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Ach du lieber Schwesternschreck!

Ach du lieber Schwesternschreck!

Titel: Ach du lieber Schwesternschreck! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Zöller
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einem gelassenen Lächeln.« Das hat mein Papa mir mal erklärt. Und eigentlich bin ich ein waschechter Optimist. Wenn ich an mein Tagebuch denke, bedeutet der weiße Streifen Optimist zu sein und der Pessimist steht für den schwarzen. Ein Pessimist ist nämlich genau das Gegenteil. Die Welt ist schlecht und sie läuft auch schlecht und zum Schlechten hin. Für den Pessimisten natürlich.
    Ich habe ja gesagt: Eigentlich bin ich ein Optimist und glaube, dass alles gut wird. Flo übrigens auch. Aber Flos Liebesprobleme werfen mich um. Hilfe, ich darf kein Pessimist werden!
    Wie lösen wir Flos Liebesprobleme? Was muss ich machen als Liebesberater?
    Liebe ist übrigens eine sehr wichtige, feierliche und ernsthafte Sache, finde ich.
    Und ich bin Flos Kumpel, Freund und Liebesberater. Und so ’n bisschen bin ich auch noch der Jo. Ich, Jo, mit dem grausamen Namen Jochen, den mir meine Eltern gaben, weil mein Papa auch so heißt. Warum dürfen Kinder sich nicht selber Namen aussuchen? Dann hieße ich nämlich Felix oder Steffen, Christopher oder Julius. Niemals Jo.
    Während ich das schreibe, kommt mir die Idee für mein Namensproblem. Ich hab nämlich gestern mit Papa zusammen Zeitung gelesen. Da war eine Todesanzeige, in der stand: »Felix Bauer, gen. Otto«.
    Ich hab meinen Papa gefragt, was das heißt. Da hat Papa mir erklärt, dass dieser Felix sich einfach Otto genannt hat.
    »Und warum?«, hab ich Papa gefragt.
    »Vielleicht mochte der seinen Namen nicht«, hat Papa gesagt.
    Ich mag meinen Namen auch nicht. Und deswegen nenne ich mich jetzt Jochen, gen. Felix.
    Das werde ich gleich meinen Eltern mitteilen, ich werde es in der Schule bekannt geben und ich werde auf den Namen Jochen gar nicht mehr hören. Das schwör ich bei den sieben Geistern der Unterwelt.
    Aber jetzt zurück zu Schwesternschreck und Liebeskummer und den Fragen, die Flo mir gestellt hat und die alle Gedanken im Kopf durcheinander gewirbelt haben. Denn ich merke eines, auch bei Flo: Wenn man verliebt ist, ist nichts mehr sicher. Fast nichts mehr, besser gesagt. Man steht nicht auf seinen Beinen, sondern auf Puddingstelzen und hat Liebesflügel. Man hebt ab, fliegt und knallt plötzlich wieder auf den Bauch. Bauchlandung. Zack, bum.
    Zickzackkurs! Kurz darauf ist man wieder völlig glücklich, wegen des Verliebtseins. Und man rennt auf seinen wackeligen Puddingstelzen weiter durch den Tag.
    All das vertraue ich meinem lieben Tagebuch an. Auch, wenn ich gar nicht verliebt bin. Und auch, wenn ein Tagebuch eigentlich nichts für Jungen ist, weil das doch alles Herz-und Schmerzklamotten sind. Aber ein Tagebuch ist ein toller Kumpel, den man holen kann, wann man will; man kann ihn verstecken, wann man will, zerreißen, verbrennen oder kann ihn in einem Bilderrahmen an die Wand hängen.
    Das alles kann man mit einem echten Freund oder Kumpel nicht. Den kann man weder verstecken noch an die Wand hängen. Der würde einem eins husten. Aber kräftig. Und dafür ist das Tagebuch da. Einziger Nachteil: Es gibt keine Antwort.
     
    PS: Ich habe eben Toto angerufen, wie man das so in etwa anfängt mit einem Mädchen. (Toto ist mein vierundzwanzigjähriger Bruder und wohnt woanders.)
    »Einfach anrufen oder ansprechen«, sagte Toto. Aber Toto ist ziemlich unkompliziert.
    »Und wie ist es mit einem Brief?«
    »Kannst du natürlich auch machen. Wie heißt deine Freundin denn, Knirps?«
    Ich finde es bescheuert, wenn Toto Knirps zu mir sagt, nur weil er fünfzehn Jahre älter ist.
    »Ist nicht meine Freundin«, habe ich zurückgezischt, »ich bin nur Liebesberater.«
    Da hat er gelacht und ich hab aufgelegt.
     
    In der Nacht entwerfe ich einen Fragebogen. Es dauert, es fällt mir immer wieder Neues ein. Es wird später und später und mein Fragebogen wird immer besser. Folgendes steht jetzt da:'
     
    Woran merkt man, dass man verliebt ist?
    Ankreuzen
 
 
 
 
 
 
1.
Denkst du oft an ein bestimmtes Mädchen?
Ja

Nein

2.
Wenn du sie siehst: Wirst du rot?
Ja

Nein

3.
Klopft dein Herz?
Ja

Nein

4.
Möchtest du mit ihr sprechen?
Ja

Nein

5.
Denkst du auch nachmittags immer an sie?
Ja

Nein

6.
Möchtest du mit ihr spielen: z. B. Federball oder Monopoly? Oder malen oder Pflanzen pressen?
Ja

Nein

7.
Möchtest du ihr etwas 
Ja

Nein

8.
Träumst du nachts von ihr?
Ja

Nein

9.
Möchtest du in der Schule neben ihr sitzen?
Ja

Nein

10.
Willst du sie irgend wann heiraten?
Ja

Nein

11.
Willst du mit ihr

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