Acornas Heimkehr
Admiral seine Roten Krieger hier tatsächlich bis auf den letzten Mann abgezogen. Diesen letzten Mann fanden sie schließlich auch noch: Johnny hatte entdeckt, wo die Sicherheitszentrale der Station lag, und den Wächter, der dort Dienst tat, konnten sie mühelos überwältigen. Es gab nur diesen einen. Er hatte sich gerade eine Vidaufzeichnung des Überfalls auf die Haven angesehen.
Wie gelähmt standen Johnny und Markel minutenlang über dem Körper ihres bewusstlosen Gefangenen und starrten gebannt auf den Vidschirm, der zeigte, wie zuerst Nadhari Kando überwältigt und dann ihre Schiffskameraden mit Gas betäubt und an Bord von Ikwaskwans Flaggschiff geschleppt oder getragen wurden, auf dessen Hülle die – wahrscheinlich gefälschten
– Insignien eines Raumschiffes der
Föderationsstreitkräfte angebracht worden waren. Das also hatten die Stiefelschritte zu bedeuten gehabt, die Markel in seinem Versteck vernommen hatte. Von ohnmächtiger Wut erfüllt legten Markel und Johnny sämtliche Überwachungssysteme der Sicherheitszentrale lahm und durchsuchten dann den Rest des Söldnerlagers. Sie sammelten alle Waffen und Lebensmittelvorräte zusammen, die sie finden konnten, und darüber hinaus – eine nachträgliche Eingebung von Johnny – auch sämtliche Uniformen, die sie aufzustöbern vermochten. Aus den Nebenräumen des Landehangars nahmen sie schließlich noch alle Raumanzüge mit. Johnny überspielte eine Kopie der im Hauptcomputer der Sicherheitszentrale gespeicherten Kursdaten von Ikwaskwans Flaggschiff auf einen mobilen Datenträger. Der Wächter dort war immer noch bewusstlos, also fesselten sie ihn und nahmen ihn mit.
Sie mussten dreimal zwischen der Haven und dem Stationsinnern hin und her pendeln, um ihre Beute auf das Sternenfahrerschiff zu schaffen. Nach ungefähr 45 Minuten verschwand Markel schließlich mit der letzten Ladung im Arm endgültig in der Haven. Johnny, der hierfür einen der erbeuteten Raumanzüge angelegt hatte, öffnete von der Hangar-Überwachungskabine aus das Ausflugstor der Landehalle und kehrte dann über die Luftschleuse wieder in die Haven zurück, um den Start einzuleiten. Als das Sternenfahrerschiff sich weit genug von der Söldnerstation entfernt hatte, legte Johnny einen neuen Kurs an, um dem Flaggschiff der Roten Krieger zu folgen.
Siebzehn
Außer vor seinem Vater hatte Becker in seinem ganzen Leben noch nie Ehrfurcht vor jemandem empfunden – bis er Aari begegnet war. Seine Hochachtung vor dem verstümmelten Liinyar nahm während ihrer Reise von der alten zu der neuen Heimat der Linyaari von Tag zu Tag zu. Aari wusste genau, wie man dort hingelangte. All den Foltern zum Trotz, die er hatte erdulden müssen und die jeden anderen in den Wahnsinn getrieben hätten, hatte er das Wissen um die Fluchtroute der Linyaari, das ihm seit seiner frühesten Jugend eingehämmert worden war, nicht nur fehlerfrei im Gedächtnis behalten, sondern es auch mit eisernem Willen vor den Khleevi geheim gehalten.
Um die Gebeine der Linyaari in Beckers Schiff verladen zu können, hatte Aari als Erstes die Condor, die dank Kisla Manjari ja derzeit fast leer war, gründlich aufgeräumt. Becker besaß noch immer das Geld, das Kisla ihm daheim auf Kezdet gezahlt hatte, jenes Geld, mit dem sie nahezu den gesamten Warenbestand aufgekauft hatte, der sich in den Laderäumen der Condor befunden hatte. Wenn er jetzt so darüber nachdachte, war Becker allerdings fast bereit, zu wetten, dass mit Kislas Credits auch irgendetwas faul war. Dieser giftigen kleinen Irren traute er inzwischen alles zu.
Als er die Frachträume und anderen Staumöglichkeiten ausreichend gesäubert und vorbereitet hatte, ging Aari dazu über, die bereits vor der Condor bereitliegenden Gebeine einzuladen und danach auch den Rest aus der Höhle zu holen, in der er sie zeitweilig in Sicherheit gebracht hatte. Im Schiff bahrte er sie überall dort, wo er ein geeignetes Plätzchen finden konnte, ehrfurchtsvoll nebeneinander auf – jedes der Linyaari-Skelette, angefangen vom jüngsten, dem seines Bruders, bis hin zu den allerältesten Bruchstücken. Becker half ihm dabei, bis Aari den Roboter entdeckte. Beide Männer begriffen sofort, wie nützlich der Androide bei der gegenwärtigen Aufgabe sein konnte. Also konzentrierte Becker sich im Folgenden darauf, die wegen seiner zweiten Landung auf Vhiliinyar unterbrochene Instandsetzung des Roboters zu Ende zu bringen. Die Elektronik musste er weiterhin auf herkömmliche Weise
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