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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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AC/DC dabei gehabt hatten, zwischen den zahllosen Liveverpflichtungen ein zugkräftiges Album aufzunehmen. Songs wie »Ain’t No Fun«, »RIP«, »Jailbreak« und vor allem das resignierte »Ride On« waren authentische Charakterstudien von Bon und verrieten den Widerspruch, mit dem er lebte. Den Widerspruch eines Menschen, der frei und ungebunden sein will und sich dabei gleichzeitig einsam fühlt.
    Bons provozierende Art führte nach der Veröffentlichung der Single »Dirty Deeds Done Dirt Cheap« am 5. Oktober zu einiger Verwirrung. Die Zahl, die er im Text nannte, hatte einer Witwe in Sydneys reichem Osten einige beunruhigende Telefonanrufe beschert, obwohl die Zahl gar keine Anschlussnummer hatte sein sollen.
    Chris Gilbey: »Die besagte Zahl in dem Titel lautete 36-24-36 und bezog sich auf die damals angesagten Idealmaße einer Frau in Zoll [in Europa etwa 90-60-90]. Ich fragte ihn: ›Was ist das für eine Geschichte mit dieser Telefonnummer?‹ Und er sagte: ›Chris, das ist keine Telefonnummer! Es ist bloß 36-24-36! Was gibt’s da für ein Problem?‹«
    Albert’s beeilten sich, das Problem aus der Welt zu schaffen. Sie entschuldigten sich nicht nur, sondern stellten auch sicher, dass besagte Dame eine neue Nummer erhielt.
    Die Giant Dose -Tour kam nur langsam in Fahrt, da der Eröffnungsgig am 2. Dezember im Perth Entertainment Centre aus unerfindlichen Gründen abgesagt werden musste. Dafür ging es zwei Tage später beim Konzert im Apollo Stadium von Adelaide richtig los. Es wurde sofort klar – nicht nur wegen des Instrumentalintros von »Love Song« -, dass hier eine andere Band auf der Bühne stand als jene, die vor einigen Monaten nach England abgereist war.
    AC/DC hatten schon immer wie eine gut geölte Maschine funktioniert, aber jetzt zeigten sie sich völlig verwandelt. Die Instrumente wurden nicht mehr auf der Bühne gestimmt, es gab auch kein Gelaber mehr von Bon, nur uhrwerksgleiche Präzision, wie sie entsteht, wenn man sein Handwerk Tag für Tag bei Konzerten erprobt hat.
    Eine Filmcrew unter der Leitung von Russell Mulcahy – der in den Achtzigern einige der schillerndsten Musikvideos aller Zeiten drehen sollte – begleitete die Band auf Tour und zeichnete Material für einen Dokumentarfilm auf. Zwar wurden die Aufnahmen, die roh geschnitten etwa zwei Stunden lang waren, nie in ganzer Länge veröffentlicht. Aber die später in den USA und Europa gezeigten Videos für »Baby, Please Don’t Go« und »Problem Child« wurden aus diesem Material zusammengeschnitten. Auch Fotograf Colin Stead reiste auf der Tour mit, um Bilder für einen geplanten Fotoband zu machen.
    Währenddessen brach der Sturm los, der sich wegen verschiedener Vergehen, die man den Bad Boys anlastete, allmählich zusammengebraut hatte. Der Sydneyer Radiosender 2SM, der die Band zu Beginn sehr unterstützt hatte, inzwischen aber wie die meisten Medien auf dem roten Kontinent von der englischen Presse beeinflusst war, bezeichnete AC/DC abschätzig als »Punkrockband« und drohte, ihre Songs nicht mehr zu spielen, wenn Angus weiterhin Striptease machte.
    Während dieser Phase waren Angus und Bon beim Radiosender 2JJ zu Gast, und Angus zog sich dort die Hosen aus. Da man über den Äther aber nicht so viel sah, hielten sich die Beschwerden in Grenzen.
    Auch die Politiker von Neusüdwales wurden allmählich aufmerksam, als sich die ersten jungen, weiblichen Fans die Namen ihrer jeweiligen Lieblings-AC /DC-Mitglieder tätowieren ließen. Rex Jackson, der Minister für Jugend und Gemeinwesen, versprach, dass die Polizei die Tattoo-Studios überprüfen und dafür sorgen würde, dass sich niemand unter 16 ohne Zustimmung seiner Erziehungsberechtigten etwas in die Haut ritzte.
    Auf der anderen Seite des Planeten kämpften AC/DC währenddessen mit der Zustimmung viel einflussreicherer Personen: Atlantic Records in den USA lehnten es ab, Dirty Deeds Done Dirt Cheap zu veröffentlichen.
    Damals leisteten nur wenige Hardrocker wie Ted Nugent, ZZ Top oder Kiss Widerstand gegen den Softrock-Trend, der von Künstlern wie Peter Frampton, Fleetwood Mac und den Eagles geprägt wurde, die damals das Airplay amerikanischer Radiosender dominierten.
    Das bisschen an Aufmerksamkeit, das Hardrockbands von den Sendern bekamen, war ein Zugeständnis gegenüber der loyalen Fanbasis, die sich diese Bands durch jahrelange Livepräsenz erarbeitet hatten. AC/DC hatten noch nicht die Möglichkeit gehabt, auf einer längeren US-Tournee um

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