Achtung - sexy Boss!
riesenhafte Dschungelschmetterlinge mit übergroßen Flügeln.
Der Kerl durfte nicht gewinnen. Aber er war nicht umsonst Bradley Knight, und Bradley Knight bekam immer, was er wollte – eine Show, den gewünschten Sendeplatz im Fernsehen oder den Schutz seiner Privatsphäre.
Hannah rannte hinter ihm die Treppen hoch – und rang nach Atem –, während er mühelos zwei Stufen auf einmal nahm. Oben angelangt, wurde er langsamer und öffnete Hannah die Eingangstür. Hocherhobenen Hauptes ging sie an ihm vorbei ins Foyer.
Dort stellte sie unendlich erleichtert fest, dass das Gatehouse auch im Innern ihre Erwartungen bei Weitem übertraf. Marmorböden, frei liegende Deckenbalken und überdimensionale Kamine – ein Tummelplatz für Könige. Ritter hingegen waren hier nicht erwünscht.
„Überwältigend“, meinte er.
„Und ausgebucht“, wandte Hannah ein.
Bradley lachte. Seine tiefe Stimme hallte in der offenen Halle wider. „Sie sind ganz schön eigensinnig, Miss Gillespie. Das darf ich nie vergessen.“
Sie erwiderte sein Lächeln.
Dann erklärte er: „Ich gehe auf die Hochzeit deiner Schwester.“
„Wie bitte?“
„Wenn ich ein Zimmer bekomme, möchte ich mir diesen Ort ausgiebig ansehen. Und es wäre respektlos, Elyses Einladung nicht anzunehmen.“
„Was wirst du mir wohl als Nächstes präsentieren?“
Die Dschungelschmetterlinge in Hannahs Bauch fingen an zu glühen, als sich Hitze wie flüssige Lava in ihrem Körper ausbreitete. Ihre innere Stimme warnte sie, aber der Einsatz war einfach zu verlockend. Sie konnte jetzt keinen Rückzieher machen.
Seine Augen wurden schmal. Er sah sich um, fasste Hannah dann entschlossen an der Schulter und schob sie zur Bar. „Gib mir fünf Minuten.“
„Ich gebe dir sogar zwanzig Minuten.“
Sie vernahm sein wunderbares Lachen, als sie zur Bar ging. Gleichzeitig durchfuhr sie eine prickelnde Hitzewelle.
Die prachtvolle Loungebar war leer. Hannah setzte sich auf einen Barhocker. In zwanzig Minuten wusste, ob sie eine Beförderung erhalten oder ihr unmöglicher Chef auf der Hochzeit ihrer kleinen Schwester auftauchen würde.
Was auch immer geschah – sie brauchte jetzt einen Drink.
Genussvoll biss Hannah in ihre Cocktailkirsche. In der Ecke der Bar spielte der Pianist einen Song der Bee Gees. Der Blick aus der großen Fensterfront hatte etwas Märchenhaftes.
Sie seufzte, als der Whisky seine Wirkung tat. Zum ersten Mal war sie entspannt und hatte das Gefühl, im Urlaub angekommen zu sein.
„Hannah Banana!“
Sie wirbelte herum. Elyse stand vor ihr. Alleine, wie Hannah erleichtert feststellte.
Sie fielen sich in die Arme. „Ein wundervoller Ort! Deine Idee war fantastisch. Tim und ich können dir gar nicht genug danken“, meinte Elyse.
Ein angenehm vertrautes Gefühl stieg in Hannah hoch. Sie schloss die Augen. Erinnerungsfetzen zogen an ihr vorbei: Gemeinsame Kinderzimmer. Gemeinsame Puppen. Ein Lippenstift ihrer Mom, mit dem sie die Puppengesichter angemalt hatten. Erinnerungen, die sie verdrängt hatte, um in Melbourne ein neues Leben zu beginnen.
„Das war das Mindeste, was ich tun konnte“, wandte Hannah ein. Sie klopfte Elyse auf den Rücken und löste sich aus der Umarmung, bevor es sich zu vertraut anfühlte. „Ich fürchte, dass ich aus der Entfernung keine große Hilfe war.“
„Das hast du wunderbar gemacht. Du bist die beste Trauzeugin, die ich mir vorstellen kann.“ Elyse sah sich in der Bar um. „Und wo hast du deinen Adonis gelassen?“
„Er unterhält sich gerade mit der Geschäftsleitung“, erwiderte Hannah. Sie blickte auf ihren Cocktail. „Aber er ist nicht mein Adonis, sondern mein Chef. Und er ist hier zum Arbeiten.“
Elyse zog die sorgfältig gezupften Augenbrauen so hoch, dass sie unter dem glatten Pony verschwanden. „Dann ist es also reiner Zufall, dass ihr mit demselben Flieger gekommen seid? Und dass er sich von allen Plätzen auf der Welt ausgerechnet Cradle Mountain ausgesucht hat?“
Hannah lachte erstickt. Ihre kleine Schwester sah aus, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte, aber in Wahrheit hatte sie es faustdick hinter den Ohren. „Zwischen uns läuft rein gar nichts, das kannst du mir glauben.“
Elyse stützte die Ellbogen auf und tippte mit dem ausgestreckten Zeh auf den Boden, eine Angewohnheit aus längst vergangenen Ballettstunden. „Dann ist er also nicht hier, weil er in dich verliebt ist und Angst hat, du könntest mit dem Trauzeugen durchbrennen?“
Hannah musste laut
Weitere Kostenlose Bücher