Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Cody
Vom Netzwerk:
nein. Alle Erwachsenen hier sind so normal wie du. Meine Eltern würden mir bis zum College Hausarrest aufbrummen, wenn sie rausfänden, was mit mir los ist.«
    »Mach schon«, sagte Mollie. »Sag’s ihm. Sag ihm, was passiert.«
    »Ich komm schon noch dazu, Mollie. Der Reihe nach! Also, Daniel«, fuhr Rohan fort, »Noble’s Green ist schon seit langer Zeit ein ganz besonderer Ort. Seit vielen Jahren haben bestimmte Kinder hier diese speziellen Fähigkeiten gezeigt. Manche von uns glauben, dass das schon seit hundert oder mehr Jahren so ist, aber keiner weiß es genau. Wir wissen nur, dass jede Generation dieser besonderen Kinder vier Regeln an die nächste Generation weitergibt.«
    »Was für Regeln?«
    Rohan zielte mit dem Licht der Taschenlampe auf Eric, der an seiner Stelle weitermachte.
    »Erste Regel: Setze deine Kräfte ein, um zu helfen. Nie, um zu schaden.«
    Als Nächstes deutete Rohan mit seiner Taschenlampe auf Louisa, die leise sagte: »Zweite Regel: Die Nordseite des Berges und der alte Steinbruch sind tabu. Dort droht uns Gefahr.«
    Dann war Mollie dran. Sie schien zunächst zu zögern, doch als Eric sie leicht in die Rippen stupste, stand sie auf. »Dritte Regel: Mit dreizehn ist es vorbei.«
    Zuletzt richtete Rohan das Licht der Lampe auf sich selbst. »Und die wichtigste, die vierte Regel: Kein Wort zu den Erwachsenen.«
    »Nicht mal Clay würde diese Regel brechen«, sagte Eric.
    »Jetzt mal langsam«, sagte Daniel. »Ihr alle seid mit Superkräften geboren worden, und dazu gibt es ein paar Regeln, die ihr befolgen müsst? Wie eine Gebrauchsanweisung? Das Wie man ein Superkid wird -Buch?«
    »Wir sind nicht damit geboren worden«, erklärte Eric geduldig, ohne Daniels Sarkasmus zu beachten. »Sie zeigen sich zu unterschiedlichen Zeiten. Rose ist die Jüngste, von der ich weiß …«
    »Ich bin fünfeinhalb!«, rief Rose und grinste breit. »Und Eric hat mir von den Regeln erzählt, sodass ich sie irgendwann an andere Superkinder weitergeben kann. Und Eric hat sie von Michael und … irgendjemand hat Michael davon erzählt.« Rose ähnelte ihrer älteren Schwester sehr – der dunkle Hautton, schönes langes schwarzes Haar und ein sympathisches Gesicht. Und im Gegensatz zu Mollie lächelten ihn die beiden Schwestern nun einladend an, als sie merkten, dass er sie anstarrte.
    »Die Sache ist die, dass es diese Regeln schon ewig gibt«, machte Eric weiter. »Sie wurden über viele, viele Jahre hinweg weitergegeben, wie die Zeichnungen und das Baumhaus. Jeder befolgt die Regeln.«
    »Nicht jeder.«
    »Na schön. Einen faulen Apfel gibt es immer.«
    Daniel war sofort klar, wer gemeint war. Die Erinnerung an Clay, der ihn durch das Loch in der Mauer gedrängt hatte, war ihm nur allzu gegenwärtig.
    »Erzähl ihm den Rest«, forderte Mollie. »Erzähl ihm von der dritten Regel.«
    Müde sah Rohan sie an. »Okay, Mol, okay. Es ist so, Daniel, der Grund, warum es keine Erwachsenen gibt, die so sind wie wir, ist die dritte Regel: Mit dreizehn ist es vorbei. Keiner behält seine Kräfte über seinen dreizehnten Geburtstag hinaus.«
    »Du meinst, ihr gebt eure Kräfte ab?«, fragte Daniel. »Einfach so?«
    »Nein, nicht ganz. Wir geben sie nicht einfach ab … Die Wahrheit ist, wir wissen nicht genau, was passiert. Wir wissen nicht, wie wir diese Kräfte bekommen, und wir wissen nicht, wie wir sie verlieren. Wenn ich an meinem dreizehnten Geburtstag morgens aufwache, werde ich so normal sein wie du und keinerlei Erinnerung daran haben, dass ich diese Kräfte jemals besessen habe. Es verschwindet einfach alles.«
    »Genau so ist es«, sagte Simon. »Du gehst als besonderer Mensch ins Bett, und wenn du aufwachst, bist du ein ganz gewöhnlicher Idiot wie jeder andere auch.«
    Diesmal trat Eric Simon kräftig gegen das Schienbein.
    »Au!«, jaulte der. »Wofür war das denn … oh.«
    Daniel merkte, wie ihm heiß wurde. Alle schauten ihn an. Der »ganz gewöhnliche Idiot« hatte einen roten Kopf bekommen.
    »Tja, wie auch immer. Tut mir leid«, sagte Simon.
    »Schon okay, kein Problem«, erwiderte Daniel. Was hätte er auch sagen sollen? Es stimmte doch. Hier stand er, ein ganz normaler Junge in einem Raum voller Superhelden. Er fühlte sich sehr klein. Wirklich sehr klein.
    Doch dieses Gefühl brachte nicht Daniels angeborene Neugier zum Schweigen. Eine geheime Gruppe von Superkindern? Ein paar merkwürdige Regeln, die von Kind zu Kind weitergegeben wurden? Nichts davon ergab einen Sinn. »Woher stammen

Weitere Kostenlose Bücher