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Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen

Titel: Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair
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könnte man so sagen.“ Rory forderte sie heraus, indem er sie noch einmal ausgiebig musterte, so wie sie es bei ihm getan hatte.
    „Hören Sie auf damit“, schnauzte Victoria ihn ungehalten an und warf ihm einen finsteren Blick zu.
    „Manche Dinge lassen sich nicht ändern, und das ist auch gut so“, erklärte Rory, versuchte zu grinsen und hatte das Gefühl, als habe er stattdessen nur eine Fratze gezogen. Er musste unbedingt einen Spiegel finden, um sich davon zu überzeugen, dass er noch lächeln konnte. Auf jeden Fall war es ihm nicht gelungen, sie zu bezaubern. „Die inneren Werte zählen, wissen Sie. Nicht die Karosserie.“
    „Ich bin doch kein Auto“, blaffte Victoria ihn an. „Was wollen Sie?“
    Rory runzelte die Stirn – es war ein Ausdruck, den er schon lange perfekt beherrschte. „Sind Sie eigentlich zu allen Ihren Kunden so unfreundlich?“
    Victoria bemerkte, dass einige von denen sie gespannt ansahen. „Meine Kunden sind niemals unfreundlich, im Gegensatz zu Ihnen“, sagte sie laut genug, dass es alle Anwesenden hören konnten. Die ergriffen sofort Partei für sie und straften ihn mit geringschätzigem Schweigen, was ihnen hervorragend gelang.
    „Ich wollte mir gern das Einhorn ansehen“, erklärte er und stellte seinen Rucksack auf die Dielenbretter.
    Die Brünette trat wie eine Mediatorin zwischen die beiden. „Hi, ich bin Melody Seabright, eine Freundin von Vickie.“
    „Ach, Sie sind die Küchenhexe“, stellte Rory fest.
    „Genau!“ Melody Seabright strahlte über das ganze Gesicht. „Jetzt weiß ich auch, warum Sie mir so bekannt vorkommen. Da begegne ich gleich an meinem ersten Tag in den USA einem amerikanischen Fernsehstar! So was soll’s geben. Wie geht es Ihnen, Miss Seabright?“
    „Gut, danke, und bitte nennen Sie mich Melody.“
    „Ich bin Rory MacKenzie. Rory. Aus Schottland. Mir hat die Folge gut gefallen, in der die Bienen Ihre Küche in Beschlag genommen haben.“ Er wandte sich an die Einhorn-Diebin, die ihn mit gerunzelter Stirn beobachtete. Ihre Augen waren so groß und strahlend wie die ockerfarbenen Murmeln, die Drummond als Augen für seine Karussellfiguren benutzt hatte. „Waren Sie nicht auch in der Sendung, Victoria?“
    Er hatte sie überrascht oder zu Tode erschreckt, vielleicht auch besänftigt. Schwer zu sagen, was es war.
      „Habe ich da auch ausgesehen, als stünde ich besser im Futter?“, fragte sie mit eisiger Schärfe.
    „Sie haben … traumhaft ausgesehen.“ Rory entschloss sich, die Wahrheit zu sagen, weil er an das Einhorn herankommen wollte und nicht, um Victoria Cartwright lächeln zu sehen, was im Prinzip auf dasselbe hinauslief, denn sie lächelte nicht.
    Die berühmte Küchenhexe schaute von einem zum anderen und deutete dann auf die Straße. „Als wir sie da draußen entdeckt haben, sah es so aus, als wäre Victorias Wunsch wahr geworden.“
    Victoria versuchte zu widersprechen, aber Melody schüttelte den Kopf. „Beweist mir das Gegenteil, alle beide. Rory, sind Sie verheiratet?“
    „Nein.“
    „Das wundert mich nicht“, bemerkte Victoria, um ihn zu verletzen.
    „Ist das denn eine Voraussetzung, um Ihren Laden betreten zu dürfen?“
    Mel kicherte. „Wohl kaum. Sind Sie zufällig ein Ritter von einer der berühmten schottischen Burgen?“
    „Aber klar“, erwiderte er und hoffte, dass sein Bart seine Verblüffung verbarg. „Ich bin Ritter des Heiligen Sterns, unten in der Hütte, wo ich gern hingehe und fernsehe.“
    „Das reicht völlig“, meinte Melody, „auch wenn Sie kein weißes Pferd haben.“
    „Aber ich habe ein weißes Pferd. Ich habe sogar mehrere. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit dem Schnitzen von Karussellpferden, deshalb ist mir das Einhorn ja auch aufgefallen.“ Das entsprach im weitesten Sinne der Wahrheit. „Victoria“, fuhr Rory fort und verbeugte sich. „Mein Holzpferd steht Ihnen zur Verfügung.“
    An ihrem Stöhnen merkte er, dass auch sein vorlauter Witz nicht dazu beigetragen hatte, sie zu bezaubern. Im Gegenteil, er hatte sie eher verärgert.
    „Danke“, blaffte sie, „aber Holzpferde machen wesentlich mehr Ärger, als sie es wert sind.“
     
     

Fünf
     
    „SAGEN SIE DAS nicht, bevor Sie nicht auf einem gesessen haben“, entgegnete Rory. „Manche Holzpferde sind von bestechender Schönheit, und man sollte zumindest einmal einen anständigen … Ritt … auf ihnen ausprobiert haben, bevor man sich für oder gegen sie entscheidet.“
    Melody verschluckte sich fast

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