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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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Brian Johnson bei Geordie – Chequers, Sydney.

18. Kapitel

    Nicht gerade ein ehrgeiziger Typ

    Während des Flugs zurück nach London am 4. März war zum ersten Mal nach Bons Beerdigung ein neuer Sänger im Gespräch. Malcolm, der clevere Geschäftsmann und unausgesprochene Anführer der Band, wischte das Thema aber vom Tisch – erst einmal musste er selbst mit der Situation fertig werden.
    Nach Angaben von Tourmanager Ian Jeffery gab es allerdings niemals Zweifel daran, dass die Band weitermachen würde, denn auch Bons Vater hatte Malcolm dazu ermutigt. Es waren nur ein paar Interna, die Probleme bereiteten.
    »Das Wichtigste war: Wir machen weiter. Daran gab es keinen Zweifel. Niemals, keine Sekunde lang. Im ersten Augenblick waren alle geschockt … aber dann ging es schon weiter. Wie genau wir es schaffen würden, wussten wir allerdings nicht.«
    Und das war Malcolms Dilemma.
    Einfach alles hinzuschmeißen hätte im Widerspruch zu allem gestanden, wofür diese zähe, hart arbeitende Band stand. Keine Chance. Wie eh und je würden sie sich durchbeißen.
    Nach ein paar Tagen in London sorgte die Arbeitsmoral, die die Band so weit gebracht hatte, dafür, dass sich die Räder langsam wieder anfingen zu drehen. Malcolm und Angus hatten schließlich noch nie viel mit Auszeiten anfangen können.
    Malcolm brannte als Erster darauf, etwas zu tun: Er nahm wieder seine Gitarre in die Hand – etwas, was er seit Bons Tod nicht mehr getan hatte.
    Vielleicht versuchte er, seinen Frieden zu finden, indem er sich so tief wie möglich in die Alltagsroutine stürzte. Er würde nicht den Rest seines Lebens damit verbringen, herumzusitzen und zu grübeln. Das war nicht seine Art. Er rief Angus an und fragte ihn, ob sie sich nicht treffen könnten, um die Songs durchzugehen, an denen sie gearbeitet hatten.
    Angus war froh über jede Ablenkung vom Horror der Ereignisse. Die beiden ließen die Welt hinter sich und schlossen sich im Übungsraum in den E-Zee-Hire-Studios ein.
    Natürlich war die Magie zwischen den beiden Brüdern nicht verloren gegangen. Schon bald glühten die neuen Songs der beiden wie heiße Kohlen. Die Zukunft der Band – oder zumindest ihrer Musik – nahm langsam wieder Gestalt an.
    Außerdem erzählte Angus Penny Harding im Juke am 27. September: »Bon hätte uns allen in den Arsch getreten, wenn wir uns aufgelöst hätten.«
    Angus: »Sobald wir erzählten, dass wir weitermachen würden, entgegneten die Leute, dass das nichts werden würde. Wir seien am Ende. Es gab Druck von der Plattenfirma. Aber die Einzigen, die dabei ruhig und gelassen blieben, waren die Jungs in der Band.«
    Die Ankündigung weiterzumachen löste allerdings nicht das Hauptproblem der Band.
    Malcolm und Angus wussten, wie Bon an das neue Material herangegangen wäre. Es war schwierig bis unmöglich, sich vorzustellen, wie jemand anders die Songs in Angriff nehmen würde. Aber ihnen blieb keine andere Wahl.
    Am Anfang gab es zwei Wunschkandidaten: Steve Marriott und Noddy Holder von Slade. Beide Namen waren kurz im Spiel – eine surreale Situation, wenn man bedenkt, dass die Brüder versuchten, einen ihrer Helden zu verpflichten.
    Sie hatten Marriotts Small Faces 1968 auf Tour mit The Who in Sydney gesehen. George kannte den Sänger mit der kratzigen Stimme aus seinen Tagen in England mit den Easybeats. Der kleinwüchsige Londoner aus dem East End erfüllte auf jeden Fall alle Anforderungen in Sachen Körpergröße. Aber wie bei Holder gab es Bedenken, dass solche Namen eine riesige Aufmerksamkeit auf ein Projekt lenken würden, bei dem ohnehin schon sicher war, dass es sehr genau von der Presse verfolgt werden würde.
    Gary Holton, früher bei The Kids und Heavy Metal Kids, und Terry Slesser, der sich als Frontmann bei Back Street Crawler verdingt hatte und zukünftig für eine Band namens Geordie singen sollte, wurden genauer in Augenschein genommen. Holton und Slesser waren wie AC/DC bei Atlantic unter Vertrag. Man wusste also, mit wem man es zu tun hatte. Tragischerweise war Holton fünf Jahre später tot.
    Dann gab es noch die australischen Kandidaten, von denen viele Jimmy Barnes von Cold Chisel die besten Chancen einräumten. Angry Anderson, der zusammen mit Phil Rudd bei Buster Brown gespielt hatte, war ein weiterer Aspirant auf die vakante Stelle. So wie Marriott hatte er eine ähnliche Körpergröße wie der Rest von AC/DC, hatte ein gutes Verhältnis zur Band und klang wie eine rauere Version von Rod Stewart an guten

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