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Achtung Klappe

Achtung Klappe

Titel: Achtung Klappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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stottere. Heute mußte so ein fünftes Jahr sein.
    „Selbstverständlich unserem Balduin Pfiff. Wir haben doch einen Schauspieler engagiert, der Ihre Rolle spielen soll!“ sagte der kantige Luigi.
    „Er gleicht Ihnen wie ein Ei dem...“ wollte Fred Ziegler die Tatsache anschaulich machen, doch Müller-Maroni fuhr ihm in die Parade: „Ein unpassender Vergleich, Zigarre. Du solltest bald mal lernen, bessere Vergleiche zu zitieren.“
    Ziegler nickte schuldbewußt.
    „Tut mir leid, Herr Pfiff, wenn ich mich falsch ausgedrückt habe, wollte sagen, daß unser Balduin Pfiff Ihnen ungemein ähnlich sieht. Zeig ihm doch mal das Foto, Luigi.“
    Luigi schlug das Drehbuch auf und entnahm ihm ein großformatiges Foto.
    Und dann blieb mir, so wahr, wie mein Blinddarm nichts sieht, regelrecht die Spucke weg, der Hals wurde mir trocken, meine Zunge fühlte sich an wie Heu und meine Augen schienen einem anderen zu gehören.
    Der, der mir von dem Bild entgegengriente, war fast wie ich. Ja, ich!! Dieser Mensch trug sogar meine Dienstagskleidung, einschließlich schrägkarierter Mütze und den Regenschirm, Marke Flugs, mit dem Teakholzgriff.
    „Da sind Sie baff, was?“ vermutete der Produzent, während sich die Zigarre zufrieden das kahle Fleckchen rieb.
    „Ich bin nicht nur baff, ich bin platt, verblüfft, wie vom Donner gerührt und vom Blitz getroffen. Ei der Daus und heiliges Kanonenröhrchen, ich frage mich nur, ob es überhaupt erlaubt ist, so auszusehen wie ich!“
    „Aber ich bitte Sie...“ lächelte Müller-Maroni gequält, „das meinen Sie doch nicht im Ernst.“
    „Wie kommt dieser Ersatzpfiff zu meinen Kleidern?“
    Der dünne Ziegler drückte sein Hühnerbrüstchen heraus und zeigte ein stolzes Lächeln.
    „Wir haben Sie, Herr Pfiff, heimlich fotografiert und danach zuerst den Schauspieler gesucht und anschließend die Kleider anfertigen lassen.“
    „Viel Aufwand für so ein Filmchen, was?“
    „Das wird kein Filmchen, das wird ein Film mit allem Drum und Dran!“
    Hm, Drum und Dran... Drum und Dran??? Ich entdeckte mich beim Freuen. Wie konnte der Herr Produzent behaupten, es sei ein Film mit allem Drum und Dran, wenn das Zweitwichtigste fehlte?
    Ich sah den Fred an, ich sah den Luigi an, und ich schüttelte den Kopf.
    „Sie unterliegen einem Irrtum, meine Herren!“
    „Welchem Irrtum?“ wollte Müller-Maroni wissen.
    „Ja, welchem Irrtum?“ echote sein Aufnahmeleiter.
    „Sie haben zwar einen falschen Pfiff, aber keinen Pinsel!“
    „Wau-Wauuu?“
    „Ruhe!“ schnauzte ich in die Ofenecke. „Ich habe nur über dich, nicht aber mit dir gesprochen!“
    „Aber wir dachten, dachten...“.“begann die Zigarre.
    „Wir dachten, daß Sie uns... ja, wie soll ich sagen...“
    .....helfen würden!“ soufflierte die Zigarre.
    „Wie soll ich Ihnen helfen?“
    „Indem Sie uns Ihren Pinsel zur Verfügung stellen!“ hoffte der Produzent. „Selbstverständlich gegen Honorar!“ fügte er rasch hinzu, während sein Aufnahmeleiter auf sein Notizbuch klopfte und in großzügigem Tonfall versicherte:
    „Darüber hinaus gibt’s natürlich noch Ochsenmaulsalat und Kalbsknorpel!“
    „Einen Moment!“ sagte ich, denn ich brauchte dringend ein paar Sekunden zum Nachdenken. Mit strammem Links-zwo-drei-vier marschierte ich in die Küche, goß mir ein Literchen Eisgekühltes in das Literglas und marschierte mit vorsichtigem Liiinks-zwoooo-dreihhh-viiiier wieder zurück.
    Ich hob das Glas. „So trinke ich auf Ihr Wohl und meinen Verstand.“
    „Ist... ist das Buttermilch?“ fragte der Aufnahmeleiter und verzog das Gesicht, als wolle ihn jemand zwingen, Heizöl zu trinken.
    „Das ist Buttermilch!“
    Und dann ließ ich sie teilhaben daran, wie es aussah, wenn ein Liter köstliche Buttermilch in einem Zug vom Glas in einen Meisterdetektivmagen floß.
    Ich wischte mir den Schnurrbart vom Gesicht, stellte das Glas auf die Anrichte und sagte in die verblüfften „Film“-Gesichter:
    „Sie können wieder weiteratmen!“
    „Das ist’n Ding!“ krächzte die Zigarre.
    „Kommen wir zu meinem Hund zurück. Warum, so frage ich Sie, wollen Sie den echten Pinsel mit einem falschen Balduin Pfiff spielen lassen?“
    „Wie meinen Sie das?“ fragte Müller-Maroni.
    „Ja, das versteh’ ich auch nicht“, sagte Fred Ziegler.
    „Warum spielt der echte Pinsel in Ihrem Film nicht zusammen mit einem echten Balduin Pfiff? Das wäre doch das nächstliegende, bei Jussuv, dem Bartzupfer.“
    „Aber Sie sind doch kein

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