Achtung Klappe
doch auf keinen Fall, wenn ich glaube, daß wir dem Meisterdetektiv Balduin Pfiff gegenüberstehen!!!“
Der Rechteckige fragte das nicht, er stellte es mit drei Ausrufezeichen fest.
„Sie irren nicht!“
„Fein, dann wollen wir uns mal vorstellen. Dieser überschlanke Mittdreißiger zu meiner Linken ist der Aufnahmeleiter Fred Ziegler, genannt die .Zigarre’.“
Die Zigarre grinste.
„Mein Name ist Müller-Maroni, ich bin der Produzent!“
„Aha!“ sagte ich und war ahnungslos wie zwei blinde Mehlwürmer.
Warum taten die beiden, als müßte ich sie kennen? Aber nicht nur das, sie taten auch noch, als müßte ich sie hereinlassen. Ich sagte noch einmal „Aha!“ Diesmal eine Spur lauter.
Der, der Müller-Maroni hieß, stutzte, verzog das Gesicht, klemmte die schmale Mappe, die er eben noch unter dem rechten Arm trug, unter den linken und fuchtelte mit der frei gewordenen Rechten durch die Luft, bis sein ausgestreckter Zeigefinger mit Zielrichtung auf meinen Bauch mitten im Flug innehielt.
„Wollen Sie damit sagen, daß Sie keine Ahnung von unserem Besuch haben?“
„Ist’n Ding!“ meinte die Zigarre.
„Wollen Sie damit sagen, daß ich eine Ahnung haben müßte, daß Sie zu Besuch kommen?“
„Adele hat…“ begann der mit der Ledermütze, doch Müller-Maroni winkte ab.
„Unsere Produktionssekretärin hat Sie gestern nicht angerufen?“
„Nicht, daß ich wüßte!“ erwiderte ich.
„Ist’n Ding!“ meinte die Zigarre.
„Es könnte natürlich sein, daß sie es versucht hat“, warf ich ein, „mich jedoch nicht antraf. Ich hatte gestern alle Hände voll zu tun, um einen internationalen Gauner zur Strecke zu bringen.“
„Interessant!“ sagte Müller-Maroni. „Ehrlich, interessant.“
„Sehe ich das richtig, daß Sie mich sprechen wollen?“
„Durchaus! Und es tut uns wirklich leid, daß wir unangemeldet kommen.“
Ich ließ die Tür zurückschwenken und machte eine einladende Handbewegung.
„Bitte, drängeln Sie sich unangemeldet herein!“
„Vielen Dank!“ sagte das schwarzgelockte Rechteck Müller-Maroni und stampfte an mir vorbei.
„Prima!“ sagte die Zigarre, schnipste sich gegen den Mützenschirm und schob sich hinterher.
„Suchen Sie sich bitte was zum Sitzen!“ sagte ich und tat, als sei ich keine Spur neugierig. In Wahrheit war ich natürlich gespannt wie ein Tennisschläger. Was konnten ein Produzent und ein Aufnahmeleiter von mir wollen? Und da ich nicht nur einen dicken Bauch, sondern auch eine Menge Phantasie besaß, fielen mir natürlich sofort eine Menge Antworten ein.
Ssssssst... vorher jedoch kam ich gerade noch zurecht, um meine Sofaecke zu besetzen.
Es könnte jemand ein Stück Film geklaut haben, hm?
Oder ein Kostüm? Das Kostüm der Diva...
vielleicht war eine Kamera verschwunden,
oder ein Scheinwerfer?
Hatte man gar den Star verschleppt?
Quatsch, das hätte längst in allen Zeitungen gestanden. Als Schlagzeile!
Komisch, warum saß Pinsel so aufrecht in seiner Ofenecke? Er starrte auf die „Zigarre“ unter der Ledermütze. Beim plattfüßigen Kasimir, jetzt fing er auch noch an zu knurren...
„Was ist denn los, Pinsel?“ fragte ich.
„Chrrrrrr... chrrrrrr... wau!“
„Hm“, machte ich und zuckte mit den Schultern. Ich ahnte, was Pinsel störte.
„Chrrrrrr... chrrrrrr... wau!“
„Sie verstehen, was Ihr Hund sagt?“ Der Herr Müller-Maroni schien Zweifel zu hegen.
„Pinsel sagt nichts, Pinsel fragt!“
„Er fragt? Was fragt er denn?“
„Er fragt, warum der zweite Mann seine Mütze nicht abnimmt.“
Während Fred Zieglers Hand nach oben schoß und die Mütze absetzte, lachte das Rechteck dröhnend.
„Unser Fred nimmt seine Mütze nicht mal im Freibad ab.“
„Entschuldigung!“ sagte Ziegler mit einem verlegenen Lächeln und zeigte mit dem Daumen nach oben.
„Es ist pure Eitelkeit, aus der längst Angewohnheit geworden ist. Wie Sie sehen, drängt sich bei mir das Kahle in den Vordergrund. Na, und wer zeigt das schon gern?!“
„Lieber keine Haare, als kein Herz!“
„Ich werde darüber nachdenken“, sagte der Aufnahmeleiter und warf seine Mütze unter den Stuhl.
Pinsel kam sofort näher getippelt, roch daran, nieste und kehrte, noch zweimal niesend, zum Ausgangspunkt, der Ofenecke, zurück.
„Er mag dein Haarwasser nicht“, feixte Müller-Maroni.
„Ein Hund mit einer guten Nase.“ Und zu mir gewandt: „Hat er Hobbys, Ihr Hund Pinsel?“
„Fressen!“
„Das ist gut!“ nickte der Lange mit dem
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