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Ach so!

Ach so!

Titel: Ach so! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ranga Yogeshwar
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heilt
     rasch, denn sonst würde die restliche Pflanze schnell austrocknen.
    Über feine Poren gibt die Blume Wasser ab, das dann über
     den Stiel nachfließt. Wenn man die Blumen ungeschnitten ins Wasser stellt, können
     sie das Wasser durch die verschlossenen Öffnungen nicht aufnehmen und welken schnell
     dahin. Durch das Anschneiden werden die winzigen Kapillarleitungen wieder frei
     gelegt, wobei schräges Schneiden die Kontaktfläche noch vergrößert. Man muss die
     Blumen dann auch direkt ins Wasser stellen, denn sonst saugen die Stiele Luft an,
     und der Wassertransport kommt nicht in Gang.
    Um die Wirkung des Anschneidens zu unterstützen, kann man
     zusätzlich spezielle Nährlösungen ins Wasser geben. Die darin enthaltenen
     Mineralstoffe verlängern die Lebensdauer des Straußes um das Doppelte. Manche
     Blumenfreunde geben zum Beispiel Zucker in das Blumenwasser, doch statt die Pflanze
     zu ernähren, beschleunigt dieser oft auch das Wachstum der Mikroorganismen – daher
     lieber nicht süßen! In jedem Fall muss man peinlich genau auf sauberes Wasser
     achten. Es beginnt schon bei der Vase, die gründlich gereinigt sein sollte, mit
     Bürste und chlorhaltigen Haushaltsreinigern oder – das klappt! – mit
     Gebissreinigungstabletten. Ein Schuss Essig im Wasser hilft dabei, die Vermehrung
     schädlicher Fäulnisbakterien zu unterdrücken. Auch Blätter sollten daher nicht im
     Wasser liegen.
    Wenn man die Blumen anschneidet und auch sonst bei der
     Angebeteten alles richtig macht, hören die Blüten noch lange den Satz: »... ich dich
     auch!«

[Menü]
    Was verbirgt sich hinter Tiefenrausch und Taucherkrankheit?

    24 Sie ist eines der Wahrzeichen New
     Yorks: die Brooklyn Bridge. Ihr Bau führte zur Entdeckung einer ungewöhnlichen
     Krankheit: der Taucherkrankheit – doch was genau ist das?
    Feste Pfeiler verleihen der Brücke ihre Stabilität. Beim
     Bau müssen sie tief im Flussboden verankert werden. Um im Trockenen auf dem
     Flussgrund arbeiten zu können, nutzt man eine einfache Methode: In einem großen
     Senkkasten, einem sogenannten Caisson (frz. = Kasten), der nach unten offen ist,
     wird der Luftdruck so weit erhöht, dass kein Wasser in den Hohlraum eindringen kann.
     Die Arbeiter können dann innerhalb des Kastens im Trockenen graben, nach der Arbeit
     über eine Treppe aufsteigen und die Luftglocke über eine Schleuse verlassen.
    Beim Bau großer Brücken im 19. Jahrhundert musste man
     erstmals tief hinunter, manchmal mehr als 30 Meter. Der entsprechende Luftdruck im
     Senkkasten war daher sehr hoch:vier Bar, also viermal so hoch wie
     der normale Luftdruck. Beim Bau der Brooklyn Bridge fiel auf, dass viele Arbeiter,
     die in den Caissons arbeiteten, plötzlich krank wurden: Sie litten unter Übelkeit,
     Kopf- und Gelenkschmerzen, hatten Atemnot. Manche wurden gelähmt oder starben sogar.
     »Caissonkrankheit!«, hieß es bald.

    Erst einige Jahre später verstand man, dass es sich um
     dieselbe Krankheit handelte, die auch Taucher treffen kann: Durch den hohen
     Atemluftdruck beim Tauchen in großer Tiefe gelangt vermehrt Stickstoff ins Blut und
     ins Gewebe. Das Abtauchen ist kein Problem, aber das Auftauchen: Wenn der
     Druckausgleich nämlich zu rasch erfolgt, kann das Blut den eingelagerten Stickstoff
     nicht schnell genug wieder abbauen – er bildet Blasen.
    Einen ähnlichen Vorgang können Sie beim Öffnen einer
     Sprudelfasche beobachten. Wenn der Druck beim Öffnen der Flasche plötzlich abfällt,
     bilden sich Blasen – in diesem Fallist es das im Wasser gelöste
     Kohlendioxyd. Beim Tauchen sind es Stickstoffblasen, die Adern und Gewebe schädigen.
     Wenn man also nach einem Tauchgang aufsteigt, muss man für einen langsamen
     Druckausgleich sorgen. Dann wird der gelöste Stickstoff im Körper wieder abgebaut,
     ohne dass sich dabei gefährliche Bläschen bilden.
    Daher legen Taucher beim Aufsteigen Zwangspausen ein. Je
     tiefer der Tauchgang, desto länger der sogenannte »Dekompressions-Stopp«.
    Als man bei den Brückenarbeitern den Druck beim Verlassen
     der Schleuse langsam absenkte, verschwanden auch die genannten Symptome. Heute
     spricht man zwar von der »Taucherkrankheit«, doch eigentlich war es zunächst die
     Krankheit der Brückenbauer. Das Gegenmittel heißt: langsam auftauchen.
    Neben der Taucherkrankheit kommt es gelegentlich auch zum
     sogenannten Tiefenrausch. Durch den hohen Druck in großen Tiefen muss der Taucher
     Pressluft einatmen, denn der

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