Ach so!
ausfindig machen. Durch eingespielte Lautsprechergeräusche
konnten sie das Summen der Stechmücken sogar ganz direkt beeinflussen. Der
Gleichklang der Töne scheint dabei besonders stimulierend zu sein, denn am Ende, so
die These, geht es (wie immer) um Paarung!
Wenn Sie also demnächst nachts vom Summen geweckt werden,
hören Sie genau hin: Vielleicht sind es ja zwei Töne ... ein Liebesduett!
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Ist es im Weltraum laut?
27 In den Achtzigerjahren arbeitete ich an einer Fernsehreportage und drehte im New Yorker Stadtteil Harlem. Damals waren Teile dieses Viertels fest in der Hand von Gangs. Die Häuser wirkten trostlos, und die Armut der Menschen erinnerte mich an die Slums von Bombay. Diese Schattenseite von New York stand in keinem Reiseprospekt, und es war mir unbegreiflich, dass nur wenige Kilometer von den glitzernden Läden der Fifth Avenue entfernt Menschen ums nackte Überleben kämpften. Drogen regierten die Szene, und in der Notfallstation des Harlem General Hospitals herrschte Tag und Nacht Hochbetrieb. Dreharbeiten in einem solchen Brennpunkt werden von den Gangs nicht gerne gesehen, und unser Team stand unentwegt unter einer großen Anspannung.
Bei einer Szene filmte unser Kameramann aus dem fahrenden Wagen, als es plötzlich knallte. Ein Unbekannter hatte auf uns geschossen, und das Projektil traf die Tür des Wagens. Mit Vollgas flüchteten wir und beendeten die Dreharbeiten für diesen Tag. Während des Vorfalls lief die Kamera, und gespannt betrachteten wir am Abend im sicheren Hotelzimmer die Aufnahmen. Auf den Videobildern hörte man lediglich ein dumpfes »Plopp«.
Man hatte auf uns geschossen, wir hätten sterben können, aber von all dieser Dramatik fand sich auf dem Video nur ein enttäuschendes »Plopp«! An diesem Abend begriffich, wie inszeniert im Spielflm geschossen und gestorben wird.
Der Ton macht das Gefühl! In immer mehr Filmen wird die Handlung neben der dramatischen Filmmusik durch ein ausgeklügeltes Sounddesign unterstrichen. Türengeräusche, Kinnhaken, fahrende Autos oder der Knall von Pistolen und selbst ein tropfender Wasserhahn werden mit speziellen Klangeffekten unterlegt. Wenn der Samurairitter zum Schwert greift, klingt es im Film daher immer nach »Schwischhhhhh« und »Dziiingggg«, und wenn geschossen wird, hören wir ein sonores »Pjungjeeeee« statt eines kläglichen »Plopp«!
Einige Jahre später nahm ich an einem Workshop in Los Angeles teil, bei dem es um die Wissenschaft in Science-Fiction-Filmen ging. Dabei diskutierten Regisseure und Special-Effect-Fachleute aus Hollywood mit Wissenschaftlern über zukünftige Laserkanonen, Raumschiffe mit Warpantrieb und über das Phänomen des Beamens. Auf dieser sehr anregenden Tagung sprachen wir auch über die »Sounds« im Weltraum. Ob Strahlenkanonen, besondere Antriebe oder vorbeirasende Raumschiffe: Hollywood begleitet sie stets mit besonderen Zischgeräuschen. Doch ist das überhaupt realistisch?
Schallwellen können sich nur in einem Medium wie Luft ausbreiten. Wenn man das Medium verändert, ändern sich auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit und der Ton. Sie kennen vielleicht das Experiment mit dem Heliumballon: Wenn man das leichtere Edelgas einatmet, klingt die Stimme plötzlich heller.
Im Weltraum jedoch gibt es weder Luft noch andere Gase. Der Kosmos ist erfüllt vom leeren Raum, es herrscht ein Vakuum. Was aber passiert dann mit den Schallwellen? Ein einfacher Versuch mit einem Wecker macht es deutlich.
Sein Klingeln ist an der Luft unüberhörbar. Stellt man den Wecker jedoch in eine Glasglocke, der man dann die Luft entzieht, hört man absolut nichts mehr vom Klingeln. Die Schallwellen werden nicht mehr übertragen, weil sie sich ohne Medium nicht ausbreiten können. Im Kosmos herrscht also absolute Stille, und sogar gigantische Kratereinschläge auf dem Mond, der ja im Gegensatz zur Erde keine Atmosphäre besitzt, verlaufen völlig geräuschlos. Raketenstufen zünden lautlos, eisige Kometen ziehen in aller Stille um die Sonne. Selbst großartige Sternexplosionen schleudern ohne einen einzigen Ton Materie in den Raum. Vermutlich war die Geburt unseres Universums auch kein »Urknall« – nicht einmal ein »Plopp«!
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Warum stinkt Hundekot, Pferdemist aber nicht?
28 Jeder, der die reizende Geschichte »Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat« kennt, wird jetzt schmunzeln, wenn es um den duftenden Unterschied der Exkremente geht. Manchmal gibt
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