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Ach so!

Ach so!

Titel: Ach so! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ranga Yogeshwar
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klein
     ausgeprägt, die Haut ist noch babyweich, alles wirkt rundlich. Das Fell der Tiere
     ist zart, und Arme und Beine bzw. Pfoten sind eher kürzer. Lorenz prägte hierfür den
     Begriff »Kindchenschema«. Wissenschaftler können Babybilder nach diesen Kriterien
     gezielt verändern und so vorhersagen, welcher Kindskopf uns besonders anspricht.
    Das gilt für Tiere und Menschen. Die Kleinen erfüllen
     genau dieses Kindchenschema, und das ruft bei uns Erwachsenen eine verstärkte
     Hilfsbereitschaft und einen besonderen Beschützerinstinkt hervor.
    Im Sinne der Evolution reagieren wir also geradezu
     automatisch mit diesem fürsorglichen Gefühl, wenn wir ein scheinbar hilfloses Wesen
     ausmachen.
    Die Stofftier- und Spielpuppenindustrie nutzt diesenpsychologischen Mechanismus: Fast alle Kuscheltiere und Puppen
     erfüllen die Merkmale des Kindchenschemas, und es ist wohl kein Zufall, dass auch
     Topmodels häufig ins Raster des Kindchenschemas passen. In allen Kulturen scheint
     dieses Prinzip zu greifen, und es verhalf einigen Comicfguren zu ihrem
     internationalen Erfolg.
    Wir können also nichts dafür, dass wir junge Tiere und
     Babys süß finden. Unsere Natur zwingt uns geradezu, auf diese Muster anzusprechen.
    Es gibt da übrigens einen interessanten
     Verhaltensunterschied zwischen Männern und Frauen. In einer wissenschaftlichen
     Studie hat man Testpersonen Bilder mit veränderten Kindchenschemawerten gezeigt.
     Dabei stellte sich heraus, dass Männer wie Frauen die Bilder mit den größeren
     Kindchenschemawerten niedlicher finden. Bei Frauen zeigte sich zudem, dass sie sogar
     weit eher bereit sind, sich um Kinder mit hohen Kindchenschemawerten zu kümmern als
     um Kinder mit weniger ausgeprägten Merkmalen.
    Ein bekanntes Beispiel ist auch der im Berliner Zoo
     geborene Eisbär Knut. Als er im Frühjahr 2007 offiziell in Anwesenheit von
     Umweltminister und Zoodirektor der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, waren 500 (!)
     Journalisten angereist. In Sondersendungen wurde live berichtet, eine
     Dokumentarfilmreihe zog Millionen Zuschauer an, und der Berliner Zoo erlebte einen
     nie dagewesenen Run. Das Eisbärbaby Knut wurde über Nacht zum internationalen
     Medienstar. Bereits ein Jahr später war Knut dem Kindchenschema entwachsen, weshalb
     sich niemand mehr sonderlich für das Raubtier zu interessieren schien.
    Wenn Sie von Ihren Töchtern also nächstes Mal den Ausruf
     »Wie süüüß!« hören, wissen Sie, woran es liegt: Kindchenschema.
    Warum summen Mücken?
    26 Nachts gibt es ein Geräusch, welches
     meine Frau mit einem Schlag hellwach werden lässt. Stechmückenalarm! In unserem
     Schlafzimmer beginnt dann eine unermüdliche Jagd, und an ein Weiterschlafen ist
     nicht zu denken, bis das Objekt geortet und »entschärft« ist.
    Warum jedoch summen Stechmücken überhaupt? Für das Insekt
     ist das »Bzzzzz« nicht ungefährlich, denn durch das Geräusch wird es oft erst
     entdeckt.
    Das Summen entsteht durch den Flügelschlag. Die winzigen
     Muskeln am Vorderkörper ziehen sich zusammen und entspannen wieder, und dies
     geschieht so schnell, dass wir ein helles Summen hören. Männchen summen mit 600
     Schlägen pro Sekunde übrigens etwas schneller als Weibchen, die es im Durchschnitt
     auf etwa 550 Schläge pro Sekunde bringen. Am Summton könnte man also theoretisch den
     Unterschied zwischen Männchen und Weibchen ausmachen. Wäre meine Frau in der Lage,
     diesen feinen Unterschied zu hören, dann würde vielleicht so manches männliche
     Exemplar überleben, denn stechen tun nur die Weibchen.
    Nun könnte man sich mit dieser Antwort zufriedengeben,
     doch das Schöne an der Wissenschaft ist, dass sie wirklich alles hinterfragt.
    Forscher der University of Greenwich 13 haben die Summgeräusche der Stechmücken
     nämlich genauer untersucht und stellten dabei etwas Verblüffendes fest: Fliegen zweiStechmücken in einem Raum, unterscheiden sich zunächst die
     Summtöne der beiden. Handelt es sich um ein Männchen und ein Weibchen, passt sich
     die Tonhöhe beider Summgeräusche mit der Zeit an, bis diese identisch sind und man
     nur noch einen Ton wahrnimmt.
    Sind hingegen zwei Männchen im Raum, unterscheiden sich
     die Töne sehr bewusst voneinander und gleichen sich nicht an. Der schnelle
     Flügelschlag ist also offensichtlich auch eine Form der Kommunikation, denn die
     Wissenschaftler vermuten, dass die Stechmücken mithilfe der Fluggeräusche Individuen
     des anderen Geschlechts

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