AC/DC - Maximum Rock N Roll
Hammersmith Odeon im Umlauf waren. Um das denkwürdige Konzert im Bild festzuhalten, hatte er dafür gesorgt, dass ein Fotograf vor der Halle stand.
Michael Browning: »Vier oder fünf Tage nach dem Gig sahen wir uns die Kontaktabzüge an, und tatsächlich, da sah man Bon, wie er auf den Eingang zuschlenderte, direkt von der U-Bahnstation Hammersmith. Ganz locker.«
Bevor die Großbritannien-Tour am 15. November erst einmal zu Ende ging, hatten AC/DC noch ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk für ihre Fans. Am 12. November erschien Dirty Deeds Done Dirt Cheap in Großbritannien.
Die britische Version unterschied sich insofern von der ursprünglichen australischen Veröffentlichung, dass »RIP (Rock In Peace)« und »Jailbreak« durch »Rocker« von TNT und »Love At First Feel« von der Vineyard-Session ersetzt wurden. Zudem gab es ein neues Cover, das bei Hipgnosis in Auftrag gegeben wurde, der Designfirma, die schon für die Albumgestaltung von Pink Floyd und Led Zeppelin verantwortlich gewesen war.
Die LP-Kritik in Sounds war überschrieben mit: »Alter Wein in neuen Schläuchen« – ein Kommentar, an den sich eine Band wie Status Quo längst gewöhnt hatte.
Francis Rossi: »Die Leute meinen: ›Wie jetzt? Schon wieder derselbe Sound?‹ Ich kann dann nur sagen: ›Na ja, irgendwie schon, sorry.‹ Eine Frage, die man uns immer wieder stellt, lautet: ›Wann werdet ihr euren Stil endlich ändern?‹ Ich entgegne dann: ›B.B. King würdet ihr so was doch auch nicht fragen. Und wenn doch, würde er euch vermutlich eins überziehen!‹«
In der NME -Ausgabe vom 6. November war eine ganzseitige Anzeige abgedruckt, die weiter mit dem Bad-Boy-Image von Dirty Deeds spielte und wie die Titelseite des billigen Boulevardblatts Sunday Purple gestaltet war. Die Schlagzeile verkündete: »AC/DC schockieren die Welt«, darunter war das Albumcover zu sehen. Eingerückt in der rechten unteren Ecke stand mit einer Telefonnummer versehen »Perverser Schuljunge zeigt alles«.
Kurz nach Erscheinen fing die Presseabteilung von Atlantic hastig an, Entschuldigungsschreiben an den armen Menschen zu formulieren, der diese Telefonnummer tatsächlich besaß.
Wenig später erschien »It’s A Long Way To The Top« in den USA, und die ersten AC/DC-Gigs im Land der unbegrenzten Möglichkeiten standen an. Zwei Konzerte in Starwood in Los Angeles waren für Ende November gebucht. Offensichtlich hatten sich die zusehends begeisterter klingenden Berichte in der englischen Presse herumgesprochen.
High Voltage , das in den USA wie in England auch in der Kombination der härtesten Songs der Australien-LPs High Voltage und TNT in die Läden kam, war dort am 28. September erschienen. Ursprünglich waren zu dieser Zeit auch erste Promotiongigs geplant, die sich aber verschoben und nun perfekt mit den Shows im Starwood zusammenfielen.
»Leute wie Wolfman Jack spielten schon seit zwei Jahren unsere Songs in ihrem Programm«, sagte Bon Christie Eliezer im Juke vom 11. Dezember 1976, »genau wie John Peel in England.«
Der Rolling Stone hingegen zeigte sich weniger begeistert von der Band. Wie Ritchie Blackmore war auch Kritiker Billy Altman der Meinung, dass AC/DC auf dem Gebiet des Hardrock »einen echten Tiefpunkt« darstellten.
Dann allerdings scheiterte die ganze US-Reise an Visaproblemen. Jedenfalls wurde das als Grund angegeben, warum der Trip abgesagt wurde. Die eigentliche Ursache aber war, dass sich die amerikanische Firmenmutter Atlantic überhaupt nicht für die Band interessierte.
Phil Carson: »In den USA wollte kein Schwein was von AC/DC wissen.« Daher wurde beschlossen, die Tournee ins nächste Jahr zu verschieben und wie geplant nach Australien zurückzukehren. Die Heimfahrt war zwar nicht zwingend notwendig, aber nachdem es mit Amerika sowieso nicht klappen wollte und in Australien ein dankbares Publikum wartete, erschien es der Band sinnvoll. Die finanzielle Situation spielte dabei auch eine Rolle. Tourneen im Ausland waren teuer, und trotz der begeisterten Zuschauer bei den Konzerten in Europa, waren die internationalen Albumverkäufe noch nicht so gut, dass sie den Musikern ein gutes Auskommen garantiert hätten.
Davon abgesehen stand Weihnachten vor der Tür – und zu dieser Jahreszeit ist schließlich jeder gern bei seiner Familie. Im Übrigen musste auch die nächste Platte schon wieder vorbereitet werden. Amerika konnte warten. Das Land lief ihnen ja nicht weg.
Hinter den Kulissen holte Atlantic zu einem großen
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