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Achtung: Die "Monsters" kommen!

Achtung: Die "Monsters" kommen!

Titel: Achtung: Die "Monsters" kommen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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gar nicht erst anfangen! Das war Männis Aufgabe. Zu
irgendwas mußte er gut sein, der Friedemann.
    Während Adelheid qualmte und Karten
legte, dachte sie nach über den Blödsinn, den die Plinsenheim wiedermal geredet
hatte. Aber das war ja noch gar nichts gegen die Ansichten der Gruftnetzky.
Sowas Unreifes! Und das mit 82 Jahren. Da bestand kaum noch Hoffnung auf
geistigen Fortschritt. Geschah ihr recht, der dummen Person, daß der Magen
streikte! Und der Plinsenheim wünschte Adelheid einen ganz langweiligen
Theater-Abend. So richtig zum Gähnen.
    Das Telefon klingelte.
    „Määänniii!“
    Dann fiel ihr ein, daß er weggefahren
war. Wohin nur? Hatte er wieder nicht gesagt, der Junge. Zu ungezogen!
    Sie stand auf, griff nach ihrem
Krückstock — dem mit dem silbernen Griff — und bewegte sich steifbeinig zum
Telefon.
    „Ja?“ bellte sie in den Hörer — mit
ihrer Kasernenhof-Stimme, die noch jeden in die Flucht geschlagen hatte.
    „Ist dort bei Kneck?“
    „Hier spricht Adelheid Kneck.“
    „Entschuldigen Sie, gnädige Frau, daß
ich nach Feierabend anrufe. Mein Name ist Winthof. Oberinspektor Winthof vom
Städtischen Bauamt. In diesem Fall überschneidet sich meine Zuständigkeit mit der
der Umweltschutz-Behörde, für die ich — federführend, sozusagen — anrufe.
Leider ist die Sache von höchster Dringlichkeit. Deshalb dieser — späte
Überfall, haha.“
    „Ich verstehe kein Wort. Wovon reden
Sie?“ Adelheids Stimme nahm jene Schärfe an, vor der Gläser und Tassen sich
fürchteten.
    „Sie kennen einen gewissen Guntram
Finkenaas, gnädige Frau?“
    „Nie gehört.“
    „Finkenaas war Werksfahrer bei Ihrem
verstorbenen Gatten.“
    „Ich weiß, daß mein Mann tot ist.“
    Winthof blieb ruhig. „Dieser Finkenaas
genoß offenbar das besondere Vertrauen Ihres Gatten. Obwohl andererseits und
zweifellos erhebliche Spannungen — zwischenmenschlicher Art — bestanden. Das
ist sicher. Nach dem Stand der Dinge.“
    Adelheid zischte durch ihre dritten
Zähne. „Werter Herr Windschwof. Ich sitze...“
    „Winthof, gnädige Frau.“
    „...sitze hier mit meinen beiden besten
Freundinnen. Wir hängen der Erinnerung nach an unsere Jugend. Wir sind in
traulicher Stimmung. Und Sie erzählen mir irgendwelchen Quark von einem
Finkenaas und zwischenmenschlicher Spannung. Das ist eine Belästigung. Und ich
werde...“
    „Gnädige Frau!“ Der Oberinspektor
befürchtete mit Recht, sie würde auflegen. „Ich komme ja schon zur Sache. Und
die ist wirklich katastrophal. Denn... Also, Finkenaas ist heute
spätnachmittags nach langer Krankheit im Gertrauden-Hospital von Bad Gallenfels
gestorben. Hat aber noch vor zwei Polizeibeamten eine Aussage gemacht, um sein
Gewissen zu erleichtern. Folgendes liegt uns vor...“
    Er raschelte mit Papierstücken.
    „Das Datum finde ich jetzt nicht.
Jedenfalls: Kurz vor seinem Tod, so Finkenaas, habe Ihr Gatte ihn beauftragt,
neun Fässer mit TCDD — dem überaus gefährlichen Gift — zu beseitigen. Auf dem
kalten Weg. Ohne Aufhebens. Weg damit. Neun Fässer, Frau Kneck! Finkenaas war
damals wegen einer ungerechten Behandlung, wie er meinte, erbost auf Ihren
Mann. Und er beschloß, sich auf seine Weise zu rächen. Also vergrub er vier —
nur vier! — Fässer hinter dem Stadion der Turnerschaft Stark-Wade von 1912. Die
übrigen fünf Fässer vergrub er woanders.“
    „Na und?“ raunzte Adelheid. „Was
interessieren mich die Verfehlungen meines Mannes. Er ruhe sanft. Und was
dieser Finkenaas tat, kümmert mich überhaupt nicht.“
    „Vielleicht doch, gnädige Frau. Er —
Finkenaas — sagte, damals wären Sie alle — Sie, Ihr Mann und der Knabe
Friedemann — vier Wochen in den Urlaub gereist.“
    „Stimmt. Es war Leos letzte Reise. Er
fühlte sich sehr schlecht. Die erhoffte Erholung blieb aus. Die italienische
Sonne hat ihm nicht gut getan.“
    „Während dieser vier Wochen war eine
Gartenbau-Firma damit beauftragt, Ihr Grundstück neu zu gestalten. Richtig?“
    „Wir wollten keine Blumenbeete mehr.
Alle Blumen weg! Statt dessen Rasen.“

    „Jedenfalls wurde Ihr Garten
umgepflügt. Und Finkenaas hat den aufgebrochenen Boden benutzt, um in einer
Nacht die fünf TCDD-Fässer auf Ihrem Grundstück zu vergraben.“
    „Wie bitte?“
    „Tut mir leid, gnädige Frau. So ist es
nun mal. Finkenaas muß ein sehr tückischer und rachsüchtiger Mensch gewesen
sein. Er hat... Also, wir müssen davon ausgehen, daß irgendwo in Ihrem Garten
diese fünf Giftfässer liegen. Sie

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