Achtung - sexy Boss!
Luft, als ob er die Kurven des Autos nachfahren würde.
Noch nie war Hannah so eifersüchtig auf ein Auto gewesen.
„Ist das ein Scherz? Da hat Spencer wohl seinen Kleinjungenfantasien freien Lauf gelassen.“
Ein sanftes Lachen kitzelte ihre Ohren.
Sie beschleunigte ihren Schritt. Bradley hielt mühelos mit.
4. KAPITEL
„Sind wir schon da?“, fragte Hannah und streckte sich in dem absurd auffälligen Sportwagen, den Spencer ihrem Chef zur Verfügung gestellt hatte. Wenn sie zurück in Melbourne wären, würde sie mit ihm sprechen!
„In achthundert Metern rechts abbiegen“, ließ sich die tiefe Stimme aus dem Navigationsgerät mit australischem Akzent vernehmen.
„Ken …“, meinte sie, „… du bist mein Held.“
„Wer ist Ken, um Himmels willen?“, fragte Bradley. Er schien konzentriert auf die wunderbaren Landschaften, die an ihnen vorbeizogen, und hatte seit fast zwei Stunden kein Wort mehr gesprochen.
„Ken ist die Stimme aus dem Navi.“
„Er hat einen Namen ?“, fragte Bradley.
„Ich habe seine Stimme ausgewählt, als du den Wagen auf Vorschäden untersucht hast. Und beim Anblick der Kurven glasige Augen bekamst. Wahrscheinlich wäre eine Frauenstimme mit schwedischem oder britischem Akzent mehr nach deinem Geschmack gewesen, aber nach den heutigen Bevormundungen von dir und meiner Mutter wollte ich wenigstens einen kleinen Teil meines Urlaubs selbst bestimmen.“
Er sah in ihre Richtung. „Muss der perfekte Mann für dich Orientierungssinn haben?“
„Keine Ahnung. Dazu müsste ich ihn erst einmal kennenlernen.“
Abwartend beobachtete sie Bradley aus den Augenwinkeln. Doch er strich sich nur über den Mund.
Hannah ordnete ihren Poncho und meinte: „Obwohl Ken zuverlässig ist. Und klug. Und immer für mich da ist.“
„Nach links wenden. Sie haben Ihr Ziel erreicht“, schloss Ken, als ob er das eben Gesagte noch einmal verdeutlichen wollte.
Hannah platzte heraus: „Und, verdammt, er hat eine wahnsinnig sexy Stimme.“
Bradley hielt inne. „Findest du nicht, dass wir ähnliche Stimmen haben?“
Er schaltete einen Gang zurück und bog in eine lange, mit Eukalyptusbäumen gesäumte Auffahrt ein. „Nein“, erwiderte Hannah kurz.
In Wahrheit aber erinnerte sie Kens schleppender australischer Akzent so sehr an Bradleys Stimme, dass sie das Navigationsgerät sogar einschaltete, wenn sie abends den kurzen Weg vom Büro nach Hause fuhr. Sie redete sich ein, dass es ihr ein Gefühl von Sicherheit und angenehmer Gesellschaft gebe, wenn sie die dunklen Straßen entlangfuhr.
Doch es war gelogen.
Plötzlich tauchte inmitten glitzernder schneebedeckter Vegetation das Hotel auf. Die herrschaftliche Fassade mit Hunderten von Fenstern, Schornsteinen und Erkern ragte in märchenhafter Pracht aus dem australischen Busch.
„Wenn das das Pförtnerhaus ist …“, sagte Bradley, und stoppte so ruckartig, dass der Sportwagen heiser brummte, „… was versteckt sich dann erst hinter dem Tor?“
Hannah deutete nach links. Zwischen zwei Türmen ließ sich erahnen, warum sich ein so beeindruckendes Hotel in einem derart abgelegenen Ort befand.
Es waren die atemberaubend zerklüfteten Gipfel von Cradle Mountain.
Verblüfft nahm Bradley die Sonnenbrille ab. „Unglaublich, was die Natur alles hervorbringt.“
„Nicht wahr!“, erwiderte Hannah und war plötzlich ganz aufgeregt.
Bradley sah auf das Gebäude über ihnen. „Wie viele Zimmer gibt es hier?“
„Genug für Besetzung und Crew.“
Er wandte sich wieder Hannah zu. Beide waren gebannt von der Szenerie. Dem Gefühl von Abenteuer. Noch nie hatte Bradley in ihrer Gegenwart dieses Gefühl der Vertrautheit gespürt.
Mit zittriger Hand strich sie das Haar hinter ihr Ohr zurück. „Ist es nicht wunderschön? Warte nur, bis du den Berg aus nächster Nähe siehst. Dann willst du nie mehr weggehen. Ich werde mich ähnlich fühlen, wenn ich den Spa betrete, der zu meinem Zimmer gehört.“
Er runzelte die Stirn.
Gut, das war vielleicht übertrieben. Aber wenn sie ihn für diesen Ort und das Projekt begeistern konnte, dann hätte sie am nächsten Dienstag vielleicht eine Chance.
Bradley schaltete zurück in den ersten Gang und fuhr die ringförmige Auffahrt bis zu einer geschwungenen hölzernen Freitreppe hoch. Der Urlaub konnte beginnen.
Als sie aus dem Auto stiegen, traute sie ihren Augen nicht. Er machte keinerlei Anstalten, das Gepäck aus dem Kofferraum zu holen, sondern betrachtete stattdessen die Türen des Hotels.
Ihr
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