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Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen

Titel: Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair
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vermieten?“
    „Nein, nicht für jemanden, der mich beleidigt hat.“
    Aber Rory hatte in ihren Augen durchaus Interesse aufblitzen sehen. „Sie wollen es mir also heimzahlen“, stellte er fest. „Aber vielleicht wäre es ganz unterhaltsam mit uns beiden.“
    „Das bezweifle ich.“
    Ihr Vertrauen zu gewinnen ist gar nicht so einfach, dachte Rory. „Ich setze meine Version des Ententanzes gegen Ihre Version meines Schottentanzes. Sie zeigen mir Ihre und ich zeige Ihnen meinen.“
    „Nur in Ihren Träumen, MacKenzie.“
    Er durchbohrte sie mit seinem Blick. „Ja, und Sie haben mich schon ganz richtig verstanden, Süße.“
     
     

Sechs
     
    VICTORIA WAR SCHOCKIERT, was dazu führte, dass Rory sich fragte, ob sie seine Anspielung auf seine Träume wohl tatsächlich richtig verstanden hatte.
    Ihr erstaunter Blick verschmolz mit seinem, und Rory spürte ihre kühlen Lippen. Er kannte das Gefühl der Ruhe und der Sinnlichkeit, sie in seinen Armen zu halten, und er sehnte sich danach, jeden Zentimeter ihres köstlichen Mundes wieder zu erobern.
    Wieder zu erobern?
    Ja, er war verrückt. Diese Einsicht machte ihn mürrisch, was ihn allerdings auch nicht viel weiter brachte, aber verdammt noch mal, Missmut war ihm nur allzu vertraut. „Was?“, fragte er nach einer viel zu langen Zeit auf ihren verwunderten Blick hin. Er hatte nicht mehr die geringste Lust, höflich zu sein.
    Trotzdem lächelte Victoria. „Sie haben den Geruch von Lilien wahrgenommen, der das Einhorn umgibt.“
    „Sie hätten da nichts reinsprühen sollen, wenn Sie nicht wollen …“
    „Das ist der Punkt.“
    „Welcher Punkt?“, blaffte Rory. „Ich finde …“ Nun, er konnte ihr ja schlecht sagen, wie seltsam er es fand, dass sie die Verkörperung seiner Träume war. „Ich finde … Ihr Verlangen nach einem Holzpferd wesentlich vielsagender als meinen scharfen Geruchssinn. Ich wünschte, Sie würden beim Thema bleiben, Victoria. Von Ihrem Hin und Her wird mir ganz schwindelig.“
    Wie bescheuert hatte das denn geklungen! Es war nicht seine Anspielung auf die Träume, die sie vielsagend fand, sondern sein verdammter Geruchssinn. Na wunderbar.
    Victoria biss sich auf die Unterlippe, konnte aber ein unpassendes Kichern nicht unterdrücken, was seine Laune nicht gerade hob. Niemand hatte zu kichern, wenn er schlechter Laune war.
    „Außer uns beiden nimmt niemand den Duft von Lilien hier drin wahr“, sagte sie.
    Hatte Lili Lockhardt ihre mystische Visitenkarte hinterlassen? „Wie kann es sein, dass niemand sonst einen derart starken Geruch wahrnimmt?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Es waren ausgerechnet Lilien, die sie irgendwie verbanden. „Ist das der Rundfahrtbus von Salem, den ich da höre?“, fragte Rory um das Thema zu wechseln.
    „Von der Glocke gerettet“, sagte Victoria erleichtert, als wäre es ihr gerade gelungen, eine Fallgrube zu umgehen. Sie zitterte etwas und rieb sich die Schultern unter ihrem Tuch.
    Rory zog seine abgewetzte Lederjacke aus und legte sie ihr um. Überrascht, aber dankbar nickte sie ihm zu und hielt sie fest. Dann wandte sie sich den hereinströmenden Kunden zu und begrüßte sie, als seien sie alte Freunde. Kein Vergleich zu der Begrüßung, die sie ihm hatte zuteil werden lassen. Fairerweise musste er allerdings zugeben, dass er ihr ja auch das Gefühl gegeben hatte, sie sei zu dick.
    Mit den letzten Neuankömmlingen tauchte ein kleiner Junge auf, der höchstens sechzig Zentimeter groß war und einen ausgeleierten Overall trug. Er kletterte in eine Puppenwiege, aus der er aber gleich wieder herausfiel, als die Kufen brachen.
     
    Rory hob ihn auf, obwohl er wie am Spieß brüllte. Doch im nächsten Moment verstummte er, als er ein Stück von Rorys Bart zwischen die Finger bekam und heftig daran zog.
    „Autsch, verdammt!“, stieß Rory hervor, und der Kleine kicherte.
    Victoria und eine fremde Frau kamen herübergelaufen.
    „Ist er okay?“, fragte Victoria.
    „Ich werde die Wiege nicht bezahlen“, erklärte die Frau. „Genau genommen sollte ich Sie wegen fahrlässiger Körperverletzung verklagen.“
    „Dafür gibt es überhaupt keinen Grund“, entgegnete Rory. „Der Kleine hat sich nur erschrocken, das ist alles. Ich habe gesehen, wie es passiert ist. Er ist aus der Wiege herausgerollt, nicht gefallen. Es ist ein Spielzeug und höchstens dreißig Zentimeter hoch. Victoria, machen Sie ein Foto mit Datum von dem kichernden kleinen Kerl hier und von der Wiege, damit die Fakten festgehalten

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