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Accra: Roman (German Edition)

Accra: Roman (German Edition)

Titel: Accra: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kwei Quartey
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sollten.«
    »Mögen Sie Tilapia?«
    »Ah, und wie! Warum?«
    »Ich bringe Ihnen den besten Tilapia nach Hause, wenn Sie die Untersuchung für mich beschleunigen.«
    » Ei! «, rief Jason verwundert aus. »Eine Freihauslieferung von einem Detective Inspector?«
    »Oh ja, Sir. Abgemacht?«
    Lachend schüttelte Jason ihm die Hand und endete mit einem peitschenden Fingerschnippen.
    »Sie kriegen Ihre DNA-Analyse, Inspector.«
    Auf dem Rückweg zum CID rief Dawson noch vom Parkplatz aus Daramani an. Nichts. Dawson wartete ein paar Minuten und versuchte es wieder. Immer noch nichts. Ungeduldig atmete er durch die zusammengebissenen Zähne ein. Er musste so dringend mit Daramani reden, dass es ihn beinahe auffraß. Nicht nur, dass er ihn zu dem Lagunenjungen befragen musste, er wollte Daramani außerdem bitten, nichts über ihre Bekanntschaft und vor allem nichts über ihr gemeinsames Laster zu sagen. Als er hinauf ins Büro ging, hallte ihm das Wort Interessenkonflikt durch den Kopf. Er fühlte deutlich, dass er in Schwierigkeiten geriet, als stünde er in Treibsand und würde mit jeder Bewegung tiefer hineinsinken, ohne etwas dagegen tun zu können.

11
    Am nächsten Vormittag, einem Donnerstag, bekam Dawson einen Anruf von Christine. An dem Beben in ihrer Stimme erkannte er sofort, dass etwas nicht stimmte.
    »Ich hole Hosiah aus der Schule ab«, sagte sie. »Sie haben gerade angerufen und gesagt, dass es ihm nicht gut geht.«
    »Was meinen die mit ›nicht gut geht‹?«
    »Sie sagen, es ist seine Atmung.«
    Dawsons Magen krampfte sich zusammen. »Okay, wir treffen uns dort.«
    »Nein, warte, bis ich mich wieder melde. Ich bin viel näher an der Schule als du. Ich kann in zwanzig Minuten dort sein.«
    »Na gut.«
    Chikata kam schokomilchschlürfend ins Büro. »Was ist los, Dawson?«
    »Hosiah. Seine Schule sagt, mit seiner Atmung stimmt was nicht. Ich muss früher gehen.«
    »Alles klar, Boss. Kümmer du dich um den Jungen, ich regle das hier schon.«
    Dreißig bange Minuten später rief Christine wieder an. »Ich muss ihn ins Korle Bu bringen, Dark. Wenn er ruhig sitzt oder liegt, geht es ihm einigermaßen, aber er ist kurzatmig, sobald er sich bewegt.«
    »Ich komme hin.«
    Der Wartebereich in der ambulanten Pädiatrie war nach zwei Seiten hin offen und mit Reihen langer Holzbänke bestückt. Durch die Bereiche, die man für künftige Labore und für Behandlungen freigemacht hatte, war der Raum groß und überfüllt zugleich. Mütter und Väter saßen mit ihren schreienden Babys da und warteten die übliche Ewigkeit, bevor sie in eines der drei Sprechzimmer gerufen wurden.
    Dawson entdeckte Christine und Hosiah am Ende der mittleren Bankreihe. Hosiahs Augen leuchteten, als er seinen Vater kommen sah. Er streckte seine Arme aus, und Dawson hob seinen Sohn hoch.
    »Wie geht’s dir, Großer?«
    »Ganz okay.«
    »Kannst du jetzt besser atmen?«
    »Ein bisschen.«
    Doch Dawson hörte, dass der Junge viel zu schnell Luft holte.
    »Hier«, sagte Christine. »Nimm meinen Platz. Ich kann eine Weile stehen.«
    Sie tauschten die Plätze, und Dawson setzte sich hin, Hosiah auf seinem Schoß. »Lehn dich an mich. Ja, so. Hast du es bequem?«
    Hosiah nickte.
    »Wie lange müssen wir warten, Daddy?«
    »Das weiß ich nicht, Hosiah. Ich hoffe, nicht so lange, aber hier sind viele Leute.«
    Drei Stunden später wurden sie in den Untersuchungsraum gerufen. Dr. Asem, der Kinderarzt, war ein junger Mann, dem es selbst unter diesen stressigen Arbeitsbedingungen gelang, cool und gelassen zu wirken. Rasch überflog er Hosiahs Krankenakte.
    »Na, ein bisschen aus der Puste heute?«
    »Ja«, antwortete Christine. »Sobald er sich anstrengt. Nicht, wenn er sich ruhig verhält.«
    Asem horchte Hosiahs Brust und Lunge ab, nickte und steckte sein Stethoskop wieder in die Kitteltasche.
    »Leicht erhöhte Flüssigkeitseinlagerung. Ernähren Sie ihn salzarm?«
    Dawson sah zu Christine. »Wir versuchen es.«
    »Sie müssen konsequenter sein.« Asem rollte sich auf seinem beweglichen Hocker zurück, streckte den Kopf zur Tür hinaus und rief nach einem Pulsoximeter.
    Dann rollte er zurück zu Hosiah und sah sich seine Hände und die Fingernägel an. Eine Schwester kam mit dem Pulsoximeter herein, und Hosiah hielt ihr von sich aus den dritten Finger der rechten Hand hin, an dem sie das Gerät anklemmte. Er kannte das Prozedere.
    »Dreiundneunzig Prozent, Doctor«, sagte die Schwester.
    »Nicht schlimm«, erklärte der Arzt Dawson und Christine,

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