Achtung - sexy Boss!
Sparringkampf geraten.
„Trotzdem …“, sagte er und machte Anstalten zu gehen.
Sie legte ihre perfekt manikürte Hand auf sein Knie. „Ich kenne die Art, wie Sie meine Tochter ansehen.“
Er gab keine Antwort und sah stattdessen auf die Tanzfläche. Hannah war verschwunden. Er fluchte.
„Elyse ähnelt mir viel mehr“, fuhr Virginia fort. „Sie ist gerissen. Hat Berge versetzt, um sich Tim zu angeln. Hannah dagegen ist grundgut. Sie ist ehrlich, gibt ihr Bestes und denkt, dass sie damit alles erreicht. Im Leben, im Beruf und in der Liebe. Wie ihr Vater. Für Hannah ist jeder ein guter Mensch.“
In Bradleys Kopf schwirrte es. Virginia beobachtete ihn mit prüfendem Blick. „Wenn Sie etwas über meine Absichten gegenüber Hannah erfahren möchten, muss ich Sie enttäuschen. Ich bin ein zurückhaltender Mensch und spreche nicht gern über mein Privatleben.“
„Bradley?“
Er sah auf. Hannah beugte sich über ihn. Mit hinreißend rosigen Wangen. Sein Blut begann sich zu erhitzen. Die Frau, die ihm den ganzen Tag aus dem Weg gegangen war.
Besorgt betrachtete sie erst ihn, dann ihre Mutter. Sie musste die Spannung gespürt haben.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie Bradley.
„Wunderbar. Setz dich zu uns“, erwiderte Virginia und klopfte auf den Platz neben sich. „Bradley sagte gerade, dass das die beste Hochzeit ist, die er je erlebt hat. Nicht wahr, Bradley?“
Hannah sah ihn an. „Hat er auch erwähnt, dass es seine erste Hochzeit ist?“
Virginia lachte, als ob es das Lustigste wäre, das sie je gehört hatte. „Nein. Eigentlich war er ziemlich verschlossen. Etwa darüber, wie es mit euch beiden steht.“
„Schon gut“, erwiderte Hannah ungeduldig. Dann fasste sie Bradleys Hand und zog ihn hoch. „Komm, Chef. Wir tanzen.“
„Liebling“, erwiderte Virginia gedehnt, „Ich möchte doch nur deine Freunde kennenlernen.“
„Hör auf, Virginia. Ich meine es ernst.“ Hannah umschloss fest seine Hand und stellte sich zwischen ihn und ihre Mutter. Als ob sie sagen wollte: „Wenn du ihm eine auswischen willst, bekommst du es mit mir zu tun“ .
Was für eine Frau. Mit knapp fünfzig Kilo beschützte sie ihn , das Muskelpaket.
Kein Wunder, dass sie die Dramen der Arbeitswelt so gut bewältigte. Sein Leben schon durch ihre bloße Anwesenheit vereinfachte. Doch jetzt fragte Bradley sich ganz uneigennützig, wie viele Rückschläge sie wohl noch einstecken konnte, bevor sie aufgab. Bevor das wunderschöne helle Licht, das von ihr ausging, für immer erlosch.
Bradley hielt ihre Hand fest und hakte sie unter. Es war an der Zeit, dass sich jemand um sie kümmerte.
„Angenehm, mit Ihnen zu plaudern, Virginia“, sagte Bradley.
Sie hob ihr Glas. „Hoffentlich werden Sie die Zeit finden, sich standesgemäß zu verabschieden, Bradley.“
Die zweideutige Bemerkung traf ins Schwarze. Eine Mutter, die ihre Tochter auf die einzige Art verteidigte, die sie kannte.
„Ich werde mein Möglichstes tun.“
Virginia nickte. Dann drehte sie sich um und rief einem anderen Gast etwas zu.
Hannah zog Bradley so flehentlich auf die Tanzfläche, als ob ihr Leben davon abhängen würde.
„Zum Teufel, was ist da gerade passiert?“
„Was?“
Mit ausdruckslosem Gesicht schüttelte sie den Kopf und tauchte in die Musik ein.
Als er sah, wie sie sich hin und her bewegte und ihre Hüften sich zur Musik bewegten, fragte er sich, welcher Teufel ihn wohl geritten hatte, das ohnehin kurze Wochenende noch abkürzen zu wollen.
Er schloss sie in die Arme. Bei seiner Berührung begann sie zu zittern. Er atmete tief durch.
Noch ein Tag.
10. KAPITEL
Die Band spielte einen langsamen Song.
Bradley sah, wie Roger seine Fliege zurechtrückte, das blonde Haar zurückstrich und Hannah genau beobachtete.
Bradley drehte Hannah aus seinen Armen und raunte Roger ein „Sie gehört mir“ ins Ohr, bevor er sie wieder in seine Arme schloss.
Mit einem leidenschaftlichen Seufzer streichelte Hannah seine Brust und seinen Hals. Er kämpfte gegen die körperliche Reaktion an, die ihre Liebkosung sofort in ihm hervorrief. Doch es gab kein Zurück.
„Unglaublich, dass die Hochzeit schon zu Ende ist. Elyse ist verheiratet. Tim ist nicht in Ohnmacht gefallen. Selbst Mom hat sich nicht in den Vordergrund gedrängt. Alles lief nach Plan. Und das gefällt mir sehr“, sagte sie mit dunkler Stimme und spielte sanft mit seinem Haar.
Bradley zog sie näher an sich heran. Hannah ließ sich nicht anmerken, dass sie seine Erregung
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