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AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

Titel: AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Klein
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bestehend aus den geheimnisvollen Aggressoren von außerhalb der Galaxis und den Deserteuren aus den eigenen Reihen, das Zenitsystem im ganzen angegriffen, andererseits hatten Bodentruppen und Saboteure auf Zenit selbst den Obelisken gestürmt, besetzt und schlussendlich erobert. Die Kaiserin und ihre engsten Vertrauten waren geflohen, nachdem sie den Obelisken versiegelt hatte.
    Der Roboter hörte nun schon seit vier Stunden fast ausnahmslos die gleichen Geräusche, nämlich das Brummen und Summen unzähliger Lebewesen, die sich in höchster Aufregung miteinander unterhielten. Pox kam zu sich und fand sich in einer Seitennische eines Ganges, der offenbar erfüllt war mit einer brodelnden Menschenmasse. Eine Kontrollanfrage seines Hauptrechners an sein Gedächtnismodul bestätigte seinen Verdacht – durch einen starken, elektrischen Schlag war wieder einmal sein Erinnerungsvermögen in Mitleidenschaft gezogen worden: So wie er sich nicht mehr an seine Existenz erinnerte, bevor er auf einem Basar an einen Großgrundbesitzer verkauft worden war, konnte er auch keine Daten abrufen, welche die letzten Stunden betrafen. Glücklicherweise war ihm nach wie vor bewusst, was vor seiner neuerlichen Amnesie geschehen war: Er war von Mercurion, seinem Herrn und Besitzer, aufgefordert worden, in seinem Gastquartier zu warten, während dieser gemeinsam mit seinen neuen Freunden Pläne für die Zukunft schmiedete. Wie ihm befohlen worden war, hatte er dort gewartet und die Zeit genutzt, um einen internen Systemcheck auszuführen, und mitten im Verlauf dieser Eigendiagnose war sein Hauptsystem plötzlich abgestürzt, und das Anlegen von Gedächtnisengrammen hatte aufgehört. Wäre er ein Mensch gewesen, hätte er seinen Zustand als „tiefe Bewusstlosigkeit“ beschrieben.
    Sofort machte er sich daran, die Ursache seiner Amnesie zu ergründen, und er wurde fündig: Der in der Nische befindliche Psykollektor, die überall im Obelisken hingen und den Psyonten eine technikfreie Kommunikation untereinander ermöglichten, war offensichtlich von innen heraus geschmolzen, und Pox brauchte nicht lange, um festzustellen, dass der Grund der Zerstörung eine interne Überlastung war. Der Roboter kombinierte dadurch eine Verbindung zwischen defektem Psykollektor und der Eroberung des Obelisken durch die Rebellen: Eine echte Gefahr für die Revolutionäre stellten zweifelsohne die Psyonten des Psy-Kommandos dar, und um diese auszuschalten, hatte man das interne Psy-Netz genutzt, um die hypersensiblen Sinne der Psyonten zu überlasten. Augenscheinlich war es dabei zu einer Rückkopplung mit einem Modul von Pox’ Steuerungssystemen gekommen, die als Folge sowohl die „Ohnmacht“ wie auch die Amnesie ausgelöst haben musste.
    Das zumindest war im Augenblick die plausibelste Erklärung, wenngleich die Fakten nicht ausreichten, um die Theorie als gültige Wahrheit zu verkünden, denn wenngleich Pox ein hohes Maß an Informationen über Technologie und kybernetische Systeme aufweisen konnte, beschränkten sich seine Daten bezüglich Psyonik auf ein Minimum.
    Der Roboter verließ die Nische und fand sich in einem Gang voller Lebewesen, die sich mit einem unverkennbar hohen Maß an Hektik bewegten; diese Bewegung passte zu der Geräuschkulisse, die er vernommen hatte. In Anbetracht der Situation verglich er die Menschen, die er sah, mit jenen, die sich vor dem Putsch hier aufgehalten hatten, und so stellte er fest, dass die Zahl bewaffneter Soldaten in Uniformen, die dem Roboter unbekannt waren, deutlich gestiegen war. Ansonsten hatte sich jedoch zumindest nicht die Zusammensetzung der Völkerschaft nicht geändert.
    Immerhin zeigte das hektische Gebaren und die Art der Bewegung eines: Die Kämpfe um den Obelisken, die zweifelsohne stattgefunden haben mussten, waren beendet, und augenscheinlich hatten die Revolutionäre gewonnen.
    Pox reihte sich in den Strom der Massen ein und versuchte, erste semantische Eindrücke zu verknüpfbaren Informationen zu verarbeiten, musste aber feststellen, dass die Datenmenge dazu nicht ausreichte. So verließ er schnell wieder den Flur und begab sich erneut in eine Nische, die ein Computerterminal beherbergte. Dort verschaffte er sich Zugang zum Informationsnetz im Obelisken und versorgte sich endlich mit den für einen umfassenderen Überblick notwendigen Daten.
    Die Rebellen hatten sich erstaunlich schnell der Situation angepasst, so dass der Verdacht nahe lag, dass man die wesentlichen Stellen im Obelisken nicht

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