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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Die Botschaft ist schon ein paar Tage alt –
    wenn sie tatsächlich keinen Unfall hatten, sondern angegriffen wurden, sind die Angreifer anscheinend längst verschwunden.«
    »Also werden wir nachsehen, was passiert ist, und dann der Föderation genau Bericht erstatten?«, fragte Acorna.
    »Ja, das auch«, antwortete Becker. »Aber das Wichtigste ist, herauszufinden, ob es in diesem Sektor etwas gibt, dem wir selbst lieber aus dem Weg gehen sollten.«

    Kunstvoll gewundene Ranken und Stängel, die sich verbanden, wieder trennten, umeinander schlangen, miteinander verknoteten und abermals verzweigten, bevor sie edelsteinfarbene Regenbögen üppig gefärbter Blüten hervorbrachten, erinnerten Acorna an Bilder, die sie auf den verzierten Seitenrändern keltischer heiliger Bücher von der alten Erde gesehen hatte. Nur dass diese Vegetation nicht nur eine Bordüre war, sondern ein üppiger tropischer Dschungel, in dem alles so dicht miteinander verwoben war, dass man nicht hätte sagen können, wo eine Pflanze aufhörte und die nächste begann.
    Zunächst wirkte dieser Knoten pflanzlichen Lebens undurchdringlich. Acorna, Kapitän Becker, SB und Aari standen auf der abgesenkten Plattform der Hebebühne und waren von dem Anblick vollkommen überwältigt. Becker fingerte an der frisch geschliffenen Klinge seiner Machete herum, während Aari den tragbaren Scanner in der Hand hielt und darauf wartete, dass das Gerät ihm die Position des großen Trümmerstücks anzeigte, das sie auf dem Schirm der Condor entdeckt hatten.
    Acorna war damit beschäftigt, eine Liste der Minerale und Elemente aufzustellen, aus denen dieser Planetoid bestand. Sie hatte die anderen bereits informiert, dass keine Atemgeräte notwendig waren – es gab in der Atmosphäre nichts, was für auf Kohlenstoff basierende Lebensformen schädlich war.
    Tatsächlich war die Luft sauerstoffreicher als auf Kezdet oder Narhii-Vhiliinyar, und im Boden befand sich ebenso viel Stickstoff. Das war natürlich nur ihre Ansicht als Wissenschaftlerin. Als sie tatsächlich mit der Luft des kleinen Planeten konfrontiert wurde, stellte sie fest, dass sie so intensiv vom Duft der Blüten durchdrungen war, dass sie sich schwer anfühlte, beladen mit einer berauschenden Mischung von Nuancen, wie Acorna sie noch nie zuvor gerochen hatte. Sie entdeckte Elemente, die auch in dem Räucherwerk vorgekommen waren, mit dem Onkel Hafiz seinen Palast parfümiert hatte, wie Zimt, Nelken, Vanille – es roch wie bei jener Art menschlichen Kochens, die man Backen nannte –
    und außerdem Minze, Rosen, Veilchen, Lavendel, Gardenien und Maiglöckchen. Aber alle diese Aromen waren viel intensiver und mit anderen, neuen Düften vermischt – Dingen, die sie noch nie gerochen hatte. Das Endergebnis war so intensiv, dass es beinahe Substanz und Farbe hatte.
    Kapitän Becker behauptete, es rieche wie in einem teuren Freudenhaus; das schien ihm zu gefallen. Aari hatte neugierig geschnuppert. »Ich verfüge nicht über die Erfahrung, um diesen Vergleich bestätigen zu können, Joh, aber ich beuge mich deiner Fachkenntnis.« Für diesen Landausflug hatte Aari seine Holmes’schen Baseballmützen und die Pfeife gegen einen bunten Schal eingetauscht, den er sich um den Kopf gewunden hatte, und er trug ein schwarz gefärbtes Plaskin-Pflaster über einem Auge. Acorna schloss daraus Watson-mäßig, dass er Die Schatzinsel gelesen hatte und nun lieber als Pirat auftreten wollte. Dennoch unterzog er den Boden einer sehr Holmes-ähnlichen Inspektion – jedenfalls den Teil, den sie von der Plattform aus sehen konnten.
    Der Boden war es auch, der SB am meisten interessierte. Die Schiffskatze sprang von der Plattform und hüpfte durch das Rankendickicht – das sich teilte und Satansbraten durchließ, beinahe so, als wäre der Ruf des Katers ihm vorausgeeilt. Die Wurzeln und bodendeckenden Zweige schienen zu schrumpfen, als SB begann, in der Erde zu graben, dann seinem Werk das Hinterteil zuwandte und seinen eigenen ökologischen Beitrag zum Planeten leistete.
    Acorna setzte dazu an, der Katze zu folgen, doch Becker legte ihr die Hand auf den Arm und sagte: »Warten wir ab, ob er heil wieder rauskommt.«
    Der Kater scharrte mit den Pfoten, um sein Werk zu vergraben, aber die Ranken und anderen Bodendecker krochen schon wieder über den Haufen hinweg. Satansbraten drehte sich um, entdeckte, was da geschah, schüttelte sich auf eine Weise, die gut die Katzenversion eines Achselzuckens hätte sein können, und

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