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Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Berti
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alle Beteiligten davon ausgingen, das läge an einem Atmungsschock nach der künstlichen Beatmung. Vielleicht wollte jemand genau das glauben machen?
    Auch wenn mich alle für verrückt halten: Da stimmt etwas ganz und gar nicht! Und ich werde einstweilen alles andere tun, als mich damit zufrieden zugeben, dass eine junge Frau mir nichts, dir nichts aus dem Leben scheidet, ohne dass irgendjemand das hinterfragt, beschloss sie insgeheim, während sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte. Denn den ersten Entschluss hatte sie bereits gefasst.
    Sie würde nach der Arbeit Marc anrufen und ihn zum Essen einladen. Er war seit so langer Zeit Cordulas bester Freund gewesen. Wenn jemand ihr etwas über sie erzählen konnte, dann er.
    Außerdem würde es bestimmt nicht schaden, mal einen der mysteriösen Stammtischfreunde ihres Mannes, die kurioserweise nie bei Weihnachtsfeiern, Geburtstagen oder Ausflügen auftauchten, unter die Lupe zu nehmen.
    Mit einem laschen Wink verwarf sie den letzten Gedanken. Marc war schwul, kein Wunder, dass er bei Feiern der Berufsfeuerwehr nicht unbedingt gewillt gewesen war, dort mit seinem Freund aufzutauchen. Die hätten bestimmt alle Bauklötze gestaunt.
    Eigentlich war sie mächtig stolz auf ihren Mann, der anscheinend all die Jahre von Marcs Geheimnis gewusst hatte, mit ihm befreundet geblieben war und ihn unterstützt hatte. Für so tolerant hatte sie ihn gar nicht gehalten.
    Leise sage sie zu sich selbst: „An meinem Mann entdecke ich doch tatsächlich immer neue Seiten .«
     
    In den letzten acht Jahren war Marc immer darauf gefasst gewesen, dass über kurz oder lang irgendjemand hinter sein Geheimnis kommen würde. Vielleicht ein Freund oder jemand aus seiner Familie oder Daniel und Sonja.
    Als das Telefon ging und Marc Sonjas Stimme am anderen Ende der Leitung vernahm, war es, als ob er einen Faustschlag mitten ins Gesicht verpasst bekam.
    Warum rief sie gerade jetzt an? Was war geschehen?
    Angestrengt versuchte Marc, seine Gedanken zu ordnen. Es war schon nach zehn Uhr abends. Er war auf dem Weg ins Bett gewesen und hatte eigentlich mit einem Anruf von Daniel gerechnet.
    Hatte Sonja etwas herausbekommen?
    Er wollte sich morgen Abend mit Andreas im Hotel treffen. Der hatte ihm vorgestern innerhalb von nur einer Minute auf seine SMS geantwortet mit den Worten: »Okay. Übermorgen um 20 Uhr. Was ist denn los?"
    Marc hatte ihm nur zurückgeschrieben: »Inzwischen sieht die Sache für mich etwas klarer aus. Ich werde dir übermorgen alles erzählen. Bis dann."
    Hatte Sonja vielleicht die SMS gelesen, als sie sich heimlich an dem Handy ihres Mannes zu schaffen gemacht hatte? Marc hatte all die Jahre über so gut wie nie eine Kurzmitteilung an Andreas geschrieben und wenn doch, dann bewusst harmlos, so wie ein guter Freund eine SMS formulieren würde. Aber gestern hatte er den Ort Valscheid mit ins Spiel gebracht. War Sonja da stutzig geworden?
    „Du wunderst dich bestimmt, dass ich dich zu so später Stunde anrufe, nicht wahr ?« , sagte Sonja, nachdem Marc auf ihre Begrüßung nur mit einem kurzen »Oh, hallo ... « geantwortet und dann nichts mehr gesagt hatte.
    Ohne seine Antwort abzuwarten, fuhr Sonja fort: „Ich hätte dich gerne schon früher am Abend angerufen, aber ich muss die ganze Woche die Spätschicht auf der Intensivstation übernehmen .«
    Aha, deshalb hat Andreas auch morgen Abend für mich Zeit, ging es Marc durch den Kopf. Laut sagte er: „Ist nicht schlimm, Sonja. Aber wie kann ich dir helfen?"
    Er war erleichtert. An ihrer Stimme und ihrer Wortwahl hatte er inzwischen bemerkt, dass Sonja nicht anrief, um Marc zur Rede zu stellen.
    »Zunächst einmal wollte ich dir noch einmal sagen, wie leid es mir um deine Freundin Cordula tut. Glaub mir, ich kann gut nachvollziehen, wie es dir jetzt geht, wenn einem ein so lieber Mensch plötzlich entrissen wird. Und deshalb haben Andreas und ich uns Folgendes überlegt: Wie wäre es, wenn du am Sonntagabend bei uns zum Abendessen vorbeikommst? Du könntest das doch bestimmt mit einem Besuch bei deinen Eltern verbinden. Wir würden uns sehr freuen, und es ist doch auch einmal etwas anderes, als wenn Andreas und du euch immer nur mit den anderen beim Stammtisch seht. Dein Freund ist natürlich auch herzlich willkommen .«
    Marc fiel fast der Hörer aus der Hand. Hörte er richtig? Sie lud ihn nach Hause ein? Mit Daniel? Wenn eins so sicher war wie das Amen in der Kirche, dann die Tatsache, dass Andreas ganz bestimmt nicht mit dieser

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