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Achtung BABY!

Titel: Achtung BABY! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Mittermeier
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Mutter angemacht.«
    Dustin: »Aber nur, weil sie dir so ähnlich sieht. Aber ich will nur dich. Du bist mein Augenlicht.«
    Mandy: »Hä? Schau, dass du dich verpisst. Du bist eh nicht der Vater.«
    Dustin: »Was soll das denn heißen, du Schlampe?«
    Moderator: »Tja, Dustin, das ist eine Überraschung für dich heute. Wir haben hier die Vaterschaftstests von den vier infrage kommenden Vätern: Mario, Ronny, Justin und Roger-Marcel.«
    Und wer es dann von denen ist, ist sowieso egal, weil Mandy ihr weiteres Leben mit Hans Hartz IV verbringt. Und sie lebten … bis an ihr Lebensende. Wenn ich so was im TV sehe, ist das immer der Moment, in dem ich die Evolutionstheorie von Charles Darwin anzweifle. »Nur die Stärksten kommen durch und überleben.« Ist da etwa ein böser Selbstausrottungsmechanismus in die Menschheit eingebaut worden? Lieber Gott, ich plädiere hier für einen Deppenstopp. Es wäre schon schön, wenn die Vermehrung vonArschlochkindern nicht so einfach wäre. Oder wenigstens den natürlichen Gesetzen des Schwangerwerdens unterworfen wäre. Weil die Realität der Zeugung ja etwas anders aussieht. Spielen wir mal eine Runde Spiel des Lebens. Für eine erfolgreiche Zeugung müssen einige Faktoren zusammenkommen: Man kann nur einmal im Monat ein Kind zeugen, nur an zwei bis drei Tagen ist die Frau der fruchtbare Acker, auf dem gesät werden kann. It’s Egg-jump-Time (den dürft ihr mir bitte nicht übel nehmen). Da sagen jetzt viele, das weiß ich doch, Eisprung, logofax. Ja, aber nicht, wie eng das Zeitfenster wirklich ist. Man hat das Gefühl, dieser Moment hat zusätzlich eine mystische Komponente …
    »Die Zeugung findet nur ihr glückliches Ende, wenn Pluto im Zenit und der Mond am Neptun steht, die Sonne im Nordwesten nicht zu früh versunken und das Wetterleuchten hell ist und dann das Ei vom springenden Osterhasen persönlich gehalten wird – dann ist es so weit –, dann sollte die Frau auch richtig liegen, Becken erhöht, der sogenannte Zeugungsüberlaufschutz.«
    Solche Theorien stellt man auf, wenn man ein Jahr ergebnislos vor sich hin gezeugt hat. Es hat vor allem für den Mann etwas Surreales, wenn er weiß, jetzt, genau jetzt ist die perfekte Stunde zur Zeugung. Der Termindruck tut uns Männern nicht wirklich gut. Das hat dann so ein bisschen was vom Pornodarstellerdasein …
    »Kamera ab, Licht, Klappe! ›Jurassic Fuck‹ die Vierte!«
    Früher habe ich mich über so was lustig gemacht – aber dann wurde es für mich zur Situationsbeschreibung. Einmal war ich in der Stadt beim Einkaufen, Gudrun rief mich auf dem Handy an: »Michl, du solltest jetzt besser nach Hause kommen. Das Ei springt.«
    Ich auf’s Gas: Auto ab, Licht, Klappe, Michl Schumacher die Erste! Leider haben wir an diesem Tag das Ticket fürs Zu-schnell-Fahren umsonst bekommen. Für mich als Comedian gibt’s noch eine Schwierigkeit bei der ganzen Sache: Da ich meine Tour immer ein Jahr im Voraus planen muss, kann ich leider nicht ausrechnen, an welchen fruchtbaren Stunden ich ein Jahr später zu Hause sein kann. So war ich leider oft in zeugungsrelevantenZeiten auf Tour. Und es kommt auch keine Vermehrungsromantik auf, wenn man nur für den einen Moment ein paar Hundert Kilometer zurücklegen muss, um sich danach auch wieder gleich aufs Pferd zu schwingen. Da gab es schon Momente, in denen ich meinen Unterwegs-Beruf etwas verflucht habe. Zum Beispiel, wenn von daheim der Anruf kommt: »Michl, jetzt wär’s so weit!«
    »Super, ich bin gerade in der Stadthalle in Kassel.«
    »Soll ich das Eingefrorene nehmen?«
    »Ja.«
    Ja, wir dachten uns, was sonst auf der Samenbank geht, muss auch so gehen. Man muss halt ein bisschen findig sein. Da brach der MacGyver in mir durch, und so gibt man die Zukunftsmaterie in Eiswürfelbehälter, schön portionsweise. Das mag übertrieben erscheinen, aber es ist wirklich so: Nur beim weiblichen Eisprung, einmal im Monat, für etwa 20 Millisekunden ist die Frau so fruchtbar, dass sie schwanger wird. Unser großer Held damals war Boris Becker! Der ging mit dieser Anna Nuttilowa in die Besenkammer (update: Toilettenverbindungstreppe), und nach zehn Minuten Oralsex – paff – schwanger. Der skeptische ehemalige Klosterschüler in mir hat sich da schon gefragt, mit Oralsex schwanger werden, wie geht denn so was? Wie lief das denn ab? Es wurde damals ja viel über Samenraub geschrieben. Ist auch ein blödes Wort: »Samenraub«. Klingt so, als ob die Daltons in die Fruchtbarkeitsklinik

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