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Achtung Klappe

Achtung Klappe

Titel: Achtung Klappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Schauspieler, Herr Pfiff“, stieß Müller-Maroni, der kantige Luigi, hervor.
    „Eben“, assistierte Ziegler. „Sie sind sicher ein großartiger Detektiv, aber vom Schauspielern haben sie doch keine Ahnung. Das muß man gelernt haben!“
    „Ich kenne eine Menge Leute, die sich Schauspieler nennen, die Schauspielerei jedoch nie gelernt haben!“ Irgendwas mußte in meiner Stimme gewesen sein, das die beiden bewog, mich zu beruhigen.
    „Das mag schon sein, aber in solchen Fällen handelt es sich meist um reine Naturtalente.“
    „Und mich halten Sie nicht für ein Naturtalent?“
    „Nein, Herr Pfiff“, sagte die Zigarre leichtsinnigerweise; und Luigi, der Produzent, erklärte mir mit ernster Miene: „Wir brauchen Sie als Berater!“
    Meine Besucher sprachen mir das Naturtalent ab!
    Schlimmer noch, der Dünne mit dem kahlen Fleckchen besaß sogar die Dreistigkeit, mir, Balduin Pfiff, ins Gesicht zu sagen, daß ich keine Ahnung von der Schauspielerei habe. Diese ahnungslose Schälgurke...
    Wußte er nicht, daß es gerade auch die Schauspielkunst war, die mithalf, aus einem gewöhnlichen Detektiv einen Meisterdetektiv zu machen?
    Und wie er mich ansah... fast mitleidig.
    Nun, ihm — und auch dem anderen — würde das Anschauen bald vergehen. Ich und kein Schauspieler!
    Diesen Tag sollten sie nicht so bald wieder vergessen, ei der Daus und heiliges Kanonenröhrchen.
    „Soso, als Berater…“ sagte ich leise und knipste dazu ein ausgesprochen doofes Grinsen auf meinem Gesicht an.
    ...von wegen nicht schauspielern...

Von wegen nicht schauspielern...

    Sie nickten. Ein bißchen hilflos, ein bißchen verlegen.
    „Einen Moment nur, bin gleich wieder da!“ Das gleiche Grinsen. Ich öffnete die Tür zu meinem Schlafzimmer, huschte hinein und klinkte sie geräuschlos hinter mir zu.
    ... von wegen nicht schauspielern...
    Sekunden später hatte ich Kunigunde aus der Jackentasche gefischt, nahm sie in Anschlag und riß die Tür wieder auf.
    Sie schreckten zusammen wie zwei Taube, die plötzlich wieder hören konnten und mit ihrem neugeborenen Gehör in den Knall eines Düsenjägers gerieten.
    Ich rückte das Kinn nach vorn und schloß meine Augen zu Schlitzen. Ihren Mienen nach zu schließen, mußte ich jetzt wie ein kleines dickes Frankenstein-Monster aussehen.
    Meine sonst so freundliche Stimme klang nun rauh und gefährlich.
    „Ihr zwei nach Keller riechenden Suppenhühner, habt ihr wirklich geglaubt, ich würde euch die Kiste mit der Filmerei abkaufen? Für wie blöd haltet ihr mich eigentlich?“
    Ich trat bis auf zwei Meter an sie heran und ließ Kunigunde um den Finger rotieren.
    „Los, raus mit der Sprache, gebt zu, daß euch das Falschgeld-Syndikat geschickt hat.“
    Der kantige Luigi ließ keinen Blick von meinem Zigarrenanzünder, während Fred Ziegler heftig bemüht war, irgendwas runterzuschlucken.
    Pinsel, jetzt in Hab-acht-Stellung, verfolgte mit wedelnden Ohren, was es an Neuigkeiten gab.
    Ich richtete Kunigunde auf Luigi, den Produzenten.
    „Los, Dicker, mach schon das Maul auf! Ihr habt den Auftrag, mir eine Lektion zu erteilen, weil ich gestern das Schlitzohr Masseritz aus dem Verkehr gezogen habe.“
    „Aber... aber... Herr Pfiff...“
    Ich stieß ein grölendes Lachen aus. Ein hau-hau-hu-hu-heu-heu-Lachen zum Gänsehautkriegen.
    ... von wegen nicht schauspielern...
    Da mir schon der Hals vom Lachen weh tat, legte ich eine drohende Schweigesekunde ein. Danach noch ein Mini-Lacher und Überblenden in ein Reden mit Grabesstimme:
    „Ich habe euch erwartet. Nur daß ihr heute schon aufkreuzt, war nicht kalkuliert. Film, was Besseres ist euch nicht eingefallen? Ihr solltet euch was schämen! Aber der große... Memensky nennt er sich ja jetzt, der große Memensky kommt langsam ins Schwimmen, was? Vorigen Monat der Klassier in Paris und gestern der Masseritz hier...“
    „Herr Pfiff, wir sind wirklich von der Paulus-Film“, schnaufte Luigi hastig, „ich kann es beweisen! Mein Ausweis...“.“
    Ich stoppte seine Hände, die in Richtung Jackettasche unterwegs waren, mit einem knalligen „Halt!“ Und zu Fred Ziegler gewandt, fragte ich: „Das ist wohl ein ganz Schlauer, dieser kleine Kraftprotz, was?“
    Fred Ziegler versuchte es mit einem Lächeln, das jedoch völlig danebengeriet. Um ein Haar hätte er einen Gesichtskrampf erlitten.
    „Sie verwechseln uns, Herr Pfiff!“ flüsterte er. Sein Kopf schwenkte zum Drehbuch.
    „Sehen Sie nur, das Foto haben wir doch schon vor längerer Zeit

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