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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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Ärsche rund um sie herum abkacken.‹ AC/DC hatten internationales Flair.«
    Die Band zog samt ihrer Crew in den Londoner Vorort Barnes, wo Bon ein eigenes Zimmer hatte – wenn er dort war und darauf Anspruch erhob -, während sich Malcolm und Angus einen Raum teilten, wie auch Mark Evans und Phil Rudd.
    Rudd suchte sich gleich nach dem Umzug wieder ein neues Hobby. In Melbourne hatte er sich mit Modellflugzeugen beschäftigt. Eine Zeit lang hatte er mit einer alten Filmkamera alles aufgenommen, was sich bewegte. In Barnes begann er sich für Spielzeugboote zu interessieren. Die Kinder aus der Gegend sahen ihm ungläubig dabei zu, wie er die Wasseroberfläche der Teiche in der Nachbarschaft mit seinen neuesten Miniaturfahrzeugen durchpflügte. Und wenn er keine Lust mehr hatte, ließ er sein Spielzeug einfach dort zurück.
    Michael Browning war mit den Aztecs schon einmal in London gewesen. Bon mit Fraternity natürlich auch, aber für Malcolm, Angus, Mark und Phil war Großbritannien komplettes Neuland. Auf sie warteten nicht allzu viele Annehmlichkeiten – stattdessen eine Mischung aus Déjà vu und Katastrophe.
    Zunächst einmal scheiterten die Tourneepläne, deretwegen AC/DC in erster Linie angereist waren. Ursprünglich hatten sie mit ihren Labelkollegen The Kids unterwegs sein sollen, den ehemaligen Heavy Metal Kids, deren Londoner Sänger Gary Holton später noch eine Rolle in der Karriere von AC/DC spielen sollte. Die Tour wurde allerdings abgesagt.
    Dann waren da noch die Konzerte, die ihnen Phil Carson, der Boss der britischen Atlantic-Niederlassung, versprochen hatte. Sie sollten im Vorprogramm von Back Street Crawler spielen. Back Street Crawler waren die neue Band des ehemaligen Free-Gitarristen Paul Kossoff, der Malcolm und Angus ein paar Jahre zuvor beim Gig an der Rennbahn von Randwick in Sydney beeindruckt hatte. Back Street Crawler standen ebenfalls bei Atlantic unter Vertrag. Ihr Sänger, Terry Slesser, sollte später auch noch einmal im Dunstkreis der Australier auftauchen.
    Aber auch aus den Gigs mit Back Street Crawler – oder Back Scratcher, Rückenkratzer, wie AC/DC sie später nannten – wurde nichts. Eigentlich hätte es am 25. April losgehen sollen, aber am 19. März war Kossoff, dessen Drogenprobleme bekannt waren, auf einem Flug nach New York gestorben. Die Zeit reichte nicht mehr aus, um noch ein anderes Engagement zu finden.
    So kam es, dass AC/DC in London nicht gerade in einer Fünf-Sterne-Unterkunft landeten und keine Arbeit in Aussicht hatten, von der sie ihr Leben in dem fremden Land hätten bestreiten können.
    Carson litt unter der Entwicklung der Ereignisse. Er hatte Back Street Crawler aufgebaut, er hatte Kossoff für die Promotion nach Amerika geschickt, und nun war er erledigt – genauso wie die Tour von AC/DC.
    Bon hatte wenig Mitleid mit dem Mann, der gerade ihre Karrierechancen ruiniert hatte. »Dieses Arschloch Kossoff hat uns unsere erste Tour kaputt gemacht«, grollte er in einem Interview, das am 30. Juli 1976 im RAM erschien.
    Dabei hatte Bon selbst jede Menge Ärger. Gerüchten zufolge war er kurz nach Ankunft der Band in England ins Krankenhaus eingeliefert worden, vermutlich aufgrund einer Überdosis. Aber das war nicht die einzige brenzlige Situation, in die Bon geriet. Eines Abends ging er allein in den Pub in Finchley, in dem er während seiner Londoner Fraternity-Zeit hinter der Bar gestanden hatte. Was dort tatsächlich passierte, darüber gibt es widersprüchliche Berichte. Entweder hatte dort jemandem Bons Gesicht nicht gefallen, oder aber er hatte mal wieder die falsche Frau angesehen. Manche behaupten auch, Bon sei es gewesen, der Streit gesucht habe. Unterm Strich bekam er jedenfalls ein großes Bierglas gegen den Kopf – und kippte um.
    Für die Fotosession, die kurz darauf anstand, versteckte er sein zerbeultes Gesicht hinter einer dunklen Sonnenbrille, was ihn ziemlich unheimlich wirken ließ. Für ihn selbst gehörten solche Ereignisse aber fraglos zu seinem Lebensstil dazu.
    Die erzwungene Auszeit – den Vorschlag, einen Gig zusammen mit der aus Ghana stammenden, stark perkussiv geprägten Gruppe Osibisa zu absolvieren, verwarf die Band – sowie die Tatsache, dass sie so weit von zu Hause entfernt waren und so eng zusammenlebten, gab Browning die Gelegenheit, seine Schützlinge aus nächster Nähe kennenzulernen.
    Michael Browning: »Angus übte den ganzen Tag. Er saß im Grunde fast nur mit der Gitarre auf dem Bettrand und guckte Fernsehen

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