Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen
Sitzstange, die eine pickte an Kiras Matrosenkragen herum, die andere zog einen losen Faden aus ihrem Pullover wie einen Wurm aus dem Boden.
Als eine graue Krähe in ihre Richtung flatterte, nahm Kira ihre Hand von der Hüfte und presste den Arm an ihre Seite, als hätte sie Angst, der Vogel würde dort landen. Daraufhin setzte sich das Tier auf eine niedrige Sitzstange und nahm sich ihre Tasche vor.
Die schwarze Krähe auf ihrer Schulter schien sich ernsthaft in sie verliebt zu haben, denn sie spielte ungerührt weiter mit ihrem Haar.
Sosehr Jason auch versuchte, seine Erheiterung zu unterdrücken, konnte er es sich nicht ganz verkneifen zu lachen. Nur ein Mal, ganz leise.
Kira sah auf und runzelte die Stirn. „Ich bringe dich um.“
„Bitte nicht“, erwiderte er. „Es ist wirklich ein unglaublicher Anblick. Sie denken, du bist eine Statue. Und du weißt, was das bedeutet.“
„Tot“, sagte sie. „Du bist so was von tot.“
Als die andere graue Krähe ihr Nest verließ, um herüberzufliegen und sich sanft auf Kiras roten Locken niederzulassen reichte allein ihr entsetztes Gesicht, damit Jason endgültig die Beherrschung verlor. Er konnte kaum noch atmen, während er versuchte, nicht zu lachen. „Entspann dich!“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Sie werden dir nichts tun.“ „Ich hole meinen Zauberstab!“, drohte Kira und stampfte mit dem Fuß auf. Dabei traf sie die Schwanzfedern des Schuhfressers. „Du bist erledigt, Goddard!“
Jason konnte sein Lachen nicht länger unterdrücken. Er schnappte keuchend nach Luft, trat fast auf einen Vogel und fiel, um auszuweichen, gegen eine Wand, die stöhnte, ächzte und - nachgab ... Dann stürzte er kopfüber in einen echten Kaninchenbau.
Das wird wehtun , dachte er, während es im freien Fall abwärtsging.
Jason öffnete grinsend die Augen, als er Kira zu einer Krähe sagen hörte, dass sie sich ihren Schnabel dorthin stecken könne, wo die Sonne nicht hinscheine.
Er war ein Stück weiter unten auf einer Treppe gelandet, auf der es kalt, dunkel und feucht war. Direkt in seinem Rücken befand sich eine Wand und auch jeweils eine direkt neben seinen Ellbogen. Die schummrige Nische war voller Spinnweben und vertrockneter toter Käfer, die überall herumlagen.
Er hatte das geheime Treppenhaus gefunden.
Er wischte sich gerade Spinnweben aus dem Gesicht, als Kira seinen Namen rief. Aber er hatte noch nicht wieder genug Luft, um ihr zu antworten. Dann hörte er, wie sie die Stufen herunterkam.
Als sie ihn erreicht hatte, kniete sie sich vor ihn. Doch plötzlich kam von irgendwoher ein kalter Luftzug, der sich wie ein unsichtbares Seil um sie schlang, bevor er die Stufen hinaufrauschte und die Tür oben am Treppenabsatz zuschlug.
„Oh nein! , rief Kira. „So ein Mist!“ Sie rannte wieder hinauf. „Auf dieser Seite ist kein Griff.“ Sie versuchte, mit den Fingernägeln an der Kante der Tür zu ziehen. „Ich krieg sie nicht auf. Das kann doch wohl nicht wahr sein! Ich hab mir einen Nagel abgebrochen.“
Jason verdrehte die Augen.
„Herrgott noch mal!“, fluchte Kira.
„Was denn? Hast du dir zwei abgebrochen?“
„Die Vögel versuchen, uns zu befreien. Der Spalt zwischen der Tür und der ersten Stufe ist nicht breit genug. Ich kriege meine Finger nicht durch, aber ich spüre ihre Schnäbel. Hörst du sie? Sie kreischen wie verrückte alte Weiber.“
Jason stand auf und bewegte vorsichtig seine Schultern. Dann beugte und streckte er sein verletztes Knie, das den Sturz erstaunlich gut überstanden hatte.
Ein Flattern neben seinem Ohr ließ ihn in Deckung gehen. Es hatte sich angehört, als habe sich ein Vogel in Tieffliegermanier auf seinen Kopf gestürzt. „Verflucht..."
Kira kam die Stufen wieder herunter. „Was ist? Bist du verletzt?“
„Mehr oder weniger. Hast du den Vogel gehört? Ich glaube, eine der Krähen ist irgendwie hereingekommen.“
„Sehr witzig.“ Doch die Angst in ihrer Stimme verriet ihre wahren Gefühle.
„Nein, ehrlich. Ich habe gehört, wie ein Vogel an meinem Ohr vorbeigeflogen ist, und ich dachte ... Es kann auch eine Fledermaus gewesen sein.“
Kira schrie auf und rettete sich in seine Arme, was ihm nur recht sein konnte. „Bist du sicher, dass mit dir alles okay ist?“ fragte sie und strich ihm zart über die Augenbraue. „Du hast dir den Kopf angeschlagen, ja?“
Er schlang den Arm um ihre Taille, mehr um Halt zu finden „Meine blauen Flecken kriegen jetzt blaue
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