Achtung BABY!
einbrechen. Oder in diesem Fall, der große Besenkammer-Überfall. Als sie fertig waren, sagte Besen-Anna zum Abschied mit vollem Mund: »Tmüs Boris!«
Dann ging sie wahrscheinlich zum Barkeeper an der Theke: »Haben Sie Eiswürfelbehälter?«
Das Dämlichste, was ich je zum Thema Kindermachen gehört habe, ist für mich zu einem Klassiker geworden. Ein befreundetes Pärchen, mit dem wir mittlerweile keinen Kontakt mehr haben, hat uns mal auf das Thema angesprochen: »Wir machen ja jetzt den Katzentest!«
»Hä? Was ist ein Katzentest?«
»Ja, wir haben uns jetzt erst einmal eine Katze zugelegt, und da kann man schon mal testen, wie das ist, Verantwortung für ein kleines Lebewesen zu übernehmen.«
»Sag mal, spinnt ihr? Eine Katze kann man, wenn sie schreit, an die Wand werfen!«
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Die Mutter aller Tests
Es ist eine spannende Zeit, wenn man versucht, ein Baby zu machen. Klingt eigentlich »Babymachen« nicht irgendwie komisch? Der Ausdruck »ein Kind machen« hat schon so was Frankenstein’sches: »Wir machen ein Kind.«
»Super, ruf vorher noch bei Boris Karloff an.«
Aber es ist manchmal auch eine schwierige Zeit, denn da gibt es diese Momente der Wahrheit und Enttäuschung beim Baby-Bingo. Als wir in die Welt von Schwangerschaftstests eintauchten, hatte ich oft das Gefühl, ich befinde mich in einer Folge von »Akte X« und es werden geheimnisvolle Tests durchgeführt, von denen die Restbevölkerung nichts mitkriegen darf.
»Agent Michl Mulder, Sie wissen, das sind Geheimnisse der Staatssicherheit.«
»Ich habe es geahnt.«
Plötzlich öffnet sich die Tür, und die o.b.-Frau schwebt unter gleißendem Licht herein. (Ich glaube ja bis heute, dass die o.b.-Frau aus dem Labor von Dr. Best kommt.) Und wie ein außerirdischer Engel spricht sie das Credo: »Die Geschichte des Schwangerschaftstests ist eine Geschichte voller Missverständnisse!«
Wenn ProSieben wirklich mal eine gute Mystery-Serie braucht, sollte der Sender einfach Pärchen beim Schwangerschaftstest mit versteckter Kamera filmen. Aber nicht, dass sich jetzt so C-Promi-Weiber schwängern lassen, nur um dann noch die Restwürde und ihre ungeborene Familie für die Quote zu verkaufen. Ups,das hat es ja schon gegeben. Wenn abgehalfterte Pop-Prinzessinnen oder Ex-Stars, von denen man nicht mal weiß, dass sie berühmt waren, ihre Kinder und Ungeborenen vor die Kamera schleifen, würde ich gerne eine Klage beim Internationalen Gerichtshof erheben. Wenn kleine Menschen von ihren Eltern ans Fernsehen verkauft werden, erfüllt das doch ganz klar den Tatbestand der Kinderarbeit und Sklaverei. Die Gerichtsverhandlung können wir dann im Fernsehen übertragen, als »Das lustige Promi-Schlachten«.
Meist passiert es an einem ganz normalen Tag. Die Frau sieht den Mann so komisch an: »Schatz, ich glaube, wir könnten schwanger sein.«
»Was heißt glauben?«
»Meine Tage sind überfällig.«
»Soll ich dich in die Klink fahren?«
»Das hat noch ein paar Monate Zeit. Jetzt bin ich erst mal vielleicht schwanger.«
»Bist du sicher?«
»Nein.«
»Agent Mulder, wir müssen es tun.«
»Ja, die Staatssicherheit steht auf dem Spiel.«
Im Hintergrund spielt ein Bläserchor mit Solo-Pfeifer die »Akte X«-Titelmelodie. Als Agent Mulder verkleidet bin ich dann mit dunkler Sonnenbrille in die Apotheke gegangen, um einen Schwangerschaftstest zu besorgen. Aus Geheimhaltungsgründen habe ich dann auch versucht, mich ganz unauffällig zu benehmen. Meine Strategie war leider von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ich stand da, schüchtern wie der Depp aus dem legendären Kondomwerbespot: »Guten Tag, Frau Apotheke.«
»Guten Tag, Herr Mittermeier!«
»Ah, Sie kennen mich?«
»Klar, aus dem Fernsehen!«
»Sehr schön, das freut mich aber.«
»Brauchen Sie was Bestimmtes?«
»Ööhm, ich hätte gerne Salbeibonbons, die ohne Zucker … Aspirin … ein ABC-Pflaster …«
Und dann sprach ich das Unaussprechliche aus. Oder besser gesagt, ich zischte es ihr zu, sodass kein Außenstehender mithören konnte: »Und dann bräuchte ich noch einen Schwannnatatesss.«
Gut, meine Sprachtarnung war nicht nur für Außenstehende effektiv. Sie blickte mich mit dem Nichtwissen eines RTL-Moderators an.
»Was?«
»Einen Schwannatatesss.«
»Wie bitte?«
»Einen Schwangerschaftstest!!«
»Ah, Arschlochkind?«
»Nein, wir wollen nur abklären, dass es nicht so ist!«
Ich wollte natürlich nicht, dass zu so einem Zeitpunkt überall das Gerücht verbreitet
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