AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
grelles Weiß. Schließlich verließen sie dann nach einer weiteren Schleuse den geraden Gang und bogen in einen weiteren nach rechts ein, und von da aus ging es weiter durch eine Tür in ein wahres Labyrinth von Gängen. Sara konnte erkennen, dass Cya, Lex’, A’eron und Mercurion ihr MiniCom auf Wegspeicherung stellten, wusste selbst allerdings nicht, wie dies funktionierte, und so hoffte sie, dass sie nicht in die Situation kam, sich selbstständig hier zurechtfinden zu müssen.
Schließlich öffnete sich vor der Truppe eine weitere Schleuse, und dahinter lag ein Gang, bei dem es sich offensichtlich um ein Gefängnis handelte, denn links und rechts waren kleine, an Zellen erinnernde Räume zu sehen.
„Hier sind wir!“ fauchte Katango sie an. „Und nun los, begebt Euch hier herein!“
Hinter Cya, die voranging, passierten sie alle den schmalen Eingang der Zelle, und nach dem zuletzt eintretenden Mercurion flackerte hier ein Energiefeld auf. Der Paramec-Soldat deponierte Waffen, Schild- und Helmgeneratoren in einer Aussparung in der Wand, wandte sich dann wieder seinen Gefangenen jenseits des Energiefeldes zu.
„Ihr werdet hier warten, während ich der Königin Bericht erstatte! Bis dahin werdet Ihr Euch ruhig verhalten, ansonsten müsst Ihr die Konsequenzen tragen!“ Mit diesen Worten verließ Katango die Armee des Lichts.
*
Fünf schwer gepanzerte und bewaffnete Soldaten, lebenden Kampfmaschinen ähnlich, bewachten die steril-weiße Zelle, deren Wände von innen heraus zu leuchten schienen. Immerhin war ihr Gefängnis recht groß – Sara schätze die Größe auf gute sechs Meter Länge pro Wand. Es gab weder Gitter noch energetische Stäbe, dafür ein leicht bläulich schimmerndes Lichtgitter, dessen Funktion A’eron ihr demonstriert hatte, indem er einen metallischen, offenbar von den Paramis als ungefährlich eingeschätzten Gegenstand aus seiner Tasche gegen das Energiefeld geworfen hatte: Das zweifelsohne stabile Ding verglühte innerhalb eines Sekundenbruchteils in einer Lichtwolke.
Nachdem Katango gegangen war, ergriff Cya sofort das Wort. „Gegenwehr wäre sinnlos gewesen!“ sagte sie, wobei es ihr gelang, der Begründung ihrer vorangegangenen Entscheidung nicht den Charakter einer entschuldigenden Rechtfertigung zu geben. „Sie waren in der Überzahl!“
„Abgesehen davon, dass ich der Meinung bin, dass die Strategie ‚Schießen, dann fragen’ gänzlich ineffizient ist!“ gab Elexi’ael ihr Recht.
A’eron nickte knapp, ansonsten reagierte niemand auf die Einwände, und so fuhr Cya fort: „Die Lage, in der wir uns befinden, ist sicherlich nicht optimal, aber grundsätzlich negiert sie nicht das Erreichen unseres momentanen Primärzieles, nämlich das Sammeln von Informationen über die Zitadelle! Im Gegenteil, vielleicht bietet sich hier eine Chance!“
„Die Paramirs hätten uns ebenso gut informieren können!“ wandte Mercurion ein.
„Die Paramirs bezeichneten ihren Lebensbereich selbst als ‚Randbezirk’, während die Paramecs wenigstens in dem Mittleren Ring von Citadel leben!“ entgegnete Elexi’ael. „Außerdem scheinen die Paramecs hierarchisch über den Paramirs zu stehen! Das legt die Vermutung nahe, dass auch das Informationspotential der Paramecs höher ist als das der Paramirs!“
„Allerdings muss das nicht für die Informationsbereitschaft gelten!“ meinte A’eron.
„Wie dem auch sei – wir sollten versuchen, das beste aus der Situation zu machen!“ stellte Cya von Aternia fest. „Immerhin haben wir noch einen Bonus, nämlich Szeszechun und Lutan von Zenit an Bord der Schwert des Lichts !“
„Was können wir inzwischen tun, während wir gefangen sind?“ fragte A’eron.
„Wir könnten zusammentragen, was wir bereits erfahren haben über die Zitadelle der Unendlichkeit … oder Citadel, wie man sie hier nennt!“ schlug Elexi’ael vor. „Ich schätze, dass sich dieser Name hier durchgesetzt hat, wobei die bemerkenswerte Ähnlichkeit zu dem Wort ‚Zitadelle’ natürlich dafür spricht, dass die Bezeichnung früher sich mit unserer deckte!“
„Ob die Paramecs und Paramirs wissen, dass sie auf einer Raumstation des Ersten Schattenimperiums leben?“ wollte Sara wissen.
„Dass es eine Raumstation ist, ist ihnen sicher bekannt!“ mutmaßte Cya. „Sonst hätten sie nicht das Landen der Schwert des Lichts orten können. Aber ich bezweifele, dass sie von den Entwicklungen außerhalb der Zitadelle wissen. Für mich sieht die Lage hier in
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