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Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß

Titel: Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair
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erschreckend nahe daran schien, den Kampf aufzugeben. Wenn sie eins verlören, würde sein Sohn nie darüber hinwegkommen. „Was kann ich tun?“, fragte Logan, als er Mel in die Küche folgte.
    „Ich brauche eine Schale und den kleinsten Trichter, den du finden kannst.“
    Logan fluchte und fing an herumzuwühlen. „Du hättest nicht …“
    Melody knallte eine Dose mit Katzenmilch auf die Arbeitsplatte. „Du bist also der Meinung, ich hätte sie dort sterben lassen sollen?“
    „Nein, aber einfach so in den Verkehr zu rennen, wenn …“
    „Zum Teufel mit dem Verkehr! Wir mussten ihr Leben retten.“
    Logan schloss den Mund und fuhr sich in besorgter Zustimmung durchs Haar. Zusammen mischten sie eine winzige Menge von Babyflocken mit der Milch und vergrößerten die Löcher in den Saugern. Melody nahm das schlaffe Kätzchen, das mit dem weißen Fleck am Ende seines winzigen Schwanzes, um es zu füttern, und ließ Shane das andere, ebenso hektische wie hungrige Tierchen versorgen.
    Es brauchte eine Weile, Ernie zum Saugen zu bringen, aber Melody gab nicht auf. Sie saß auf dem Sofa, rieb seinen Hals und gurrte eine Ewigkeit, bis sie endlich mit einem ersten zögernden Saugen belohnt wurde. Dann schaute sie Logan an, und er konnte sehen, wie erleichtert sie war. Er empfand das Gleiche, vielleicht noch mehr, und sie erlebten einen Augenblick vollkommener Einigkeit - Dankbarkeit, Erleichterung und eine Spur von Zufriedenheit, die gefährlich häuslich anmutete.
    „Bert hat alles getrunken“, sagte Shane und riss Logan damit zurück in die Wirklichkeit.
    Er beugte sich vor und drückte seinem Sohn einen Kuss auf den Kopf. „Für heute hat er genug. Er schnurrt im Schlaf.“ Shane strahlte. „Du hast sie gerettet, Mel!“
    Logan richtete sich stirnrunzelnd auf. „Melody hat gehandelt, ohne an die Folgen zu denken, mein Sohn.“
    Melody riss den Kopf hoch. „Wie bitte?“
    „Was du getan hast, war unbesonnen und gefährlich“, sagte er. „Dir ist doch wohl klar, dass dein Leben wichtiger ist als ein …“
    „Sprich es nicht einmal aus!“
    „Du weißt, dass ich recht habe.“
    „Ich weiß, dass du ein engstirniger Spießer bist, mit … mit einem Schlips, wo dein Herz sein sollte.“
    „Ich weiß, dass du meinem Sohn gerade beigebracht hast, auf eine Straße mit schnell fahrenden Autos hinauszurennen.“

Zehn
    DIE ERKENNTNIS RAUBTE MELODY DEN ATEM, doch kaum hatte Logan es ausgesprochen, wusste sie, dass er recht hatte. Sie hatte Shane ein gefährliches Beispiel gegeben. „Oh Gott.“
    Der kleine Junge mit den großen Augen beobachtete sie besorgt … selbstverständlich, weil sie sich vor ihm gestritten hatten. Das war ihr ebenfalls nicht klar gewesen. „Dein Dad hat recht“, sagte sie, als Shane zu ihr kam und vor ihr stehen blieb. Sie nahm seine Hand und zog ihn näher. „Ich hätte nie einfach so in den Verkehr hinausrennen dürfen. Das war unbesonnen und gefährlich.“
    „Aber du musstest doch Ernie und Bert retten!“
    „Das hätte ich anders machen sollen“, sagte sie. „Vorsichtiger.“
    „Wie anders?“, wollte er wissen.
    Melodie geriet ins Stolpern. Ihr fiel nichts ein, was sie hätte anders machen sollen.
    „Mel hätte einen Polizisten finden können, der den Verkehr für sie angehalten hätte“, sagte Logan und warf Melody einen Seitenblick zu, bevor er sich vor seinen Sohn hockte. „Du musst mir versprechen, Kumpel, dass du niemals, niemals, hörst du, einfach auf die Straße rennst.“
    „Nicht einmal, wenn ich zwölf oder so und erwachsen bin?“
    Logan strich mit so großer väterlicher Zuneigung über den Haarwirbel seines Sohns, dass es Melody geradezu wehtat „Autos, die so schnell fahren, sind eine tödliche Gefahr“, sagte er mit eindringlichem Blick, „und ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn dir etwas zustößt. Ich brauche dich, Junge, ich bin nicht so wie Mom. Ich meine, ich brauche dich wirklich.“
    Shane riss die Augen noch weiter auf und umarmte seinen Vater.
    Melody biss sich auf die Lippe und schluckte. Sie konzentrierte sich auf das schläfrige Kätzchen in ihrem Schoß, denn sie wusste, dass zwischen Vater und Sohn gerade etwas Bedeutsames vorgefallen war, etwas, was sie nicht verstand, eine seelentiefe Art von Verbindung, die sie nur zu gerne einmal erleben würde, die sie aber auch bis in die Magengrube ängstigte.
    „Und wenn ich sechzehn bin“, sagte Shane, als er sich aus der Umarmung löste, „darf ich dann? Wenn ein Tierbaby ohne Mutter

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