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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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Bühne ab. Sein Aussehen und seine Blödeleien machen ihn schnell zum Publikumsliebling.«
    Im November war »Don’t Do That« an dem Punkt, dass er Geordie ihren ersten Fernsehauftritt bei Top of the Pops ermöglichte. Der Song erreichte Anfang Dezember Platz 32 der UK-Charts.
    Was aber nicht hieß, dass sie jetzt reich waren. Die Band lebte von 60 Pfund in der Woche und schlief auf Tour in der Regel im Kleinbus. Aber es sah langsam besser aus. Geordie ergatterten den Platz im Vorprogramm der Reste von Velvet Underground – ohne Lou Reed – im Mayfair in Newcastle in der ersten Dezemberwoche.
    Einen Monat später kamen sie für zwei wichtige Supportgigs bei Slade ins Londoner Palladium. Geordies Mischung aus greller Großspurigkeit und Härte passte perfekt zu den Männern um Noddy Holder. Innerhalb weniger Monate verglich man sie schon mit Slade, im Wesentlichen wegen der Ähnlichkeiten von Brians Stimme und der von Holder.
    »Wir wollen eine Atmosphäre wie im Pub erzeugen«, erzählte Brian Michael Benton vom Melody Maker am 14. April 1973. »Alle unsere Songs sind simpel, bei uns gibt es nichts Kompliziertes.«
    Ein angesetzter Support für Chuck Berry in der Frankfurter Festhalle wurde abgesagt. Aber schließlich durften sie für den Elder Statesman des Rock’n’ Roll doch bei zwei weiteren Konzerten in Deutschland anheizen.
    Das Album Hope You Like It , das in nur 48 Stunden aufgenommen worden war, erschien am 2. März. Einige Wochen später kletterte die zweite Single »All Because Of You« bis auf Platz 6 der Charts im Vereinigten Königreich und verkaufte sich am Ende eine Million Mal weltweit. Ein zweiter Auftritt bei Top of the Pops zog auch die Aufmerksamkeit des Who-Sängers Roger Daltrey auf sich.
    »Er kam zu uns und sagte, dass ihm gefällt, was wir machen«, erzählte Brian dem Melody Maker . »Er hat uns eingeladen, sein Plattenstudio zu benutzen. Dieses Angebot werden wir verdammt noch mal nicht ausschlagen.«
    All das und ein Konzert im Vorprogramm von The Sweet im Londoner Rainbow am 30. März brachten die Band zu der Überzeugung, dass es für Geordie nun abgehen würde. Niemand war mehr darüber überrascht, wie schnell alles gegangen war, als die Band selbst.
    »Vor etwas mehr als einem Jahr«, berichtete Brian dem Melody Maker , »sind wir noch in den Pubs und Clubs unserer Heimatstadt Newcastle unter dem Namen USA aufgetreten … Da muss man sich erst mal dran gewöhnen.«
    Im April spielte bei zwei Gigs in der Torquay Town Hall und in Plymouth die australische Band Fang mit Bon Scott im Vorprogramm von Geordie. Im Torquay zeigte sich Bon schwer begeistert von Brians höllischer Performance. Was niemand wusste: Brian war ernsthaft krank. Schließlich wurde er mitten in der Show ohnmächtig und musste die Nacht im Krankenhaus mit Verdacht auf Blinddarmentzündung verbringen, die sich später als Lebensmittelvergiftung mit Überarbeitungserscheinungen herausstellte.
    Brian (mit spöttischem Tonfall): »Verdammt guter Sänger! Ich habe verdammte Höllenqualen gelitten.«
    In Plymouth war Geordie der Luxus vergönnt, in einer billigen Bedand-Breakfast-Pension abzusteigen. Die Dame, die die Pension führte, war nicht sehr begeistert von Männern mit langen Haaren. So wurden Fang, die obendrein noch pleite waren, aufgefordert, im eiskalten Bus zu schlafen.
    Brian ließ das nicht auf sich sitzen. Als die Vermieterin außer Sichtweite war, schmuggelten er und der Rest von Geordie die Australier durch ein Fenster hinein. Sie verbrachten die Nacht zusammen mit ein paar Bierchen vor dem Heizlüfter. Am nächsten Morgen war der Bus von Fang abgeschleppt worden. Brian sah Bon nie mehr wieder.
    Im Mai waren Geordie Headliner im Newcastle Mayfair – mit Supertramp im Vorprogramm: eine stolze Heimkehr für Newcastles Botschafter.
    »Es ist, als ob sie direkt aus der Fabrik kämen«, schrieb James Johnson im NME über die Show vom 26. Mai. »Geordie sind laut und geradeheraus. Für sie spricht ihre unglaubliche rohe Energie.«
    Europatourneen stießen auf ähnlich enthusiastische Publikumsreaktionen. Die Single »Can You Do It« stieg im Juni in die britischen Top 20 ein. Trotz des Erfolges machten sich bei der Band Bedenken breit, dass ihre Fans ausschließlich Kids zu sein schienen, die nur rumschrien, nur die Hits hören wollten und es darauf anlegten, die Musiker von der Bühne ins Publikum zu zerren, um ihnen die Kleider vom Leib zu reißen. Geordie wollten mehr sein – und kamen somit ungewollt

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