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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Cody
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seiner Feinde« in den Sinn und bei dem Gedanken daran wurde ihm schlecht.
    »Wo ist denn deine Freundin?«, fragte Clay und blickte sich um.
    In diesem Moment fiel Daniel etwas auf, das ihn ein winziges bisschen Hoffung schöpfen ließ, Hoffnung, die er zuvor nicht gehabt hatte – Clay hatte vor irgendetwas Angst. Er war vorsichtig, sogar zögerlich. Vielleicht wirkte Rohans Drohung, dass Eric ihn schützen würde, bei diesem Rüpel immer noch nach und wenn Daniel das ausnutzte, konnte er womöglich heil hier rauskommen.
    »Sie ist in der Nähe«, krächzte Daniel. Er hatte es gar nicht gemerkt, aber sein Mund war völlig ausgetrocknet. Ob sie sahen, wie seine Beine zitterten? Er fragte sich, ob sie sich damit zufriedengeben würden, dass sie ihn eingeschüchtert hatten. Irgendwie bezweifelte er das.
    »Mollie und Eric sind gerade auf dem Weg hierher und ihr lasst mich jetzt besser gehen.«
    Dann tat Daniel etwas, das entweder sehr mutig oder sehr dumm war – er ging direkt auf sie zu, als ob sie gar nicht da wären. So, wie die Dinge lagen, hatte er nur eine Chance: Clay und Bud waren beide größer als er, und Clay war zweifellos viel stärker, doch sie waren nicht gerade die Schlausten. Er musste bluffen, und zwar jetzt sofort, ehe sie ihm ansahen, dass er log.
    Erstaunlicherweise funktionierte es. Oder wenigstens schien es anfänglich so. Bud runzelte die Stirn, sichtlich überrumpelt von Daniels frechem Vorstoß, und machte einen Schritt nach rechts, sodass Daniel gerade genug Platz blieb, um sich an ihm vorbeizuquetschen. Clay jedoch stand völlig regungslos da und beobachtete, wie Daniel an ihnen vorbeiging. Er sah aus, als dächte er so heftig nach, dass es wehtat.
    Daniel hatte sie vielleicht drei Schritte hinter sich gelassen, als er hörte, wie Clay dröhnte: »Ach, das ist doch alles Quatsch! Er ist ganz allein hier!«
    In diesem Moment rannte Daniel los. Auf wackligen Beinen lief er, so schnell er konnte, auf die Treppe zu und wagte es nicht einmal, sich nach dem Geräusch der Schritte umzudrehen, die ihn verfolgten. Daniel spürte heißen Atem in seinem Nacken, und gerade, als eine Hand nach seinem Hemdkragen griff, stolperte er.
    Er rutschte auf allen vieren und landete schließlich zusammengekrümmt auf dem Fußboden, gefährlich nah an dem Loch in der Außenmauer und dem steil abfallenden Berghang. Helles Sonnenlicht strömte von draußen herein und Daniel hielt die Hand über die Augen, um nicht geblendet zu werden. Er war benommen vom Sturz und blind von der Sonne, aber irgendwo hinter sich hörte er immer noch Clays spöttisches Gelächter. Er war zwischen Clay und dem tödlichen Abgrund gefangen. Die Luft um ihn herum roch nach Verwesung, nach toten Dingen.
    »Du kommst hier nicht raus, Neuer. Also mach dich bereit für das, was jetzt passiert.«
    In seiner Panik sprang Daniel zu schnell auf und merkte, wie der Raum sich zu drehen begann. Er war heftiger gestürzt, als er dachte, und nun wurde ihm schummerig und schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen. Stolpernd und ohne etwas zu sehen, wich er vor Clays höhnischem Gelächter zurück.
    In dem Moment, in dem sein Blick wieder klar wurde, sah er, wie Clay ihn verzweifelt zu packen versuchte. Daniel machte einen Satz nach hinten. Plötzlich veränderte sich der Ausdruck auf Clays Gesicht. Er rief »Halt! Pass auf!«, aber es war zu spät. Daniel tat noch einen Schritt zurück, doch diesmal trat er ins Leere. Ihm drehte sich der Magen um, als er hintenüberstolperte und durch das Loch in der Mauer den Berghang hinabstürzte.
    Alles, was Daniel sah, war die verschwommene Form des Baugerüsts, an dem er vorbeisauste, und das Einzige, was er hörte, war das Blut, das in seinen Ohren rauschte. Trotz seiner Angst fragte er sich, ob er es wohl spüren würde, wenn er aufschlug, oder ob er sofort tot wäre.
    Doch auf einmal wurde sein Fall gestoppt. Jemand hielt ihn fest und dieser Jemand schwebte in der Luft.
    Er drehte den Kopf und sah, wie Eric ihn angrinste.
    »Hi, Daniel. Ich schätze, es wird Zeit, dass wir uns mal unterhalten, hm?«

5
Die Kinder von Noble’s Green
    »Also, ich glaube, ich fang am besten damit an, uns vorzustellen. Das ist Louisa und ihr kleine Schwester Rose. Louisa kann durch Wände gehen und Rose kann sich unsichtbar machen. Das ist Simon – er kann Elektrizität erzeugen. Wirst sehen, das ist echt cool. Rohan kennst du ja schon – ihm entgeht nichts. Er kann einfach unglaublich gut sehen, hören und riechen. Und

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