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Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Berti
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aufgrund der vielen Trauergäste auch nicht bemerkt Er stellte seinen Tee zurück auf den Tisch und sah hinaus in den Regen, der das Bergische Land durchzog wie ein großer, grauer Schleier. Vor zwei Stunden hatte Daniel ihn zu Hause abgesetzt und war weiter nach Gummersbach gefahren. Marc wollte alleine sein, um in Ruhe nachdenken zu können. Daniel hatte er gesagt, er hätte den Wunsch, alte Fotos von sich und Cordula anzusehen, aber tatsächlich saß er einfach nur im Wohnzimmer und hing seinen Gedanken nach. Dabei war eine entscheidende Veränderung bei ihm eingetreten: Er wusste inzwischen sehr genau, wohin sein Weg führte. Endlich hatte er die Klarheit, die Dinge zusehen, wie sie waren. Ganz ohne jeden Zweifel würde er Andreas in die Wüste schicken, wo er hingehörte. Er musste dankbar dafür sein, dass die Affäre über all die Jahre nicht aufgefallen war. Noch wusste Daniel nichts von seinem dunklen Geheimnis. Er würde dieses Kapitel seiner Vergangenheit einfach wegstreichen und seinen Blick nach vorne richten.
    Cordula hatte also tatsächlich recht behalten mit ihren Ansichten und ihren Ratschlägen. Schade nur, dass er nicht mehr die Gelegenheit hatte, ihr das zu sagen und sich bei ihr zu entschuldigen. Denn eigentlich wünschte man sich doch eine Freundin wie sie. Die sich einsetzte, auch wenn es für sie unbequem wurde. Die ihn vor Schmerz und falschen Entscheidungen warnte, auch wenn er es nicht sehen wollte. Letztendlich hatte sie es nur gut gemeint, obwohl sie es auf eine sehr seltsame Art und Weise gezeigt hatte. Aber so war sie nun einmal gewesen: eine eigenwillige Persönlichkeit, die jetzt leider auf dem Friedhofbegraben lag.
    Er sah es als seine Pflicht an, ihr Anliegen so schnell wie möglich zu einem Ende zu bringen. Deshalb nahm er sein Handy und schickte Andreas eine SMS mit den Worten: »Ich muss dich unbedingt sehen. Wann können wir uns in Valscheid treffen?"
     
    Auf der Intensivstation blieb dem Personal der Stress der letzten Tage erhalten. Jedes verfügbare Pflegebett war belegt, und die Krankenschwestern mussten teilweise sogar Überstunden leisten, weil zwei von ihnen krank im Bett lagen.
    So verbrachte Sonja beinahe mehr Zeit im Krankenhaus als zu Hause, zumindest kam ihr das so vor.
    Während sie im Schwesternzimmer die Tabletten für die nachmittägliche Patientenrunde zusammenstellte, kam Dr. Mergens mit einem Stirnrunzeln auf sie zu. »Sagen Sie mal, Schwester Sonja. Haben Sie in den letzten Tagen einem Patienten Dergopasmin forte verabreicht ?«
    Verblüfft sah sie ihn an. „Dergopasmin? Ganz bestimmt nicht. Schließlich dürfen wir Krankenschwestern dieses Medikament nur auf ausdrückliche Anweisung eines Arztes einsetzen .«
    „lch weiß, ich weiß«, erwiderte Mergens fahrig. „Aber dann erklären Sie mir doch mal, wie eine Ampulle Dergopasmin forte, die ich höchstpersönlich vor einer Woche in den Medikamentenschrank geräumt habe, plötzlich nicht mehr an ihrem Platz ist !«
    „Haben Sie schon..."
    »Ja, ich habe bereits mit den anderen behandelnden Ärzten gesprochen!", unterbrach er sie. »Entschuldigen Sie, ich weiß, ich bin Ihnen gegenüber nicht fair. Sie können nichts dazu, dass ein Medikament fehlt. Aber Tatsache ist, dass ich alle infrage kommenden Personen darauf angesprochen habe und keiner das Zeug genommen haben will. Ich brauch es aber dringend !«
    Er lehnte sich zurück an einen Schrank. »Vor allen Dingen ist dieses Mittel wahnsinnig teuer. Ich war richtig froh, dass es uns vor zwei Jahren zur Behandlung bewilligt wurde; andere Arzneien mit einer ähnlichen Wirkung helfen nur halb so schnell .«
    „Braucht man dieses Medikament nicht, um Patienten mit einem Herzleiden zu behandeln ?« , fragte Sonja nachdenklich.
    »Gut aufgepasst in der Schwesternschule. So ist es. Aber wir hatten doch in der letzten Woche überhaupt keinen Patienten, der in irgendeiner Form ein Herzleiden hatte. Abgesehen von Cordula Kellermann. Aber erstens wussten wir bei ihr nichts von einem schwachen Herz, und zweitens hätte der Einsatz bei ihr genau das Gegenteil bewirkt. Er hätte über kurz oder lang zu einem Herzstillstand geführt .«
    Er verließ das Zimmer mit den Worten: „Aber wo kann das verdammte Mittel nur abgeblieben sein, wenn niemand es genommen hat..."
    Sonja sah ihm entsetzt hinterher. Ein wichtiges Notfallmedikament fehlte. Und dieses Mittel hätte bei Cordula zu einem Herzstillstand geführt? Aber letztendlich war sie genau daran gestorben, wenn auch

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