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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Cody
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natürlich Mollie – die beste Fliegerin aller Zeiten …«
    »Nicht aller Zeiten«, unterbrach ihn Mollie. »Michael war besser.«
    Im Raum breitete sich Stille aus, als Eric Mollie anstarrte. Doch Mollie starrte einfach zurück.
    »Na schön«, fuhr Eric fort, »Mollie ist die schnellste Fliegerin, die es je gab. Und Clay und Bud hast du ja leider schon kennengelernt – mit denen wollen wir aber nichts zu tun haben.«
    Bei dieser Bemerkung grinste Eric, und Daniel wusste, dass sein eigener Mund immer noch weit offen stand. Sie waren im Geheimversteck der Kinder, einem alten Baumhaus, das tief verborgen in den Wäldern des Mount Noble lag. Mit seinen zwei Räumen und einer Reifenschaukel war das Haus riesig für ein Baumhaus und die stützenden Äste zweier großer Eichen gaben unter dem Gewicht sichtlich nach. Frisch gestrichene Bretter verdeckten hier und da morsche Stellen, doch trotz seines Alters und der langen Nutzung war es insgesamt in einem sehr guten Zustand. Neu geknüpfte Strickleitern baumelten an den Seiten herab und es gab sogar einen Ausguck aus alten Dachschindeln.
    Innen waren die Wände mit Postern und handgemalten Zeichnungen bedeckt. Auf einigen waren typische Sachen wie Raketen oder Rennwagen zu sehen, auch ein paar Tierkinder waren dabei. Doch die meisten zeigten Kinder. Gemalt mit Buntstift, Fingerfarbe oder Filzstift gab es Bilder von lachenden Kindern, fliegenden Kindern, sogar von Kindern, die Autos über ihren Köpfen stemmten. Doch so unglaublich der Inhalt der Zeichnungen auch sein mochte, was Daniel am meisten verblüffte, war der Umstand, wie alt einige von ihnen wirkten – gemalt auf vergilbtem Papier, waren die Bilder so verblichen, dass man kaum mehr etwas erkennen konnte. Sie mussten wirklich viele, viele Jahre alt sein.
    »Das sind wir, Daniel«, schloss Eric. »Die Superkids von Noble’s Green.«
    »Mann, ich hasse es, wenn er solche Sachen sagt«, murmelte Simon, ein dicklicher Junge mit blonden Stachelhaaren. Er sagte es sehr leise, doch laut genug, damit jeder es verstand. Eric ignorierte ihn einfach und wandte sich an Daniel.
    »Also, wie findest du das alles?«
    Was Daniel in diesem Augenblick gern gesagt hätte, war Folgendes: »Ich finde, ihr seid alle superverrückt, und ich fühle mich genauso.« Aber er schwieg. Er fand, er sollte wenigstens versuchen, höflich zu dem Jungen zu sein, der ihm vor ein paar Stunden das Leben gerettet hatte …
    Nachdem er Daniel vor dem furchtbaren Sturz bewahrt hatte, hatte Eric ihn um die eine Seite der Sternwarte herumgetragen – nein, geflogen  –, bis sie einen sicheren Landepunkt erreichten.
    Mollie hatte sie dort erwartet. Sie sah besorgt aus, und Daniel fragte sich, ob dies seiner Sicherheit galt oder der Tatsache, dass er nun Erics Geheimnis kannte. In seinem Kopf drehte sich alles, denn der Schock war einfach zu groß gewesen.
    Eric bemerkte den Ausdruck auf seinem Gesicht. »Hör mir zu, Daniel. Ich kann mir denken, dass du jetzt ganz schön durcheinander bist, aber versuch mal, dich noch für eine Weile zusammenzureißen. Ich verspreche dir, ich werde dir später auf alles antworten, was du wissen willst, doch im Augenblick müssen wir so tun, als sei nichts geschehen. Alles klar?«
    Zwar fühlte Daniels Herz sich immer noch so an, als würde es gleich in seiner Brust explodieren, trotzdem hätte er fast laut aufgelacht. Glaubte Eric denn tatsächlich, er hätte eine Wahl? Sollte er losziehen und einem Lehrer erzählen, dass ein Super-Schlägertyp und sein stinkender Kumpan ihn durch ein Loch auf dem Dach der Sternwarte getrieben hatten, doch nun sei alles wieder okay, weil ein fliegender Super-Junge ihn aufgefangen hatte?
    Mollie trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Bitte, Daniel. Ich verspreche dir, wir erzählen dir alles, nur eben ein bisschen später.«
    Und mit dieser Berührung hörte Daniels Herz zu rasen auf, sein Atem ging wieder regelmäßig und er beruhigte sich. Er stand immer noch unter Schock, aber Mollies Hand war eine echte Stütze.
    »Gut«, sagte er und nickte. »Okay. Reden wir später.«
    Eric lächelte. »Prima. Sei heute Abend gegen neun Uhr an deinem Fenster. Wir treffen uns dort.« Eric schwieg, er und Mollie tauschten Blicke aus. »Und danke, Daniel, dass du uns vertraust.«
    Eric und Daniel kehrten zur Sternwarte zurück und schlichen ins Planetarium, wo der Rest der Klasse sich schon die Lasershow ansah. Eric lehnte sich in seinem Sessel zurück und grinste über die

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