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Ackerbau und Unzucht

Ackerbau und Unzucht

Titel: Ackerbau und Unzucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nein.« Sie sah ihn mit
großen, unschuldigen Augen an. »Das stimmt ganz und gar nicht. Er ist ein
Freund meines Bruders. Mein Bruder schuldet ihm ein paar hundert Dollar und
kann sie ihm nicht zurückzahlen, und so hatte Danny eine Idee.« Sie lächelte
mich süß an. »Wenn ich mit ihm komme und ein paar Wochen bei ihm wohne, will er
die Schulden meines Bruders vergessen.«
    Der Fernfahrer holte tief Luft,
legte mir seine rechte Hand auf die Schulter, und fünf Stahlkrallen gruben sich
mir tief ins Fleisch.
    »So ist das also, Kumpel«,
sagte er langsam. »Du kaufst ein unschuldiges, junges Mädchen für ein paar
lumpige hundert Piepen. Da muß ich dir leider die Fresse polieren.«
    Die Stahlkrallen gaben mich jäh
frei und ballten sich zur Faust von der Größe eines Kinderkopfes.
    »Den Revolver, Danny!« rief
Clemmie begeistert. »Nehmen Sie den Revolver und erschießen Sie ihn, sonst
bringt er Sie um!«
    Die Faust hing für einen
Augenblick in der Luft und begann dann leicht zu zittern.
    Clemmie ließ die Augen nicht
von uns und bebte am ganzen Leibe vor Aufregung.
    »Legen Sie ihn um, Danny!« rief
sie immer wieder. »Schießen Sie ihm in den Bauch, er verdient es.«
    Er ließ die Faust sinken und
drehte sich verwirrt nach Clemmie um.
    »Was ist denn los mit dem
Mädchen?« fragte er mich irritiert. »Hat sie nicht alle Tassen im Schrank?«
    Ich öffnete die Jacke so, daß
er den Griff des .38ers sehen konnte; dazu rollte ich mit den Augen.
    »Nichts ist mit dem Mädchen,
Kumpel«, sagte ich drohend. »Ich schlage vor, du verkrümelst dich, und zwar ein
bißchen plötzlich, damit du all deine Tassen behältst!«
    Schweiß perlte auf seiner
Stirn, er versuchte, sich nach rückwärts aus dem Staube zu machen.
    »Man kann sich doch mal irren«,
stotterte er verwirrt, »’ tschuldigung , nichts für
ungut.« Und eilig drückte er sich zur Tür hinaus.
    Plötzlich begann Clemmie zu
kichern. »Ich habe nicht geglaubt, daß Sie ihn erschießen, Danny, nur gehofft
habe ich es.«
    »Ich sollte Sie über den Tisch
legen und tüchtig versohlen«, erwiderte ich böse.
    Ein interessiertes Glitzern
trat in ihre Augen. »Sie sind ein schrecklicher Mensch«, sagte sie begeistert.
»Aber ich wette, es würde mir Spaß machen.«
    Was war darauf zu sagen? Also
ließ ich es dabei bewenden. Das Essen wurde gebracht, und Clemmie schlug die
Zähne mit wahrhaft tierischer Wildheit in das Fleisch.
    »Hören Sie, Clemmie, ich muß
mal telefonieren. Benehmen Sie sich anständig und machen Sie keine Dummheiten,
bis ich zurück bin.«
    »Ihr Toast wird kalt«, sagte
sie mit vollem Mund. »Oder nein, doch nicht — ich werde ihn essen.«
    »Wohl bekomm’s .«
    Ich zog die Tür zur
Telefonzelle fest hinter mir zu und wählte die Nummer der Staatspolizei. Dann
meldete ich den Mord, beschrieb die Lage der Farm und den Schweinekoben mit Sweet
William. Ich verschwieg auch nicht den Namen des Besitzers der Farm und die
Vermutung, daß es sich bei der Leiche um seinen Sohn Philip handelte.
    Der Bursche am anderen Ende war
ganz Ohr und wollte alles genau wissen. »Und wer sind Sie, Sir?« fragte er.
    »Houston«, sagte ich. »Ich bin
Mr. Galbraith Hazeltons Anwalt.«
    Das Leben ist hart in unserer
schönen Welt, und die meiste Zeit ist man damit beschäftigt, jemand die Zähne
einzuschlagen, ehe er es bei einem selber tut. Doch hin und wieder bietet sich
die Chance, etwas wirklich Edles zu tun. Ich verließ die Telefonzelle im
stolzen Gefühl, eine gute Tat vollbracht zu haben. Wenn der alte Houston in
Schwierigkeiten geriet, wollte ich ihm gern einen guten Anwalt empfehlen.
    Als ich wieder an unseren Tisch
trat, stopfte Clemmie gerade den letzten Bissen meiner Portion in sich hinein.
Da traf mich wieder der Duft von gebratenem Speck aus der Küche, und ich hätte
sowieso nichts mehr heruntergebracht. Meinen Kaffee hatte Clemmie mir wenigstens aufgehoben.
     
     
     

4
     
    Gegen halb sechs erreichten wir
New York. Ich parkte vor meinem Haus in Central Park West und trug Clemmies
Koffer hinein.
    Clemmie blieb am Fenster meiner
Wohnung stehen und sah voller Begeisterung in den Hinterhof hinaus — manche
Leute nennen ihn auch Central Park.
    »Was für ein herrlicher Blick,
Danny!« rief sie begeistert. »Ich glaube, hier gefällt es mir.«
    »Na fein, dann will ich uns mal
was zu trinken machen.«
    Ich hatte die Küche noch nicht
erreicht, als das Telefon läutete. Eine kühle Stimme meldete sich: »Also ist
mein kleiner Wanderbursche doch

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