Acornas Heimkehr
zu können«, stellte sie fest. »Ich bin daher genötigt, davon auszugehen, dass ihnen etwas zugestoßen ist. Wenn sie nicht den Khleevi in die Hände gefallen sind, dann sind sie wahrscheinlich Opfer irgendeines anderen bösartigen Fremdvolks geworden, eines Feindes, der etwas über uns erfahren will. Man könnte einige unserer Leute gefangen genommen und verhört haben, alles aus ihnen herausgeholt haben, was ihren Peinigern helfen könnte, um an unseren Verteidigungssystemen vorbeizukommen.«
»Sicher«, räumte Großmama ein. »Das könnte sein. Aber es kann genauso gut sein, dass Aari tatsächlich irgendwie den Weg nach Hause gefunden hat. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, wie.«
»In einem fremden Fahrzeug, mit einem sehr übellaunigen Fremden, der ein grauenhaft schlechtes Linyaari spricht, wie Saari uns wissen ließ, die Komdiensthabende am Raumhafen.
Hier ist eine Aufzeichnung des Komgesprächs.«
Sie spielte ihnen das Vid vor.
»Das ist ein Mensch!«, meinte Acorna, als sie Beckers radebrechende Stimme vernahm.
Liriili starrte sie finster an. »Das hatte ich mir schon gedacht.
Einer von deinen Leuten. Wer ist es?«
»Woher soll ich das wissen?«, fragte Acorna. »Nach einem meiner Freunde klingt er ebenfalls nicht.«
»Nicht?« Liriili war überrascht. Acorna fühlte beinahe gegen ihren Willen eine gewisse Belustigung in sich aufsteigen. Die Viizaar hörte sich an wie eine Figur aus einem alten Witz, den sie einmal gehört hatte: »Hallo, ich bin Mirajik. Ich komme vom Mars.«
»Hallo, ich bin Sarah von der Erde.«
»Von der Erde? Ach, sag mal, ich habe einen Freund, der auch von da kommt. Kennst du John Smith?« Die Viizaar schien nicht einsehen zu können, dass Acorna, nur weil sie ein paar Menschen kannte, nicht automatisch auch diesen kennen musste, den es irgendwie vor die Haustür von Narhii-Vhiliinyar verschlagen hatte.
»Nein«, wiederholte Acorna, wobei sie versuchte, in ihrer Antwort weder ihre Belustigung noch ihre freudige Erregung mitschwingen zu lassen. Es wäre schön, sich wieder mit jemandem in der Sprache unterhalten zu können, mit der sie aufgewachsen war. »Aber wenn Sie einen Dolmetscher brauchen, Viizaar, würde es mich freuen, Ihnen auf jede nur mögliche Weise behilflich zu sein.«
»Du wärst zweifellos von großem Nutzen, Khornya«, sagte Großmama. »Ich bin überzeugt, dass die Viizaar dich auch aus genau dem Grund zu dieser Beratung hinzugezogen hat. Ich bin als die Älteste des Rates hier; und Maati, weil sie, sollte es wahrhaftig Aari sein, der da in unsere Mitte zurückkehrt, natürlich nicht fehlen darf, um ihren Bruder daheim willkommen zu heißen…. Und Thariinye?« Das Letzte war eine an Liriili gerichtete Frage.
»Thariinye beherrscht die Sprache von Khornyas Adoptivvolk ebenfalls und kann somit als zweiter Dolmetscher aushelfen.«
Acorna gab ein protestierendes Geräusch von sich. Was Liriili wirklich meinte, war, dass Thariinye kontrollieren sollte, ob sie wahrheitsgemäß übersetzte oder nicht.
»Ich halte diese Gruppe bewusst klein«, fuhr die Viizaar fort.
»Als Begleitschutz werden wir noch ein paar kräftige junge Männer mitnehmen. Ansonsten besteht keinerlei Veranlassung, dass gleich der ganze Planet hiervon erfahren sollte, ehe wir nicht die genauen Absichten dieses Eindringlings herausgefunden haben. Sicherheitshalber habe ich allerdings meine Vize-Viizaar beauftragt, sich bereitzuhalten und die Stadt notfalls zu evakuieren, falls wir hier wahrhaftig den Vorboten einer neuen Invasion vor uns haben. Ich kann nur hoffen, dass wir unsere Flucht dann noch rechtzeitig einleiten können.«
»Was ist mit den Schiffen, die Khornya und ich neulich gesehen haben, Liriili?«, fragte Thariinye. »Ich bin ein guter Pilot. Ich könnte bestimmt jedes von ihnen fliegen. Und eine Mannschaft dafür könnte ich aus den Senioren der Raumflotte zusammenstellen, die sich aus dem aktiven Dienst in den Ruhestand zurückgezogen haben.«
»Ich hoffe zwar sehr, dass es nicht nötig werden wird, dich zu einem entsprechenden Versuch aufzufordern, aber es ist ein lobenswerter Gedanke«, meinte Liriili.
»Ehe wir alle in verschiedene Richtungen davonrennen, denke ich, wir sollten besser zuerst einmal nachschauen, was da eigentlich auf uns zukommt«, ergänzte Großmama besonnen. »Es besteht keine Veranlassung, die Ahnen jetzt schon zu beunruhigen. Außerdem bewegen sich die Ahnen selbst bei einem Notfall in einem gemächlichen Tempo.«
»Stimmt«,
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