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Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.

Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.

Titel: Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Bittrich
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einen Hundeflüsterer, zum Abwarten bewegt werden? Wenigstens bis die kleine Demo der Gutmenschen vorbei ist?
    Der Dialog auf Augenhöhe soll schonend geführt werden, schonend vor allem für die Gutmenschen. Ihr Lieblings-Gegenüber, der Fanatiker, Ehrenmörder, Terrorist, soll erkennen, dass er nur ein sogenannter Andersdenkender ist. Jetzt braucht er nur noch einzusehen, dass er nicht auch noch Andershandelnder werden muss. Er soll im Gespräch ein bisschen bellen, damit er nicht beißt, jedenfalls nicht den guten Menschen, der ihn zum Dialog lädt, nach dem Motto: Und willst du noch nicht mein Bruder sein, dann lad ich dich zur Talkshow ein.
    Und wenn der Andersdenkende gar nicht erst zum Talk erscheint? Wenn es ihm gleichgültig ist, wie dialogbereit und unschuldig die Gutmenschen sind? Dann müssen sie in Expertenrunden beraten, welche Unterstützung er benötigt. Warum will er nicht reden? Fühlt er sich diskriminiert? Wie kann ihm geholfen werden? Was benötigt er? Was machen wir falsch?
    Vermutlich gar nichts. Denn offenbar gibt es Böses, das schlicht nicht therapierbar ist. Und zweifellos gibt es Fanatiker, die Gespräche – vor allem mit Gutmenschen – extrem langweilig finden. Nachgiebigkeit als höchste Tugend ist ein Wohlstandsphänomen, wahrscheinlich sogar ein deutsches. Mehr als die Hälfte der Deutschen halten handgreifliche Selbstverteidigung für Unrecht, besonders wenn der Angreifer dabei verletzt werden könnte. Sie möchten kein schlechtes Gewissen haben.
    Selbstverteidigung als Passus im Völkerrecht halten die meisten Deutschen ebenfalls für fragwürdig. Es sei denn, idealisierte Völker der Vergangenheit treten mit Pfeil und Bogen an. Doch diese edlen Wilden betrachteten Mitglieder eines anderen Stammes grundsätzlich als Feinde, niemals als Dialogpartner. Sie wären nicht mal zum Kirchentag gekommen.
    In der sogenannten Blütezeit des Islam ließen neuantretende Herrscher, sobald sie den Thron bestiegen hatten, alle potenziellen Konkurrenten umbringen. Das war so üblich. Und ein bisschen ist es vielleicht heute noch so. Es gibt einfach Leute, die im Kern jungfräulich gut sein mögen und die trotzdem anderen die Freiheit und das Leben nehmen möchten.
    Wie kann man mit ihnen umgehen, ohne die eigene Unschuld zu gefährden? Nur ohne sie. Also ganz allein, bei einem Glas Wein, in gemütlicher Runde, und abends vor dem Einschlafen.
    Bosheiten für Gutmenschen
Wir präsentieren unserem unschuldigsten Gutmenschen eine kleine Anleitung zum angstfreien Dialog, wie sie auf dem vergangenen Kirchentag verabschiedet wurde.
«Niemand darf über Fanatiker und Terroristen vorschnell urteilen. Wir alle sind dazu aufgerufen, uns um ein Verständnis des Hintergrunds zu bemühen. Bevor wir zum Beispiel einen Bombenleger bei der auch für ihn nicht leichten Arbeit stören, sollten wir uns in ihn hineindenken. In einem Dialog auf Augenhöhe können wir im Verlauf eines ruhigen Gespräches folgende Fragen klären:
Guten Tag! Befindest du dich gerade in einer schwierigen Phase?
Wie können wir deinen Hintergrund besser verstehen?
Leidest du unter sozialer Scham?
Bist du unter erschwerten Lebensbedingungen aufgewachsen?
Konntest du Anpassungskompetenz entwickeln?
Wurden in deiner Familie Machtspiele ausgetragen?
Musstest du den Verlust einer geliebten Person verkraften?
Hast du gelernt, mit deinen Ängsten umzugehen?
Weißt du, was es heißt, für jemand anderen da zu sein?
Musstest du eine Trennungserfahrung durchstehen?
Ist es dir gelungen, neue Bindungen einzugehen?
Wie hast du deine Traumata bewältigt?
Konntest du Wut und Trauer ausagieren?
Hast du professionelle Hilfe in Anspruch genommen?
Wurdest du bei der kognitiven Verarbeitung unterstützt?
Konntest du Techniken erlernen, Aggressionen zu überwinden?
Welche Angebote können wir dir machen?
Kannst du neue Ressourcen entdecken?
Bei welchen Optionen dürfen wir dich unterstützen?
Hast du noch andere Lösungsmuster parat?»
    Das gemeine Geschenk
Interreligiöse Wunschsamen. Die Stadtmission Hamburg hat für den interkulturellen Dialog Pflanzensamen bereitgestellt: die Samen von Feuerbohnen, Futtererbsen und Kürbissen. Sie werden von den Besuchern eines stillen Raumes im Hauptbahnhof von Häufchen genommen, in einen Glaskolben gelegt und später von anderen ausgesät. Mit jedem Samen sind Wünsche für Frieden und Völkerverständigung verbunden. Der von uns beschenkte gute Mensch braucht nicht nach Hamburg zu fahren. Wir überreichen ihm

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