Ach so!
es ja theoretisch möglich, dass es zu einer solchen Funkenbildung kommen könnte.
In mehreren Studien wurde dies genauer untersucht: Einemetallische Antenne müsste mindestens eine Leistung von sechs Watt abgeben, damit überhaupt die Möglichkeit einer Entzündung besteht. Bei den alten Mobiltelefonen war diese Gefahr in der Tat gegeben, denn sie besaßen eine Sendeleistung von bis zu 20 Watt. Heutige Mobiltelefone liegen hingegen bei unter einem Watt. Das Telefonieren ist also nicht gefährlich.
Das Handy könnte aber auch zu Boden fallen und der herausfallende Akku durch einen Kurzschluss ebenfalls Funken bilden, mit denen ein Feuer entfacht wird.
Die Fachwelt urteilt: theoretisch möglich, aber praktisch so gut wie ausgeschlossen. Dabei verweisen die Experten darauf, dass es bislang keinen eindeutigen Fall gegeben hat, bei dem ein Handy ganz direkt zu einem Brand geführt hätte. Zwar kursieren im Internet einige Geschichten, doch keine einzige davon ist haltbar oder genau dokumentiert. Obwohl es also aus Sicht der Fachleute keinen triftigen Grund für ein Verbot gibt, wird daran wohl nicht gerüttelt werden.
Weit gefährlicher als jedes Handy ist die statische Aufladung des Fahrers. Hier gibt es immerhin gleich eine Reihe gut dokumentierter Fälle: Manche wurden mit der Videoüberwachungskamera festgehalten. In einem Fall sieht man eine Frau beim Tanken. Es ist Winter, und die Außenluft ist trocken. Nachdem sie den Zapfhahn in den Tankstutzen gesteckt hat, wartet die Frau im Wagen.
Die Reibung ihrer Kleidung am Autositz führt zu einer statischen Aufladung. Ihre Schuhe mit Gummisohlen wirken wie ein Isolator, und so entlädt sich die Spannung, nachdem die Frau den Zapfhahn berührt hat. Es funkt, und die Benzindämpfe entzünden sich. Zum Glück reagiert die Frau richtig, unterbricht den Benzinzufluss und verhindert so einen größeren Brand. Statische Aufladung ist offensichtlich ein weit größeres Risiko als eingeschaltete Handys. Wenn Sie beikaltem und trockenem Wetter auf Nummer sicher gehen wollen, dann berühren Sie nach dem Aussteigen das Metall des Wagens, bevor Sie den Zapfhahn anfassen. Mögliche Aufladungen werden so neutralisiert.
Lassen Sie uns hoffen, dass jetzt niemand vorschlägt, Wollpulliverbote an Tankstellen zu verhängen.
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Ist das eingeschaltete Handy an Bord eines Flugzeugs gefährlich?
20 »Mobiltelefone müssen während des gesamten Fluges ausgeschaltet bleiben«, heißt es an Bord von Passagierfugzeugen.
Während an der Tankstelle die mögliche Funkenbildung durch das Mobiltelefon als Risikofaktor angesehen wird, ist es im Flugzeug die mögliche Beeinträchtigung der Bordelektronik durch den Sender des Telefons. Doch sind eingeschaltete Handys an Bord wirklich gefährlich?
Immerhin gibt es im Flugzeug gleich ein Dutzend hochsensibler Empfänger. Hierzu zählen die Empfänger des Funkfeuers, mit dem das Flugzeug navigiert, Abstandsempfänger, die den Abstand zum Beispiel zum Flughafen angeben, Gleitwinkelempfänger, die bei der Landung genutzt werden, oder GPS-Antennen. Ein eingeschaltetes Mobiltelefon könnte theoretisch diese wichtigen Instrumente beeinflussen. Die Folge wäre eine Katastrophe.
Jedes Mobiltelefon ist ein kleiner Sender, der sowohl beim Wählen als auch im Standby-Betrieb regelmäßig elektromagnetische Wellen ausstrahlt. Man kann diese Impulse sogar hören, wenn man das Handy zum Beispiel in die Nähe eines Verstärkers hält. Es gibt dann ein charakteristisches Knattern. Obwohl dieses Geräusch laut klingt, ist die Sendeleistung eines modernen Mobiltelefons dennoch sehr gering. Nur durch die Verstärkung hört man das Knacken im Lautsprecher.
Das Handy funkt bis zum nächsten Sendemast, und der liegt in Städten meist wenige hundert Meter vom eigenen Standort entfernt. Durch diese Funkzellenstruktur kommt man beim Handy mit einer sehr geringen Sendeleistung aus. Stellen Sie sich jedoch vor, Sie schalten Ihr Handy während des Fluges ein. Der Abstand zum nächsten Sendemast am Boden ist jetzt sehr viel größer, und ihr Handy schaltet automatisch auf maximale Sendeleistung. Das könnte in der Tat die Elektronik im Flieger stören, jedoch stufen Fachleute die effektive Gefahr als eher gering ein. Bei einer drei Monate laufenden Untersuchung konnte man nachweisen, dass trotz des Verbots auf jedem typischen Flug mindestens ein Handy eingeschaltet ist. Es gab zwar einige protokollierte Auffälligkeiten, wie zum Beispiel falsche Cockpitanzeigen, aber
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