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Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß

Titel: Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair
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ich mir eine Tochter maßschneidern lassen könnte“, sagte Phyllis ihr ins Ohr, „dann wäre sie wie du.“
    Obwohl Melody über ihre eigene Sentimentalität lachen musste, während sie in Logans Taschentuch schneuzte, konnte sie einfach nicht aufhören zu weinen. Logan und ihr Vater standen unbehaglich da und taten einander lautlos leid - der erste zögernde Versuch einer Verbindung, dachte Melody, und wieder traten ihr Tränen in die Augen.
    Bevor sie zur Gabel griffen, um mit dem Festmahl zu beginnen, berichteten alle zwanzig Gäste, wofür sie am dankbarsten waren, eine rührende Tradition, die Melody wirklich hübsch fand. Ihr gefiel dieses große Familien-Thanksgiving. Sie hatte nie eine richtige Familie gehabt - eine fast nicht vorhandene Mutter, ihren Vater nie zuvor einen Job, den sie wirklich gemocht hatte. Wenn Logan und Shane nicht am nächsten Tag nach Chicago ziehen würden, würde sie jetzt alles haben, was eine Frau sich nur wünschen konnte.
    Trotz aller guten Dinge, für die Logan auch aufrichtig dankbar war - sein neuer Job, ein neues Haus, das in Chicago wartete, die Hochzeit und den Ruhestand seiner Mutter -, musste er sich gewaltig anstrengen, um den Tag schön finden zu können. Er und Shane verließen Salem. Vielleicht zum ersten Mal erkannte er, dass sie auch Familie und Freunde zurückließen, Menschen, die sein Sohn liebte. Sie verließen ihre Heimat.
    Brian Westmorelands Gegenwart machte das bitter-süße Gefühl, das ihn an diesem Tag beherrschte, nicht besser. Zu Logans großer Überraschung war Westmoreland der neue Produktionsleiter von HXE geworden. Sicher, Melody hatte inzwischen ihr eigenes renoviertes Büro, also würden sie seins nicht teilen, und auch nicht das Badezimmer, aber sie hatten sich offenbar bereits so gut angefreundet, dass Melody ihn heute eingeladen hatte. Was bedeutete das?
    Sie hatte zwar erklärt, dass Westmoreland an diesem Thanksgiving-Fest sonst allein gewesen wäre, doch Logan konnte die Nacht nicht vergessen, die die beiden nach dem Ball zusammen verbracht hatten, obwohl er wusste, dass nichts passiert war. Westmoreland erwies Vickie zwar mehr Aufmerksamkeit als Melody, aber Logan hätte diesen Lump immer noch gerne am liebsten verprügelt, einfach so.
    Shanes Tränen, als er sich an diesem Abend von seiner Großmutter verabschiedete, trafen Logan wie Messerstiche.
    Was immer der Abschied ihm selbst bedeutete, er tat seinem Sohn weh, doch Logan konnte nichts daran ändern. Das frisch verheiratete Paar würde an diesem Abend noch zu kurzen Flitterwochen nach Paris aufbrechen, also würden sie am nächsten Morgen nicht am Flughafen sein, um sie zu verabschieden, was alles nur noch schlimmer machte.
    Shane beruhigte sich erst, als Logans Mutter versprach, dass sie und sein neuer Großvater oft zu Besuch kommen würden. Er nickte, ein wenig beruhigt, und drehte sich um, um sich von Jessie zu verabschieden, die völlig die Fassung verloren hatte und mit ihm weinte, was Melody und Logans Mutter auch wieder in Tränen ausbrechen ließ.
    Logan fühlte sich wie ein Blödmann, ein Bösewicht, ein Versager, als sie zum Auto gingen.
    „Ich will, dass Melody bei mir hinten sitzt“, sagte Shane in jammerndem Ton, als er in seinen Kindersitz kletterte. „Ich will, dass sie mit uns nach Chicago kommt.“
    „Ruhig, mein Herz“, sagte Melody, stieg neben ihm ein, streichelte ihm über die Wange und küsste ihn auf die Schläfe. „Das kann ich nicht. Und das weißt du auch. Die Kitchen Witch gehört nach Salem. Chicago ist nicht die richtige Stadt für mich.“ Logan ließ den Wagen an und fühlte sich wie ein verdammter Chauffeur, oder ein Ausgestoßener, oder der schlechteste Vater auf der Welt. Er hatte Mist gebaut, auf höchster Ebene. Wo zum Teufel hatte das angefangen? Shane hatte kaum ein Wort mit ihm gesprochen oder über irgendetwas gelacht, nicht einmal über Ernie und Bert, seit Logan ihm von dem Umzug erzählt hatte.
    Shane von seinen Freunden im Kindergarten loszureißen hatte Logan beinahe den Rest gegeben. Er hatte keinen solchen Kloß mehr in der Kehle gehabt, seit seine Mutter ihn in der Jugendstrafanstalt besucht hatte und er sich darüber klar geworden war, dass er ihr das Herz gebrochen hatte.
    Auf der Fahrt nach Hause wurde Shanes Stimmung immer schlechter, Melody konnte sich noch so viel Mühe mit ihm geben. Also steckte Logan ihn gleich ins Bett. „Ich will nicht dich, ich will Melody“, waren die letzten Worte seines Sohns, bevor er

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