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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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hatte, hatte ihm dabei Gesellschaft geleistet. Becker mochte es nicht, wenn man seine Sachen anfasste oder sie gar woanders hinräumte. Doch Acorna hatte festgestellt, dass SB sich oft aus den Ausdrucken der Notizen Nester baute, sie zerfetzte, wenn ihm gerade danach war, und in ein paar bedauerlichen Fällen hatte er ihnen seine ganz privaten – und mit einem ausgesprochen durchdringenden Geruch versehenen – Randbemerkungen hinzugefügt, wenn ihm der Zustand seiner Bordtoilette nicht zusagte. Obwohl Acorna den Gestank und die Flecken leicht wieder entfernen konnte, war selbst sie nicht im Stande, die zerfetzten Papiere wieder lesbar zu machen. Es war unbedingt notwendig, dass irgendwer die Notizen in die Karte übertrug, bevor SB sie sich alle angeeignet hatte. Nach ein paar »sachlichen Gesprächen«
    hatte Jonas aufgehört zu murren und Acorna weitermachen lassen.
    Zunächst war SB auf der Brücke geblieben, um Acorna bei ihrer Arbeit zu helfen, später jedoch hatte er sich auf der Suche nach etwas Essbarem oder einem Schlafkumpan davongemacht. Vermutlich war seine Wahl bezüglich des Letzteren auf Aari gefallen, der neben Becker das einzige weitere Besatzungsmitglied war.
    Wie Acorna war auch Aari Linyaari, gehörte also einem humanoiden Volk an, das pferde- und einhornähnliche Züge hatte – darunter eine wehende lockige Mähne, dünne, seidige Haarfransen von den Fußknöcheln bis zum Knie, Füße mit jeweils zwei harten Zehen und dreifingrigen Händen mit einem Knöchel an jedem Finger statt zweien. Das verblüffendste Merkmal der Linyaari allerdings – zumindest für Menschen –
    war das schimmernde, spiralförmig gedrehte Horn in der Mitte der Stirn. In Aaris Fall jedoch war das Horn bei Folterungen, die er als Gefangener gefräßiger insektenartiger Fremdwesen –
    die Khleevi – erlitten hatte, mit Gewalt entfernt worden. Aaris andere Wunden waren auf Narhii-Vhiliinyar, der Welt, auf die die Linyaari geflohen waren, als die Khleevi ihren ursprünglichen Heimatplaneten Vhiliinyar besetzten, geheilt worden, sein Horn jedoch hatte sich nicht regeneriert.
    Für einen Liinyar war dies eine schreckliche Wunde. Das Horn eines Liinyar hatte verblüffende, beinahe magische Kräfte. Die Hörner hatten die Macht, alles zu reinigen – auch Luft, Wasser und Lebensmittel –, sie konnten Kranke heilen und dienten auch bis zu einem gewissen Grad als eine Art Antenne für die geistige Kommunikation zwischen den Angehörigen dieses Volkes.
    Acorna hatte viel über die Kraft ihres Horns und über ihr Volk gelernt, als sie mit einer Linyaari-Delegation nach Narhii-Vhiliinyar gekommen war. Leider waren ihre Tante und deren beide Schiffskameradinnen wegen eines Notfalls sofort wieder auf eine neue Reise geschickt worden, und Acorna war unter Fremden zurückgeblieben und hatte versucht, sich an die Kultur ihres Volkes zu gewöhnen – eines Volkes, mit dem sie keinen Kontakt mehr gehabt hatte, seit sie ein Kleinkind gewesen war.
    Ihre einzigen wahren Freunde auf Narhii-Vhiliinyar waren die Älteste der Linyaari, Großmama Naadiina, gewesen, und Maati, ein kleines Mädchen, die verwaiste jüngere Schwester von Aari, die der Viizaar als Botin diente.
    Als Becker unerlaubterweise auf Narhii-Vhiliinyar gelandet war, um Aari und alle Gebeine des alten Linyaari-Friedhofs auf den neuen Heimatplaneten des Volkes zu bringen, hatten Acorna, Großmama Naadiina und Maati dem
    Begrüßungskomitee angehört. Aari war zu diesem Zeitpunkt von der Folter durch die Khleevi immer noch schrecklich entstellt gewesen, und die Viizaar Liriili und einige andere nicht sonderlich sensible und mitfühlende Linyaari hatten ihm die Rückkehr nicht leicht gemacht.

    Vielleicht war es ihre eigene Einsamkeit gewesen, die Acorna zu Aari hingezogen und in der sie einen Spiegel gefunden hatte. Als ein Notruf Becker von Narhii-Vhiliinyar weggerufen hatte, waren Acorna und Aari mit ihm gekommen. Sie hatten bei einer Krise helfen können, die sowohl einige von Acornas menschlichen Freunden als auch die Linyaari bedrohte. In der Folge war ein Ableger einer föderationsweiten kriminellen Organisation vernichtet und viele Linyaari-Raumfahrer, darunter auch Acornas geliebte Tante, zusammen mit den anderen Gefangenen der Verbrecher gerettet worden. Acorna, Becker, Aari und Acornas Onkel Hafiz, der ebenfalls an der Rettung beteiligt gewesen war, standen nun hoch in der Gunst der Linyaari.
    Acorna hätte bequem auf Narhii-Vhiliinyar bleiben können, nachdem ihre

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