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Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr

Titel: Achtsam leben, lieben, handeln - ein spiritueller Begleiter durch das Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Echter
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unsichtbaren Kern in uns nicht beschreiben. Sich bewusst werden, dass unser Leib seinen Platz in der Seele gefunden hat und nicht die Seele im Körper.
    Die wertvollste Frucht der Seele ist die Liebe. Die Liebe stammt nicht von unserer Welt. Sonst wäre sie unseren Gesetzen unterworfen. Sie ist ein bleibendes Geschenk aus dem Paradies. Mit Hilfe der Liebe kann die Seele den härtesten Boden aufbrechen und in ein kleines irdisches Paradies verwandeln. Die Liebe macht den Menschen auf eine ganz besondere Art schön. Deswegen strahlen noch die Falten und Runzeln einer Mutter Teresa zeitlose Würde aus.
    Wie lässt sich die Seele noch erklären? Vielleicht mit dem vergessenen Wort ‚Würde‘. Die Würde beschreibt den sittlichen Wert eines Menschen, der in seinem Inneren liegt. Wenn die Würde eines Menschen „mit Füßen getreten wird“, wird seine Seele zutiefst verletzt und zertrampelt. Der Mensch fühlt sich dann wertlos.
    Die Seele ist eng verknüpft mit Freiheit. Deswegen macht Gott nur Geschenke; er beschenkt die Menschen mit seiner Liebe ohne Vorbedingungen. Er diktiert auch keinen Verhaltenskodex. In aller Freiheit kann der Mensch die Zumutungen Gottes annehmen. Für die Kleinen und Schwachen haben die Geschenke Gottes einen ganz besonderen Wert: Sie werden von dem Gefühl der Unwürdigkeit erlöst.
Die blühende Wüste
    Das Kloster inmitten der Wüste zog viele Menschen an. Sie kamen in Scharen, um die blühenden Gärten zu bestaunen, die der Fleiß der Mönche dem kargen Boden abgerungen hatte
.
    Manchmal führte der Abt persönlich die Gäste durch den Kräuter- und Gemüsegarten und die weitläufigen Blumenanlagen. Einmal sagte er zu den begeisterten Besuchern warnend: „Der Mensch kann alles zum Blühen bringen. Sogar Wüsten. Aber er schafft es leider sehr selten, die Wüste in seinem Kopf zu bezwingen.“
    Darum freut sich mein Herz
    und frohlockt meine Seele;
    auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
    Psalm 16,6
    Gott hat deiner Seele Flügel gegeben,
    um dich in den weiten Himmel
    von Liebe und Freiheit zu erheben.
    Khalil Gibran
    Kennzeichen für eine schöne Seele mag es viele geben. Die schönsten sind ohne Zweifel Charme und Liebenswürdigkeit. Im Miteinander begegnet uns so vieles, was den anderen Menschen liebenswert macht: Achtsamkeit, Freundlichkeit, Rücksicht, Taktgefühl. Allerdings muss manch einer das alles erst aus seiner Zurückhaltung, manchmal aus seiner Grobheit herausmeißeln. Oder wir müssen es im anderen Menschen suchen und herauslocken.
    Gott selber offenbart sich unter den Kennzeichen der Seele. Das Reich Gottes hat mit seiner werbenden, einladenden Art die Eigenschaften unserer Seele. Oder ist es umgekehrt? Jedenfalls zeigt sich so die Verwandtschaft des Göttlichen mit dem Menschlichen. Nicht umsonst weiß die Bibel, dass wir nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen wurden.
    Gott werden – nach Menschenart – viele Eigenschaften zugesprochen, meist wie sie uns in der Bibel entgegenkommen. Oft wurden menschliche Eigenschaften in Gott hineingelesen und mussten revidiert werden. Selten ist allerdings von Gottes Leidenschaftlichkeit und von seiner Zärtlichkeit die Rede. Doch sie gehören zu seinem Wesen.
    Wird das Herz des Menschen mit Zärtlichkeit erfüllt, entsteht erst der wahre Mensch. Er ist dann von Gewalt und allen anderen dunklen Mächten befreit. Zärtliche Seelen sind klare, durchschaubare, eindeutige Menschen. Sie sind wie ein Spiegel Gottes für unsere Welt.
Zärtlichkeit und Kraft
    Ein japanischer Küstenort wurde einst von einer Flutwelle bedroht. Die tödliche Welle wurde jedoch vorher durch einen Bauern, der alleine auf den am Hang über dem Dorf liegenden Reisfeldern arbeitete, weit draußen am Horizont gesichtet. Schnell setzte er die Felder in Brand. Die Dorfbewohner, die heraufgerannt kamen, um die Ernte zu retten, wurden so vor der Flut gerettet
.
    Stellt euch an die Wege, und haltet Ausschau,
    fragt nach den Pfaden der Vorzeit,
    fragt, wo der Weg zum Guten liegt;
    geht auf ihm, so werdet ihr Ruhe finden
    für eure Seele.
    Jeremia 6,16
    Die Augen sind die Fenster der Seele.
    Hildegard von Bingen
    Viele Menschen kennen sich selbst nicht. Weil sie nur im Äußeren bleiben, haben sie keine Ahnung, wer sie wirklich sind. Sie bleiben in ihren negativen Erfahrungen gefangen, lassen die vielfältigen

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