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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Cody
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sein.«
    »Wir?«
    Plunkett nickte und seine Stimme wurde sanfter. »Es ist vermessen von mir zu glauben, dass ich diese Welt alleine verteidigen kann. Ich bin ein alter Mann, und auch wenn die Macht des Steins mir die Kraft gibt, ein langes Leben zu leben, bin ich dennoch nicht unsterblich. Jeder Mann muss ein Vermächtnis hinterlassen. Wenn der Himmel erneut von Feuer erhellt wird, wird eine völlig neue Generation von Superwesen geboren werden, doch sie werden viel stärker als die schwachen, degenerierten Kinder von heute sein. Sie werden wie die alten Götter sein – rein, stark und gefährlich.«
    Plunkett fasste in die Tasche seines Pullovers und zog einen kleinen Ring hervor. Es sah aus, als sei er aus einem Stück Kohle herausgeschnitten, doch im Licht der Laterne hatte er einen leichten Smaragdschimmer. »Durch meine Kräfte war es mir ein Leichtes, reich zu werden. Das Unternehmen, das diese Mine betrieben hat, war nur eins von vielen, das ich besaß. Ein Kalksteinbruch war einfach eine bequeme Tarnung für die Arbeit, die hier wirklich stattfand, die wahre Suche. Wir haben in diesem Steinbruch nicht nach Kalkstein gegraben, sondern um dies hier zu finden!«
    »Was ist das?«, fragte Daniel, obwohl er die Antwort schon kannte.
    Plunkett berührte den Ring. »Es hat Jahre gedauert und viele Millionen Dollar verschlungen, bis wir aus den Gesteinsschichten und der Erde genügend Bruchstücke des Meteoriten zusammengekratzt hatten, um diesen einen Ring zu fertigen. Eine zweite Waffe zur Verteidigung gegen künftige Ereignisse.« Plunkett streckte die Hand aus und der Ring glitzerte auf seiner Handfläche. »Doch es hat sich gelohnt, denn auf diese Weise könnte ich einen Verbündeten haben, einen Nachfolger.«
    »Darum geht es also?«, fragte Daniel ungläubig.
    »Du bist die perfekte Wahl. Du bist clever und mutig. Und, was das Wichtigste ist, du bist keiner von ihnen! Du bist ein Außenseiter, wie ich einer war. Ich hatte nie eine Familie, und es gibt keinen, der alles weiterführt, wenn ich nicht mehr bin. Das Schicksal hat uns zusammengebracht, und man kann nicht gegen das Schicksal ankämpfen, Daniel. Das Schicksal hat Eileens Enkel zu mir geführt und zusammen werden wir in dieser Welt für Sicherheit sorgen. Mit der Zeit wirst du verstehen, wie weise mein Tun ist und warum ich es tue. Ich biete dir ein größeres Geschenk, als es jemals einem Menschen angeboten wurde. Du kannst endlich fliegen, Daniel. Mit der Zeit wirst du zu allem fähig sein.«
    Daniel starrte auf den Ring in Plunketts Hand. Es war, als hätte ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen, ihm war schwindelig, und er war bereit zu fallen – allein Plunketts Worte hielten ihn noch auf.
    »Was wird er bewirken?«, fragte Daniel, und seine Stimme war noch nicht mal ein Flüstern. »Werde ich sein wie Sie?«
    »Nein, Daniel. Du wirst wie er sein«, sagte Plunkett und zeigte auf Eric. »All seine Kräfte werden auf dich übergehen, wenn du mutig genug bist, sie zu nehmen.«
    Daniel bekam kaum mit, wie sich hinter ihm die Steintür bewegte, und er hörte nur undeutlich den Klang von Mollies Stimme, die aus weiter Entfernung seinen Namen rief. Während der letzten drei Monate hatte Daniel dabei zugesehen, wie seine Freunde das Unmögliche taten. Er war mit ihnen geflogen, hatte mit ihnen gespielt und ab und zu sogar gegen sie gekämpft – all das mit der belastenden Gewissheit, dass er nie wie sie sein würde. Daniel wusste, was Neid war – es war das Hässlichste aller Gefühle, dafür war Plunkett der Beweis –, und bis jetzt war es ihm gelungen, seine verborgenen Regungen zu unterdrücken. Was einfach war, wenn man keine andere Wahl hatte. Doch jetzt war die Gelegenheit gekommen, besonders zu sein, mehr als nur der Neue zu sein, mächtig zu sein …
    Daniel streckte die Hand aus und Plunkett ließ den Ring auf seine Handfläche fallen. Er fühlte sich kalt und schwer an. Aber er steckte ihn sich nicht an den Finger. Daniel starrte ihn nur an, und er war sich deutlich Erics hilfloser, rührender Gestalt im Dunkel bewusst.
    »Gut, Daniel«, sagte Plunkett, während Stränge aus Dunkelheit um den Körper des alten Mannes glitten. Die Schwärze strömte aus einem leuchtenden Ball grüner Flammen unter seinem Pullover und ihre Tentakel schlängelten sich durch die Falten seiner Kleidung und wickelten sich um ihn, bis er wieder ein lebender Schatten war.
    »Jetzt«, sagte er mit der kehligen Flüsterstimme des Shroud, »wird es

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