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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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Hause zu bringen. Dort machte er uns noch eine Tasse Ovomaltine. Zu der Zeit entwickelte ich eine regelrechte Ovomaltine-Sucht.«
    In einer seiner ersten Bands spielte Angus mit Les Golab zusammen, dem kleinen Bruder von Ed Golab, der mit Malcolm bei Beelzebub Blues war.
    Ed Golab: »Das war die Kleine-BrüderBand. Mein Bruder machte für ein paar Gigs den Leadsänger bei ihm. Wir nahmen das nicht ernst – die waren doch noch Kids.«
    Herm Kovac war es dann, der Angus durch einen Tipp 1972 zu seiner ersten »richtigen« Band verhalf: Kantuckee hatten sich nach der führenden Hähnchen-Schnellimbisskette der damaligen Zeit benannt. Kovac gab dem Drummer Trevor James, der mit Bassist John Stevens und später auch mit Sänger Bob McGlynn zusammen spielte, Schlagzeugunterricht.
    Als McGlynn zur Band stieß, hatte er von Angus zunächst einen eher gemischten Eindruck.
    Bob McGlynn: »Er hatte grüne Zähne, weil er sie sich nicht putzte. Ein komischer Typ – nicht komisch im Sinne von haha, eher eigenartig. Er jammerte ziemlich viel, von wegen: ›Ich dürfte das hier gar nicht mitmachen müssen – meine Brüder mussten das auch nicht!‹ Obwohl das natürlich nicht stimmte. Er meinte immer, dass man uns nicht richtig behandelte. Aber wir hatten damals eben einfach noch keinen Namen. Grundsätzlich war er ein netter Kerl, mit dem man immer Spaß haben konnte. Er hatte nicht gerade viel Selbstbewusstsein, aber wenn wir erst mal spielten, drehte er ganz schön auf. Allerdings sprang er damals noch nicht so viel herum. Er stand einfach da. Privat wirkte er wesentlich souveräner, aber auf der Bühne war er überhaupt noch nicht der Showmann, zu dem er sich später entwickelte. Die Bühnenaction ging eher von mir aus. Wäre es nach ihm gegangen, hätten Kantuckee The Clan geheißen, typisch schottisch halt, denn Angus war jemand, der sehr für seine Familie und seine Freunde eintrat.«

    Kantuckee: Trevor James und Angus um 1972-1973 in Sydney.
    Für ihren Weggefährten Steve Morcom war Kantuckee ein Zusammenschluss völlig entgegengesetzter Subkulturen.
    Steve Morcom: »Angus gehörte zu den Town Hall Sharps, der Burwood-Connection, und Trevor zu den Long Hairs. Das waren eigentlich zwei Gangs, die sich gegenseitig zwar zutiefst verabscheuten, aber nie wirklich aneinandergerieten. Schließlich spielten sie sogar in einer Band. Ein guter Witz.«
    Angus ließ seine Gitarre über einen kleinen Verstärker laufen, obwohl Malcolm ihm gelegentlich seinen Marshall-Verstärkerturm lieh, der Angus natürlich überragte, sodass er gerade so oben an die Knöpfe kam. In der Band war sein Arm jedoch wesentlich länger. Es dauerte nicht lange, bis er das Material bestimmte, das gespielt wurde. Angus holte sich die Sachen aus einem Import-Plattenladen in Burwood.
    Von dort nahm er etwa zehn Alben die Woche mit, größtenteils Bands, die damals in Australien völlig unbekannt waren. Dann lernte er alle Songs und brachte die Platten zurück in den Laden, gab sie zurück und holte sich neue. Das einzig wichtige Kriterium für die Band war, dass die Titel ein starkes Gitarrenriff bieten mussten. Deswegen tauchten regelmäßig Songs von Mountain, Cactus, Argent, Deep Purple, Ursa Major (angeblich jammte Angus in Melbourne sogar einmal mit dem Gitarristen Dick Wagner, der sich später bei Alice Cooper und Lou Reed einen Namen machte), Hendrix, den Stones und von Jeff Beck aus dessen Truth - und Beck Ola -Phase in ihrem Programm auf.
    Geprobt wurde an Sonntagen oder, wenn es nötig war, auch zwischendurch in dem Pfadfindersaal nahe der viel befahrenen Concord Road in Rhodes, wo auch Malcolm übte. Wenn es richtig knallen sollte, drängten sich alle Bandmitglieder in die kleine Küche des Saals, damit nichts von ihrem Sound verhallte.
    Wenn der Saal nicht frei war, wichen sie auf das Gemeindehaus von Hornsby Heights aus oder, wenn es gar nicht mehr anders ging, auf Angus’ tipptopp aufgeräumtes Zimmer, in dem stets das Bett gemacht war und alle seine Platten sauber geordnet nebeneinanderstanden. Bei den Youngs zu Hause gab es dabei nie etwas Stärkeres als literweise Tee mit Keksen sowie Zigaretten. Und wenn sich jemand anerkennend über die Zeichnungen äußerte, die manchmal herumlagen, wiegelte Angus ab und drängte alle, sich wieder darauf zu konzentrieren, was gerade gespielt wurde. Die Musik war alles, worauf es ihm ankam.
    In den Pausen vergnügten sie sich gelegentlich an einem Poolbillardtisch, der so groß war, dass man den Queue im

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