Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
öffnete und er so unvermutet vor ihr stand. Logan versuchte sich seine Gekränktheit nicht anmerken zu lassen, weil sie wochenlang wütend auf ihn gewesen war. „Bevor wir zum Essen gehen“, sagte er, der im Eingang stand wie ein unerwünschter Gast, „wollte ich dir für alles danken, was du für mich und Shane getan hast.“ Er reichte ihr die Blumen, die er gekauft hatte.
Jessie richtete sich sehr gerade auf. „Ich habe nichts getan“, sagte sie und nahm die Blumen entgegen. „Melody hat viel mehr für dich getan als ich.“
„Keine Sorge, ich werde ihr ebenfalls danken. Die Lektionen in gutem Benehmen, mit denen du mich traktiert hast, sind auf fruchtbaren Boden gefallen.“ Sein Versuch, die Stimmung zu heben, ging daneben.
Jessie schüttelte den Kopf und bat ihn, ihr zu folgen. Logan zuckte innerlich die Schultern und folgte ihr ins Esszimmer. Er sah, wie sie die Blumen in einer Vase mitten auf ihren polierten Mahagonitisch stellte und lange betrachtete. „Du bist wütend auf mich, weil ich gehe, nicht wahr?“
„Weil du aufgibst, Logan.“ Als sie ihren Kopf dabei hob, sah er die vielen ungeweinten Tränen in ihren Augen. „Ich bin nicht wütend, ich bin … enttäuscht von dir.“
„Autsch.“ Erschüttert fuhr sich Logan durchs Haar. „Du warst seit Jahren nicht mehr enttäuscht von mir, Jess. Es … es tut mir ehrlich leid, das zu hören. Wenn es ein Trost sein sollte, ich habe nicht aufgegeben, ich bewege mich nach vom. Das muss ich tun, Jess. Es ist Zeit.“
„Siehst du denn nicht, was du zulässt? Dass deine Vergangenheit deine Zukunft zerstört? Du machst mich so wütend!“
„Ah, du bist also doch wütend auf mich.“
„Ja, verdammt noch mal, und ich habe ein Recht dazu. Ich bin wütend auf deine engstirnige Weigerung, Fehler zu akzeptieren, deine eigenen eingeschlossen.“
„Du bist diejenige, die mir beigebracht hat, meine eigenen Fehler nicht zu akzeptieren.“
„Erzähl mir nicht so einen Blödsinn! Du weißt doch, dass dieses Mädchen bis über beide Ohren in dich verliebt ist?“
Logans Herz machte einen völlig überraschenden, olympiareifen Handstand. Was immer Melody ihm gegenüber empfinden mochte, sie wollte ihn nicht haben und er durfte sie nicht wollen.
Er musste gehen, und Melody musste bleiben. „Tiffany liebt nur Tiffany“, sagte er bewusst begriffsstutzig.
„Idiot.“ Sie verdrehte die Augen.
„Melody will keine Verpflichtungen. Sie hat mir gesagt, sie habe alles, was sie brauche, um für sich selbst zu sorgen.“
„Du wusstest, dass ich von Mel gesprochen habe.“
„Ich weiß schon lange, dass ihr beide, meine Mutter und du, bereits vor meiner Rückkehr nach Salem Heiratsvermittlerinnen gespielt habt.“
Jessie wurde tatsächlich rot. Noch etwas Neues, das er dem Fluchen und Schreien hinzufügen konnte. Wirklich, ein besonderer Tag im Leben der Richterin.
„Wenn Melody das zulässt, dann geht ihr Fahrstuhl ebenso wenig bis zum obersten Stockwerk wie deiner.“
Logan verzog bei dem Bild das Gesicht, als er daran dachte, wie gut sie einander im Fahrstuhl kennengelernt hatten.
Jessie beobachtete ihn einen Augenblick nachdenklich. „Sie weiß ebenso wenig wie du, was sie will. Ich wette, du liebst sie genauso sehr, wie sie dich Hebt.“
Logan schüttelte den Kopf, ein Zeichen, dass er nicht antworten würde, dann ging er zu dem Erkerfenster und schaute nach draußen. Die Schaukel an Shanes verlassenem Klettergerüst quietschte im Winterwind, totes Laub kreiselte in kleinen Wirbeln durch die Straßen. Er schaute zu dem Türmchen hoch, in dem sich zu dieser Stunde kein vierjähriger Pirat befand, zur Vordertreppe, die zu Melodys einladender Tür führte.
Er drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um zu bemerken, wie Jess wütend mit der Hand über den Tisch fegte, als wollte sie nicht existierende Krümel wegwischen. „Bah, ihr beiden seid die Einzigen, die es nicht erkennen!“
„Ich werde nicht einmal fragen, wer der andere ist. Jess, was ich will, zählt nicht. Nach meinem Ladendiebstahl damals hast du mir vorgeworfen, dass ich dabei nur an mich selbst gedacht hätte, erinnerst du dich?“
Jess nickte und schenkte ihm ihre ganze Aufmerksamkeit, mit weniger Zorn und mehr Verständnis.
„Damals hast du gesagt, dass ich darüber nachdenken müsse, wie sich meine Taten und Entscheidungen auf andere auswirken. Nun, ich habe gelernt, das zu tun. Ich denke jetzt an meinen Sohn, und nur an meinen Sohn. Ich habe ihn an die erste Stelle
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