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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Erleichterung fest, dass SB im Augenblick einmal nicht wie ein pelziger Blutegel an dem Liinyar hing.
    »Klar. Überspring aber lieber den Teil über die Einmischung in das Sexualleben von Katzen. Ich habe es versucht, und SB
    fand das gar nicht lustig, was wiederum mir wenig Freude bereitet hat. Wenn er richtig schlecht gelaunt ist, könnte unser Kater hier nämlich selbst diesen Khleevi-Käfern den Marsch blasen.«

    Aari sah ihn verwirrt an und zog sich wieder in eine der jetzt von Gerümpel befreiten Kojen der neu verteilten Mannschaftsquartiere zurück, um dort seine Studien darüber fortzusetzen, wie man vor ein paar Hundert Jahren Katzen zu halten pflegte.
    Becker erkannte seine Condor inzwischen fast nicht mehr wieder. Denn nach Aari hatte der KEN-Roboter das Schiff so gründlich aufgeräumt, dass jetzt sämtliches Inventar ordentlich verstaut und katalogisiert war und es mittlerweile wahrhaftig Platz gab, um sich überall frei bewegen zu können. Becker war sich allerdings gar nicht so sicher, ob ihm das überhaupt gefiel.
    Früher war es irgendwie heimeliger gewesen.
    Nach einer Weile stellte er zudem fest, dass ihm die Anwesenheit von zwei zusätzlichen – na ja, eineinhalb zusätzlichen – Leuten an Bord auf Dauer doch irgendwie zu viel war. Also wies er den KEN-Roboter an, sich nach Erledigung seiner täglichen Haushaltspflichten jeweils so lange abzuschalten, bis man ihn erneut brauchte. Aari wiederum war die meiste Zeit ohnehin mit Studieren oder Brüten (oder beidem) beschäftigt, sodass er kein sonderliches Problem darstellte. Am meisten störte Becker jedoch, dass SB
    neuerdings den größten Teil seiner Zeit mit Aari verbrachte –
    Becker ging der lästige Kater tatsächlich doch sehr ab.
    Er begann bereits, sich als ziemlichen Trottel anzusehen, weil er geglaubt hatte, SBs Versuch, ihn vor Kisla und ihren Männern zu retten, bedeutete, dass der Kater Zuneigung für ihn empfand. Dabei hatte der treulose Kerl seine Schmusekätzchen-Seite etwa Khetala gegenüber schon bei ihrer allerersten Begegnung oder auch jetzt diesem Burschen Aari gegenüber weitaus mehr offenbart, als er es Becker gegenüber jemals getan hatte. Just als Becker diese Überlegungen anstellte, fühlte er plötzlich einen vertrauten Schmerz in seinem Schenkel und schaute nach unten, wo er SB

    erblickte, der freudig mit dem Schwanz hin und her wedelte und Becker von unten herauf erwartungsvoll anstarrte.
    Kaum hatte Becker ihm die gewünschte Aufmerksamkeit zuteil werden lassen, sprang ihm der Kater auf die Schultern, räkelte sich um seinen Nacken und schnurrte mit einer Lautstärke und in einer Tonart, die dem rostigsten Klapperkasten-Triebwerk eines schrottreifen Alteisen-Transportraumschiffs alle Ehre gemacht hätte. »Nanu, SB, seit wann bist du denn auch bei mir so verschmust? Hast du etwa doch was für mich übrig?«
    SB beugte sich vor, rieb sein Gesicht kosend über das von Becker und markierte ihn damit als sein Eigentum – allerdings auf eine der weniger Anstoß erregenden Weisen aus seinem Repertoire. Becker wurde plötzlich bewusst, dass es eigentlich wenig verwunderlich war, wenn SB sich ihm so selten von dieser Seite zeigte, da er sich um derartige Gunstbezeugungen des Katers ja im Grunde bisher noch nie wirklich bemüht hatte.
    Ihre Beziehung war bislang von einem eher rauen und spröden Umgang miteinander geprägt gewesen. Wie es je nach Sichtweise zwischen harten Kerlen oder stolzen Katern eben üblich war, die einander zwar mochten, dies jedoch selten auch offen zu bekunden wagten. Selbstverständlich mochte Satansbraten ihn, sogar sehr. Andernfalls hätte sich der Kater doch sofort ein neues Quartier gesucht, als die Condor nach seiner Rettung aus dem Havarieraumer das erste Mal wieder auf einem besiedelten Planeten niedergegangen war.
    Becker stellte ferner überrascht fest, dass er in vielem sogar zu denken pflegte wie eine Katze, und er musterte SB
    misstrauisch. Der Kater, dessen Fell von einer dünnen weißen Knochenstaubschicht aus den Linyaari-Gebeinkammern bedeckt war, blinzelte ihm dreimal fröhlich zu und verstärkte sein Schnurren noch.

    Nach dieser Begebenheit verbrachte der Kater im restlichen Verlauf der Reise ein wenig mehr Zeit auf der Brücke, und nach einer Weile tat Aari das auch, stellte Becker Fragen über die Dinge, die er gerade studierte, und probierte neu erlernte Wörter an ihm aus, um seine Aussprache zu verbessern.
    Becker versuchte im Gegenzug, mehr Linyaari-Wörter und
    -Sätze

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