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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Cody
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wehgetan.«
    »Mir, zum Beispiel«, sagte Rohan. »Wir sind doch Freunde, Daniel. Oder nicht?« Daniel blickte in den Raum voller lächelnder Gesichter. Ihm war unbehaglich zumute und er merkte, wie er sich unter all der Aufmerksamkeit zu winden begann.
    »Ich weiß, die letzten paar Tage waren schwer für dich«, fuhr Rohan fort. »Du hattest Fragen, auf die ich nicht antworten konnte. Die Wahrheit ist, dass wir nicht wussten, wie wir uns dir gegenüber verhalten sollten. Wir merkten, dass du anfingst, es zu kapieren, doch wir hatten bisher keine Freunde, die nicht … nun, die nicht wie wir sind. Und als Eric dann sah, dass du in Schwierigkeiten warst, blieb wirklich keine Zeit mehr, eine Entscheidung zu treffen.«
    »Also hängt es jetzt von dir ab, Daniel«, sagte Eric. »Du weißt alles über uns, und was du mit diesen Informationen machst, ist deine Sache. Wenn du alles ausplauderst, können wir es nicht verhindern.«
    Daniel wollte Eric gerade widersprechen – er nahm an, dass sie mit ihren Kräften so ziemlich alles verhindern konnten, was sie wollten –, als Rose wieder neben ihm auftauchte.
    »Nie, um zu schaden«, wisperte sie.
    Daniel sah sie alle an. Rohan lächelte; Eric hatte ebenfalls ein Grinsen aufgesetzt. Die anderen blickten gespannt, fast ein bisschen ängstlich. Sogar Simon, das Großmaul. Nur Mollies Ausdruck war schwer zu deuten. Sie lächelte nicht, trug aber auch nicht ihre übliche mürrische Miene zur Schau. Sie beobachtete ihn einfach, aufmerksam wie eine Katze.
    »Tja, ich denke mal, euer Geheimnis ist bei mir sicher«, erwiderte er. Was hätte er auch sonst sagen sollen?
    »Großartig!«, brüllte Eric und gab ihm einen Klaps auf den Rücken. Daniel konnte die Kraft dahinter spüren. »Ich wusste, dass Rohan recht hatte. Ich wusste, dass man dir vertrauen kann, Daniel Corrigan!«
    »Hm, ja, prima. Alles im grünen Bereich«, sagte Daniel. »Doch so langsam wird’s ein bisschen spät. Meint ihr, wir könnten für heute Schluss machen und ihr könntet mich vielleicht nach Hause bringen?«
    »Na klar«, lachte Eric. »Gern sogar. Ich bin dein Taxi und dein Chauffeur, alles in einem.«
    Eric öffnete die Tür des Baumhauses und sie traten auf eine schmale Holzveranda. Von hier aus konnten sie hinunter auf den Hang des Berges und hinauf in den nächtlichen Himmel schauen – in eine funkelnde Decke aus Sternen.
    Eric legte seine Hand (jetzt sehr sanft) auf Daniels Schulter und drückte sie leicht. »Aber diesmal solltest du versuchen, deine Augen offen zu lassen, denn es gibt nichts, was sich hiermit vergleichen lässt, Daniel. Nichts.«

6
Der Flug
    Eric hatte recht. Nachdem Daniel sich dazu gezwungen hatte, seine Angst abzuschütteln und sich zu entspannen, war es die großartigste Erfahrung in seinem Leben.
    Er flog.
    Gut, technisch gesehen war es Eric, der flog – Daniel war einfach nur mit dabei. Doch das war großartig! Sie blieben ziemlich weit unten; etwa acht bis zehn Meter über den Baumwipfeln (wenn sie höher flögen, würde es zu kalt für Daniel, meinte Eric). Daniel genoss das Gefühl der warmen Luft in seinen Haaren und ab und zu entdeckte Eric einen Luftstrom, stürzte sich plötzlich durch die Nebelschwaden, um dann wieder langsam in die Nacht emporzusteigen. Während sie durch die Dunkelheit glitten, gestattete Daniel sich eine kleine Träumerei und stellte sich vor, dass er allein wäre. Dass er der Junge wäre, der fliegen konnte, und dass er genauso besonders wäre wie die anderen.
    »Du hättest bestimmt nie gedacht, dass du Noble’s Green mal aus dieser Perspektive sehen würdest, oder?«, fragte Eric und riss ihn aus seiner Fantasie. »Ich weiß, sie wirkt wie eine langweilige Kleinstadt, aber wenn man sie erst einmal von hier oben betrachtet hat … also, ich würde nirgendwo anders leben wollen.«
    Daniel musste ihm zustimmen. Nachts, von oben, sah Noble’s Green wie ein Meer funkelnder Sterne aus, umgeben von den dunklen Wäldern des Mount Noble. Der Berg hatte immer ein bisschen einschüchternd auf Daniel gewirkt, weil er so unerschütterlich über ihnen emporragte, doch die Lichter von Noble’s Green leuchteten anheimelnd in der Dunkelheit.
    »Da«, sagte Eric. »Wir sind jetzt über Briarwood. Wir machen einen kleinen Umweg, und ich zeig dir, wo ich wohne.«
    Obwohl er noch nie dort gewesen war, wusste Daniel, dass Briarwood eine Arbeitergegend war und es dort etwas rauer zuging als in anderen Teilen der Stadt. Irgendwie war er überrascht, dass

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