Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.
sondern auch der einzige Erbe. Der Kater Tinker der kinderlos verwelkten Britin Margaret Lyne erbte von der Lady das Haus nebst Barvermögen, insgesamt rund eine Million Euro. Liebe Nachbarn passen auf, dass es Tinker im leeren Haus gutgeht. Sie erben übrigens, falls er stirbt. Eine südafrikanische Schimpansendame namens Kalu erbte von einem ebenfalls kinderlosen Junggesellen in Kapstadt ein Anwesen im Wert von 60 Millionen Euro. Ein Tierhüter durfte als Diener einziehen. Der Schäferhund Gunther der verblichenen Gräfin Karlotta Liebenstein erbte Villen auf den Bahamas, in Italien und im heimischen Deutschland. Gunthers treuer Butler achtet darauf, dass es in den Hütten an nichts fehlt. «Der schnellste Weg zur Erbschaft führt über das Kuscheltier alter Damen», befand Krimiautor Edgar Wallace. Also los!
Die Tierversuchs-Umfrage. Gute und mitfühlende Menschen sind gegen Tierversuche. Jedenfalls, wenn die Versuche Katzen oder Hunde betreffen. Versuche mit Ratten rufen weniger Protest hervor. Tierversuche für Kosmetik sind in Europa verboten, aber den Ratten würden sie vermutlich nicht schaden. Das ist unser Ansatz für unseren guten Menschen. An welchen Tieren würde er oder sie medizinische Versuche erlauben, etwa um Mittel gegen Krebs zu finden? Wir bauen eine kleine Liste: an Ratten? Schlangen? Schweinen? Ochsenfröschen? An Straßentauben? Brieftauben? Friedenstauben? Am kastrierten Kater der dicken Damen nebenan? Zählen eigentlich Lebendfallen für Mäuse zu den verbotenen Tierversuchen? Oder zur erlaubten Selbstverteidigung? Sind Experimente am Pestfloh erlaubt, oder sollte man ihn lieber auf ganz naturnahe Weise die Pest verbreiten lassen?
Das Prinz-William-Desaster. Seit Diana gestorben ist, gibt es im englischen Königshaus keinen guten Menschen mehr. Die Queen hat ein kaltes Herz. Ihr Mann ist senil. Charles jagt unschuldige Füchse. Sohn Harry betrinkt sich. Bleibt William. Viele gute Menschen setzen ihre Hoffnung auf ihn. Und nun das: Er hat Bambi erschossen. Nicht direkt das Reh aus dem Disney-Film. Aber eine kleine Antilope, die Bambi bis aufs Haar glich. Eine Tragödie in Ostafrika. William ließ sich von einem Massai-Krieger im Speerwurf unterrichten. Dann geschah das Schreckliche. Gleich das erste Tier, das William erblickte, war eine friedliche Kleinantilope. Er pirschte sich heran, zielte und erlegte das Tier mit einem einzigen Wurf. «Er hob die Beute am Schwanz hoch und schenkte sie mir», berichtet der Massai-Krieger. «Wir essen solche Tiere.» Wir wissen nicht, ob William vom Braten probierte. «Diana wäre entsetzt», erklärte die britische Tierschutzorganisation. Und die Tierrechtlerin Carla Lane erläuterte: «Die Antilope sah wie Bambi aus. Dass unser künftiger König darin schwelgt, Tiere zu ermorden, ist der ganzen Nation verhasst.» Bei der Gelegenheit kam auch ans Tageslicht, dass William bereits mit vierzehn seinen ersten Hirsch erlegt und die Bluttaufe erhalten hatte: Seine Stirn wurde mit dem Blut der Beute beschmiert. Diana, damals noch in blühendem Leben, soll mächtig stolz auf ihn gewesen sein. Auf wen kann ein guter Mensch sich noch verlassen?
Das gemeine Geschenk
Falls der Steiff-Bruno mit Trauerflor zu teuer ist, basteln wir unser Gutmenschen-Geschenk selbst, das schöne Spiel, das schon unsere Großeltern liebten: «Welches Tier gehört zu dir?» Es lässt sich am besten abends in geselliger Runde spielen, doch auch auf ausgedehnten Reisen und während langweiliger Theaterabende. Man erfährt dabei viel über das Denken und Fühlen der Mitmenschen.
Die Organisation «Gerechtigkeit für Tiere» hat speziell für dieses Buch eine Liste von zwanzig benachteiligten Tieren zusammengestellt. Darin geht es also nicht darum, ob jemand ein Katzen- oder Hunde-Typ ist. Die Auswahl der Tiere ist origineller und differenzierter, und die wichtigsten Eigenschaften der Tiere sind genannt.
Also los! Einfach ankreuzen und kurz begründen: Welches Tier gehört zu dir? Und welches möchtest du gern sein?
Eine Ratte, die sozial lebt und als Rattenkönig sogar mit anderen Ratten zusammenwächst.
Ein Koalabär, der seine Kleinen hingebungsvoll mit dem eigenen Kot füttert.
Ein Mehlwurm, der sich streng vegetarisch in Kleie, Mehl und Reis windet.
Eine Röhrenqualle, die sich ohne Sex durch Polypen fortsetzt.
Eine Vogelspinne, die im unrasierten Zustand hübschbehaarte Beine hat.
Ein Nacktmull, der trotz lose und faltig herunterhängender Haut nie zum Lifting geht.
Eine Zecke, die
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