Acornas Welt
Besatzungsmitglieds. »Da frage ich mich doch wirklich, ob mein alter Herr nicht zum Teil Linyaari war. Bist du sicher, dass du den Weg zum Planeten nicht einfach durch Deduktion gefunden hast?«
Aari schien verdutzt. »Nein, Joh. Wir benutzen für so etwas keine Fußspuren, Erdsorten und Tabakasche. Es ist eine Sache des Geistes.«
»Muss wohl so sein«, sagte Becker. »Acorna hat die Wurmlöcher und den Schwarzen Raum mit einer Präzision aufgezeichnet, wie man sie auf den üblichen Karten nicht findet, wenn man die Instabilität dessen bedenkt, was da verzeichnet werden soll, und die Gefahren, die damit verbunden sind, nahe genug heranzukommen, um es kartographisch aufnehmen zu können. Sie hat sogar das gesamte Wurmlochsystem festgehalten, durch das wir zurückgesaust sind, um Ganoosh und Ikwaskwan ins Jenseits zu pusten.«
Acorna blickte von ihrer Arbeit auf und zuckte die Achseln.
»Immerhin waren wir dort. Die Koordinaten der Löcher und Falten sind grob in deinen Notizen angegeben, und ich habe sie im Kopf nur präzisiert.« Sie hielt inne und dachte über etwas anderes nach, das Jonas gesagt hatte. »Und was deinen Vater angeht – wahrscheinlich hatte er kein Linyaari-Blut. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, dass unsere Spezies sich mischen.
Und auf den Bildern deines Vaters, die du mir gezeigt hast, sieht er ganz bestimmt nicht wie ein Liinyar aus, obwohl ich zugeben muss, dass seine Intuition, was Beziehungen im Raum angeht, mir genau wie deine ganz ähnlich vorkommt wie die Fähigkeiten, über die unser Volk verfügt. Ich verstehe natürlich, dass du ohne Besatzung darauf angewiesen warst, alle Phasen deiner Arbeit allein durchzuführen, und dass auch dein Vater es so gemacht hat, als du noch ein Kind warst. Ihr hattet beide keine Zeit, diese Beobachtungen zusammenzutragen und aufzuzeichnen. Aber um ehrlich zu sein, nur hellseherische Fähigkeiten können erklären, dass du in diesem Durcheinander hier je etwas wiederfinden konntest.«
Sie zeigte mit beiden Händen auf die Berge von Papier, Computerchips und Bändern, die auf dem Pult verstreut lagen.
»Ich weiß für gewöhnlich zumindest, in welchem Stapel oder in welcher Computerdatei ich suchen muss«, widersprach Becker. »Zumindest war das früher mal so«, murmelte er.
Dann fügte er freundlicher hinzu: »Aber ich bin sicher, es wird hilfreich sein, alles schön ordentlich zu haben.«
Satansbraten sprang auf einen der Papierstapel, was eine Papierlawine über den Tisch rutschen ließ.
»SB, du dummes Vieh, das hast du doch schon mal versucht«, sagte Acorna und versuchte verzweifelt, die umherfliegenden Papiere zu schnappen.
Der Kater jagte ein paar Blättern nach, bis diese zu Boden geflattert waren, sprang auf eines davon und zerfetzte es mit den Hinterbeinen, dann verlor er ganz plötzlich das Interesse und begann stattdessen, sich den gestreiften Bauch zu putzen.
Acorna bückte sich und schob die Papiere, die jetzt ein wenig zerfledderter aussahen, wieder zu einem ordentlichen Stapel zusammen.
»Es freut mich, dass du einverstanden bist, Kapitän. Es ist wirklich eine lohnende Arbeit, und so habe ich etwas zu tun.«
»Ja, du musst dich furchtbar gelangweilt haben, nachdem du diesen Schrotthaufen von einem Replikator, den ich im Frachtraum Zwei hatte, neu programmiert hast, damit er nun all meine Lieblingsgerichte herstellt und ich kein Katzenfutter mehr essen muss, wenn ich zu viel zu tun habe, und nachdem du zusammen mit Aari Deck Drei in einen hydroponischen Garten verwandelt hast, um selbst etwas zum Naschen zu haben. Und immerhin hast du in der Zwischenzeit auch noch meine restliche Fracht inventarisiert und katalogisiert.«
»So viel war das gar nicht, Kapitän. So was ist schließlich nichts Neues für mich. Als ich noch mit meinen Onkeln an Bord des Schürfschiffs gelebt habe, habe ich auch immer Gerichte repliziert und geholfen, mein eigenes Essen anzupflanzen. Ich habe auch unsere Proben katalogisiert und beim Festlegen des Kurses geholfen. Ich helfe gern.«
»Wahrhaftig! Du und KEN«
– er meinte den
Allzweckandroiden, den sie mehr oder weniger zufällig auf der letzten Fahrt der Condor aufgelesen hatten – »ihr macht hier wirklich…«
»Klar Schiff, Joh?«, bot Aari an. »Ich habe die nautischen Schriften von Robert Louis Stevenson gelesen, und dort wird dieser Begriff verwendet, wenn es darum geht, ein Schiff in einen makellosen Zustand zu versetzen.«
»Ja, das passt«, stimmte Becker zu. »Seit ihr
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