AC/DC - Maximum Rock N Roll
der Geschichte der Easybeats gefährlich nahe.
Derweil begann ihr Stern zu sinken. Das Album Hope You Like It und die Single »All Because Of You« wurden in den USA veröffentlicht und floppten hoffnungslos. In Großbritannien waren die Verkaufszahlen für Hope You Like It ebenfalls nicht sehr hoch.
Die Absage ihres Gratiskonzerts im Stadion von Newcastle United, dem 60 000 Zuschauer fassenden St. James Park, stellte sich deshalb im Nachhinein womöglich als Segen heraus. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, wurde ihre geplante US-Tournee mit Uriah Heep ebenfalls gecancelt.
Aber sie sollten in diesem Monat ein neues Album aufnehmen und hatten damit die Chance zu zeigen, was sie außer Popsingles noch konnten. Unglücklicherweise war Roger Daltrey trotz seiner Begeisterung zu beschäftigt, um ihnen bei den Aufnahmen auszuhelfen.
Geordie belegten den zehnten Platz in der Kategorie »Größte Hoffnung« des jährlichen Leserpolls des NME . Die Single »Electric Lady« schaffte es bis auf Platz 32 der UK-Charts – aber es sollte die letzte Hitparadenplatzierung der Band sein.
Anfang Oktober schloss die Band die Aufnahmen für das zweite Album ab, im November spielten sie mehr als eine Woche lang im Vorprogramm von Slade auf deren Deutschlandtour.
Es gab Gespräche, wie sie ihr Ass ins Spiel bringen konnten: ein Livealbum, das Ende des Jahres in der Newcastle City Hall aufgenommen werden sollte. Aber zuerst galt es den Kulturschock wegzustecken, den die zweiwöchige Promotionarbeit in Japan ausgelöst hatte. Dann stand im Februar eine Tour in Australien an.
Aus den 14 Tagen mit Konzerten in Australien wurden sechs Wochen in brütender Spätsommerhitze, an Orten, von denen sich Brian sicher war, dass sie nicht einmal auf einer Landkarte verzeichnet waren. Hinzu kam die desaströse Unterbringung. Wenn Geordie jemals auf dem Highway to Hell gewesen sein sollten, so Brian, dann war es bei dieser Tour. Ein Zwischenstopp in Alaska auf dem Weg zurück nach London – näher kamen sie Amerika nicht mehr.
Mit einigen Monaten Verzögerung wurde ihr zweites Album Don’t Be Fooled By The Name veröffentlicht und folgte damit Masters Of Rock , einer Compilation ihrer Hitsingles.
Ihre Popularität in Großbritannien schwand sichtbar, aber sie hatten ein beträchtliches Publikum auf dem Kontinent gefunden, besonders in Skandinavien und Deutschland, wo sie die Konzerte für Deep Purple eröffneten.
Im Frühjahr 1975 stieg Gitarrist und Hauptsongschreiber Vic Malcolm aus. Und Mitte des Jahres war es Brian, der die Schauze voll hatte. Die krampfhafte Jagd nach den Hitsingles, weil das Publikum immer nur Hits hören wollte (ihre Alben schafften es nie in die Charts), und die Streitereien über die Bühnenpräsentation – Brian wollte lieber Arbeitsklamotten tragen als hohe Stiefel und Satin – waren die Tropfen, die das Fass zum Überlaufen brachten.
Er hatte genug davon, sich für wenig bis gar nichts kaputtzuarbeiten. Er hatte den Eindruck, dass jene, die näher dran waren an den hellen Lichtern der großen Stadt, alles auf dem silbernen Tablett serviert bekamen – ob sie es verdienten oder nicht. Brian konnte sich nicht einmal ein Auto leisten.
Ende 1975 nahm er eine Solosingle auf, »I Can’t Forget You Now«/»I Can’t Give It Up«, die EMI am 9. Januar 1976 herausbrachte. Die Platte ging völlig unter. Tatsächlich sind die einzigen Platten, die jemals davon aufgetaucht sind, Promotionexemplare. Sprich: Es ist gut möglich, dass die Single offiziell nie in den Verkauf gegangen ist.
Zwei Jahre nach der Veröffentlichung nahm Brian noch einmal allen Mut zusammen. Er wollte wieder auf die Bühne und formierte Geordie II, zusammen mit Derek Rootham (Gitarre), Dave Robson (Bass) und Dave Whitaker (Schlagzeug). Beim Debütgig der Band im Western Excelsior Club trug der Sänger zum ersten Mal die Mütze, die bald zu seinem Markenzeichen werden sollte.
Sein Bruder hatte ihm die Mütze geschenkt. Sie sollte sein Haar vor dem Kleber schützen, mit dem er in seiner Firma Top Match in Newcastle Autodachhimmel und Windschutzscheiben verleimte.
So sehr ihm die Band Spaß machte, so frustrierend war es. Wenn sie auftraten, sahen die Clubbetreiber sie oft genug nur als Pausenclowns für ihre Bingospiele an, trotz der großen Zuschauermengen, die Geordies Lärm anzog.
Zu dieser Zeit im Jahr 1978 hörte Brian zum ersten Mal AC/DC, als ihm jemand die LP Let There Be Rock vorspielte. Brian liebte »Whole Lotta Rosie«, und
Weitere Kostenlose Bücher