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Achtung: Die "Monsters" kommen!

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Titel: Achtung: Die "Monsters" kommen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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kann man alles — schien
Männi auch hier zu denken.
    Das dräuende Unheil, das in Gestalt
eines Lkw von rechts herandonnerte und Vorfahrt hatte, blieb unbemerkt.
    Der Lkw-Fahrer versuchte noch zu
bremsen, was aber nicht mehr gelang.
    Krachend stieß das Nutzfahrzeug der
feinen englischen Nobelkutsche in die Flanke.
     
    *
     
    Erst im Krankenhaus kam Männi wieder zu
sich.
    Wo bin ich hier?
    Männi hob den Kopf aus den Kissen und
blickte um sich.
    Ein weißgestrichenes Zimmer. Die Lampe.
Der Mann im weißen Kittel.
    Männi konnte sich nicht erinnern. Er
hatte Kopfschmerzen.
    „Ich bin Dr. Schäfer“, stellte der Arzt
sich vor. Er stand am Bett, fühlte Männis Puls und sah dabei auf die
Armbanduhr. „Wie fühlen Sie sich?“
    „Ganz gut. Wo bin ich?“
    „Im Gertrauden-Hospital von Bad Gal…“
    „Was?“ rief der Boss aller Monster.
„Dorthin wollte ich doch. Aber wieso liege ich im Bett? Bin ich krank?“
    „Sie hatten einen Unfall, Herr Kneck.
Ihr Wagen ist Schrott. Sie hatten unheimliches Glück — im Unglück. Abgesehen
von der Bewußtlosigkeit und einigen Prellungen ist Ihnen offenbar nichts
zugestoßen. Ein Wunder. Aber wir müssen Sie hier behalten. Zur Beobachtung.“
    „Zur Beobachtung?“
    „Um ganz sicher zu sein, daß Ihnen
nichts fehlt. Ich denke jedoch, daß wir Sie morgen nachmittag entlassen
können.“
    Er bemerkte Männis Gesichtsausdruck und
setzte hinzu: „Hadern Sie nicht! Es hätte schlimm für Sie ausgehen können. Nach
Aussage des Lkw-Fahrers haben Sie ihm blindlings die Vorfahrt genommen.“
    Männi schloß die Augen. „Ich möchte
telefonieren. Ich muß zu Hause anrufen. Meine Ma... Mutter macht sich sonst
Sorgen. Sie wollte mit dem restlichen Ragout fin auf mich warten. „ Dr. Schäfer
blickte umher, als suche er Ostereier.
    „Kein Telefon. Aber ich sorge dafür,
daß Sie eins bekommen, Herr Kneck. Normalerweise sind alle unsere Zimmer damit
ausgestattet. Aber dies hier ist eigentlich kein Zimmer — jedenfalls kein
Krankenzimmer. Wir sind zur Zeit voll belegt, wissen Sie. Doch, ich sehe, dort
kann man ein Telefon einstöpseln. Ich gebe Schwester Veronika gleich Bescheid.
Sind Sie privat versichert?“
    Kneck nickte. „Falls ich wirklich bis
morgen hier bleiben muß, lege ich Wert auf ein reichhaltiges Frühstück. Mit
Parma-Schinken, vier weichgekochten Eiern und einer Kanne Earl Grey-Tee.“
    Der Arzt lachte. „Bei uns gibt es
Müsli.“
    Damit ging er hinaus.
    Fünf Minuten später brachte Schwester
Veronika, eine hagere Blondine mit übergroßen Füßen, das Telefon.
    Männi grinste sie an.
    „Sie werden es nicht glauben,
Schwester, aber ich war hierher auf dem Weg — schlankweg hierher, weil ich
einen gewissen Guntram Finkenaas besuchen will, der früher in unserer Fabrik
angestellt war und...“
    „Oh!“ rief Veronika — und machte ein
betrübtes Gesicht. „Ich weiß, er ist sehr krank.“
    „Er war sehr krank“, nickte Veronika.
„Inzwischen ist er verstorben.“
    „Was?“ Männi richtete sich auf.
    „Liegenbleiben! Noch ist nicht raus, ob
Sie eine leichte — ganz leichte — Gehirnerschütterung haben.“
    „Aber vorhin!“ rief Männi ärgerlich.
„Vorhin lebte er doch noch.“
    „Vorhin, Herr Kneck. Was besagt das
schon? Zum Sterben braucht man nur eine Sekunde. Herr Finkenaas ist jetzt
erlöst. Er hat sich sehr gequält. Doch zum Ende zu war er ganz klar. So klar,
daß er nach der Polizei verlangte. Vermutlich, um noch etwas auszusagen, was
ihm auf der Seele lastete. Leider sprach er so leise, daß ich draußen vor der
Tür nichts verstehen konnte.“
    „Was?“ schrie der Herr der Unterwelt.
„Er... hat etwas ausgesagt?“
    „Liegenbleiben! Ja, er hat ausgesagt.“
    „Po... Polizei war hier?“
    „Richtig.“ Sie hatte die Telefonleitung
eingestöpselt. „Zwei Kriminalbeamte aus der Landpolizei-Inspektion.“
    „Finkenaas!“ murmelte Männi.
„Finkenaas!“ Er wälzte sich auf die Seite. „Bitte, den Apparat hierher,
Schwester! Und könnten Sie mir einen Apfelsaft bringen. Mir ist ganz pelzig im
Mund.“
     
    *
     
    Adelheid Kneck saß im blauen Salon.
Eine Zigarette mit Goldmundstück hing zwischen den Runzellippen. Die großen,
knochigen Hände legten eine Patience (Kartengeduldsspiel für eine Person).
    Drüben auf dem anderen Tisch, dem
Cocktail-Tisch, standen noch die benutzten Portwein-Gläser, die Karaffe mit dem
Wein, die leergelöffelten Ragout fin-Schalen.
    Adelheid hütete sich, das Geschirr in
die Küche zu tragen. Sowas

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