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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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anderweitig zerlegt, in anderen wurden die Polster aufgeschlitzt. Nach der vierten Zugabe gab die völlig erschöpfte Band schließlich auf.
    Der vermaledeite Dudelsack bereitete Bon wieder einmal Kopfzerbrechen. »Ich weiß nicht, ob dieses verdammte Ding jetzt funktioniert«, sagte er der begeistert brüllenden Menge im Leith Theatre in Edinburgh beim zweiten Gig der Tour. »Es ist, als wollte man mit einem Kraken schlafen – man weiß nie, welches Ende man packen muss!«
    Während die Tour noch lief, gaben die Ramones am 4. Juli ihr erstes Konzert auf englischem Boden im Londoner Roundhouse – ein prägendes Ereignis für die Punkbewegung in Großbritannien. Dee Dee Ramone hatte bereits von AC/DC gehört, schließlich war die englische Presse auch in den USA zu beziehen – ein Umstand, der den Australiern bei ihrem ersten Amerika-Ausflug noch zugute kommen sollte.
    Dee Dee Ramone: »Ich glaube, sie spielten im Marquee, und ich schaffte es nicht hinzugehen. Ich wünschte, ich wäre da gewesen! Damals gab es in England richtig gute Musikzeitschriften: Sounds, NME und Melody Maker .
    Ich kaufte sie mir jede Woche. Sie boten die einzige Möglichkeit, den Überblick über die britische Musik zu behalten, bevor es später Rock Scene gab. AC/DC waren mir über diese Zeitschriften sehr sympathisch geworden. Ich fand sie einfach super.«
    Die Lock Up Your Daughters -Tour ging am 7. Juli im Londoner Lyceum zu Ende, wo John Peel durchs Programm führte. Atlantic Records ließen wieder den »bestgekleideten Schuljungen« und das »heißeste Schulmädchen« wählen. Die Gewinner wurden mit Schallplatten und Jeans bedacht. Der Hauptgewinn war eine Epiphone-»Folk«-Gitarre, was angesichts der Lautstärke von AC/DC etwas seltsam wirkte.
    Auf den bestgekleideten Schuljungen wurde kein weiteres Wort verschwendet, auf die glückliche Gewinnerin aber schon.
    »Wunderschöne lange Beine«, berichtete Bon Anthony O’Grady im RAM vom 27. August 1976, »lange blonde Haare, und sie sah echt sexy aus. Das volle Programm, mit Strumpfbändern, Strapsen, Strümpfen und Mini.«
    Wenn Bon auch an diesem Abend keine Gelegenheit bekam, von diesen Früchten zu naschen, so änderte sich das zwei Tage später. Am 9. Juli richtete ihm die Band eine Geburtstagsfeier aus, und obwohl er sich sehr darüber freute, ließ er sich an dem Abend gar nicht blicken und blieb einige Tage lang verschollen. Er hatte sich im Alleingang amüsiert.
    Wie Bon dem RAM verriet, hatte er in seinen Geburtstag »hineingefickt« – er hatte um 23:10 Uhr angefangen und war um 0:15 fertig gewesen. Er genoss seinen Ruf in vollen Zügen und war gern bereit, davon Zeugnis abzulegen. »Wenn ihr glaubt, ganz normales Verhalten wie saufen, Mädels bumsen und auf den Bürgersteig spucken sei obszön«, sagte er dem RAM , »dann werde ich euch mal zeigen, was wirklich obszön ist.«
    Eine begeisterte Livekritik jagte die nächste, und allmählich ging es für die Band wirklich voran. Es war eine ganz andere Situation als einige Jahre zuvor, als Bon mit Fraternity in England gescheitert war. Jedenfalls hatte er es damals nicht bis ins Fernsehen geschafft, so wie AC/DC am 13. Juli im Londoner Wimbledon Theatre. Sie wurden für ihren ersten Fernsehauftritt in Europa gefilmt, anlässlich eines Marc-Bolan-Specials, das als Teil der LWT-Reihe Superpop den Titel »Rollin’ Bolan« trug. Der ehemalige T.-Rex-Frontmann selbst trat dabei auf – für Malcolm ging damit ein Traum in Erfüllung.
    Das englische Publikum bekam eine kurze Ruhepause, als AC/DC einen kurzen Ausflug aufs europäische Festland wagten und ab 16. Juli fünf Clubkonzerte in Schweden spielten. Dort änderte Bon plötzlich eine seiner Bühnengewohnheiten.

    So hart kann das Leben angehender Rockstars sein: Bon, Mark Evans, Angus, Phil und Malcolm sind geschafft – London, August 1976.
    Angus: »Bon trug auf der Bühne nie Schuhe – er trat immer barfuß auf. Erst als wir in Europa spielten, zog er plötzlich Schuhe an. Ich dachte, ach du Scheiße, was ist denn jetzt los?«
    Während AC/DC sich in Schweden die ersten Sporen verdienten, brachte das britische Boulevardblatt The Sun einen ganzseitigen Bericht über die Band, der mit »Power Crazy!« überschrieben war. Selbst eine bezahlte Anzeige hätte zu keiner besseren Zeit kommen können: Die Band hatte sich vom 26. Juli bis zum 23. August ein Dauerengagement im Marquee gesichert.
    Die Auftritte hatte Carson organisiert, indem er sich direkt an Jack Barry, den

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