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Achtung Klappe

Achtung Klappe

Titel: Achtung Klappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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gemacht. Da war noch nicht daran zu denken, daß... daß...“
    Er wußte, daß er in eine Sackgasse geraten war.
    „Daß was?“ fragte ich breit und ließ Kunigunde wandern.
    ... von wegen nicht schauspielern...
    Der Aufnahmeleiter schwieg.
    „Red weiter, du blasses Würstchen.“ Ich wiederholte seine Worte: „War nicht daran zu denken, daß???“
    „Daß Sie gestern diesen... diesen...“
    „Masseritz!“ half ich.
    „Ja, diesen Masseritz erwischen würden. Das ist doch logisch, finden Sie nicht?“
    „Und das Drehbuch, Herr Pfiff!“ versuchte Luigi mit beschwörend klingender Stimme.
    „Und die Sache mit Brommel“, eilte der lange Fred hinzu, „das hat doch alles nichts mit den anderen Leuten zu tun...“
    „Den Gangstern!“ verbesserte der Produzent die „Leute“.
    „Alles nur für den Tag X vorbereitet!“ wischte ich den logischen Einwand mit einem unlogischen Argument beiseite. „Ein faules Manöver, das ablenken sollte. Billiger Bluff! Die Polizei wird noch einmal ein Festessen für mich arrangieren, wenn ich zwei weitere Burschen aus der Falschgeldszene bei ihr abliefere.
    Los, runter mit euch! Auf den Bauch!“
    He, bereitete der kompakte Luigi etwa gar einen Angriff auf mich vor, oder verrenkte er sich immer so, wenn er vom Sessel auf den Teppich kletterte?
    Ich trat vorsichtshalber einen Schritt zurück.
    Da lagen sie! Friedlich nebeneinander.
    Pinsels Stummelschwanz blobberte aufgeregt in der Ofenecke. Kurz bevor er ansetzte, die neue Situation abzuschnüffeln, rief ich ein scharfes „Platz, Pinsel!“
    „So, meine Herren, wenn es Ihnen recht ist, rufe ich jetzt die Polizei!“
    „Mir ist es recht!“ stöhnte Luigi Müller-Maroni.
    Und Fred Ziegler, der Aufnahmeleiter, gestand aus einer Mischung von Fassungslosigkeit und Resignation:
    „Ich glaube, daß einem das nur einmal im Leben geschieht...“.“

Von Verträgen und Rezepten

    Bei Samson, dem einbeinigen Pfützenspringer, nichts konnte mich mehr ärgern als das schmerzhafte Zwicken eines schlechten Gewissens. Und jetzt zwickte es wieder.
    Und weil es gar so sehr zwickte, ei der Daus und heiliges Kanonenröhrchen, nahm ich mir zweierlei vor: mich für meinen bösen Streich mit einer guten Tat zu revanchieren, zum anderen die Komödie zu beenden.
    Also ergriff ich den Telefonhörer und wählte mit dem Lauf von Kunigunde meine eigene Nummer.
    Dem Besetztzeichen erklärte ich die Situation:
    „Hallo, hier spricht Balduin Pfiff, der Meisterdetektiv, höchstpersönlich. Lieber Herr Polizeipräsident, ich möchte Sie davon in Kenntnis setzen, daß vor mir, auf dem Teppich meiner Stube, zwei ehrliche Männer von der Paulus-Film liegen und mit dem Schicksal hadern...“
    Wie auf Kommando hoben die „ehrlichen Männer“ die Köpfe. Mit der Menge ihres Unglaubens in den Augen, hätte man mindestens 742 Ungläubige herstellen können.
    Ich fuhr fort:
    „Es tut mir aufrichtig leid, daß ich zwei so nette Filmleute erschreckt habe, aber das war ich mir einfach schuldig...“
    Während meiner letzten Worte hatten sich Müller-Maroni und sein Aufnahmeleiter hochgerappelt und sahen fassungslos zu, wie ich das Gespräch mit dem Besetztzeichen beendete, indem ich den Hörer zurückfallen ließ.
    Kopfschüttelnd fragte der rechteckige Lockenkopf Luigi:
    „Warum waren Sie sich das schuldig, Herr Pfiff?“
    Er mimte den Ahnungslosen nicht nur, er war es wirklich. Ahnungslos wie ein helles Mischbrot, bevor es in den Ofen geschoben wurde.
    „Mann, Herr Müller-Maroni, fragen Sie das im Ernst oder im August?“
    „Im Ernst!“ nickte der Produzent, während die Zigarre naserümpfend und grimassenschneidend hervorquetschte:
    „Sie haben mich ein blasses Würstchen genannt.“
    „Das gehörte ganz einfach zu meiner Rolle. Und damit ist wohl auch die Frage beantwortet, warum ich mir das schuldig war, hm? Haben Sie es“, ich sah fragend nach steuerbord, „und Sie“, diesmal nach backbord, „wirklich schon wieder vergessen?“
    „Vergessen, was?“ fragte Müller-Maroni und scheuerte sich die Hände an der Hose ab. Gerade so, als ob ich meinen Teppich mit Lehm pflegen würde.
    „Ja, was sollen wir vergessen haben?“ wollte auch Fred Ziegler wissen.
    „Gerade Sie“, ich ließ die Zigarre meinen ausgestreckten Zeigefingersehen, „hatten doch gemeint, daß ich vom Schauspielern keine Ahnung hätte. Nun mal raus mit der Sprache: Wie habe ich meine Rolle eben gespielt? Gut, schlecht oder miserabel?“
    Luigi, der Kantige, und Fred, der

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